Deutschland löst Ticket nach Portugal
Samstag, 11. Oktober 2003
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Deutschland - Island 3:0
Deutschland löst das direkte Ticket für die UEFA EURO 2004™-Endrunde.
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Dank der Tore von Michael Ballack, Fredi Bobic und Kevin Kuranyi löste Deutschland das direkte Ticket für die UEFA EURO 2004™-Endrunde, während Islands Hoffnungen, sich für die Play-offs zu qualifizieren, ein jähes Ende fanden.
Schottland siegt im Fernduell
Die Gäste brauchten in Hamburg einen Sieg, um sich in der Gruppe 5 vor den ungeschlagenen Tabellenführer zu setzen, konnten sich von einem frühen Rückstand jedoch nicht mehr erholen. Nachdem auch Schottland mit 1:0 gegen Litauen gewinnen konnte, steht Island nun auf dem undankbaren dritten Platz, obwohl sie die Gruppe vor einem Monat noch angeführt hatten.
Hinkel in der Anfangsformation
Beide Mannschaften mussten auf einige verletzte Spieler verzichten, so dass Andreas Hinkel zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kam. Auf der anderen Seite lief Hermann Hreidarsson zum ersten Mal seit dem Unentschieden im Hinspiel im September auf. Er hatte sich im Training seiner Mannschaft Charlton Athletic FC verletzt.
Frühes Tor
Deutschland hätte nach wenigen Sekunden bereits in Führung gehen können, aber Michael Ballack scheiterte freistehend vor Torwart Árni Gautur Arason. Anschließend prüfte auch Hinkel den Torhüter mit einem Freistoß aus der Distanz. Nach neun Minuten gingen die Gastgeber dann verdient in Führung. Bobic wurde auf der rechten Seite schön freigespielt, passte den Ball mit der Hacke auf den heranstürmenden Ballack in den Strafraum, und dieser schoss die Kugel mit links unhaltbar in die untere rechte Ecke.
Arason unter Beschuss
Deutschland machte weiterhin Druck, und Arason stand ununterbrochen unter Beschuss. Bobic hätte in der 22. Minute auf 2:0 erhöhen müssen, als er die Abseitsfalle überwand und alleine auf das Tor zulief. Seinen Rechtsschuss konnte Islands guter Torwart jedoch glänzend parieren. Island kam nach gut einer halben Stunde besser ins Spiel, und Kahn musste zweimal gegen Hreidarsson und Helgi Sigurdsson retten. Auf der Gegenseite scheiterte Kuranyi aus einem Meter mit einem Hackentrick an Arason.
Bobic trifft
Island begann die zweite Halbzeit überlegen und hätte durch Gudjohnsen den Ausgleich erzielen können, doch abermals parierte Kahn. Nach gut 60 Minuten überschlugen sich die Ereignisse innerhalb von 60 Sekunden. Zuerst köpfte Hreidarsson eine Flanke ins Tor der Deutschen, musste dann aber mit Entsetzen ansehen, wie der russische Schiedsrichter Valentin Ivanov den Treffer nicht anerkannte. Im direkten Gegenzug passte Ballack den Ball auf Kuranyi, der nach einer schönen Annahme auf Bobic weiterleite. Deutschlands Mittelstürmer fackelte nicht lange und hämmerte den Ball volley unter die Latte.
Entsetzen bei Island
Island muss dies wie ein Albtraum vorgekommen sein. Erst feierten sie den Ausgleich, bekamen dann das Tor nicht zugesprochen und kassierten Sekunden später den 0:2-Rückstand. Als sie Minuten danach auch noch die Botschaft aus Schottland erhielten, dass ihr Rivale um den Play-off-Platz gegen Litauen in Führung gegangen war, zerschlugen sich all ihre Hoffnungen.
Kuranyi markiert Endstand
Doch es sollte noch bitterer für die Gäste werden. Miroslav Klose kam von der Bank und lieferte eine traumhafte Vorarbeit für den Endstand. Nach einem beherzten Alleingang von der Mittellinie passte er im Strafraum quer auf Kuranyi, der den Ball nur noch in das leere Tor einschieben brauchte.
Völler zufrieden
Deutschlands Teamchef Rudi Völler sagte: "Wir hatten einen tollen Start. Michael Ballack ist unglaublich wichtig für uns, und er erzielt oft den Führungstreffer. Wir sind froh, dass wir nicht in die Play-offs müssen. Das Resultat tut Island Unrecht. Sie haben uns wirklich alles abverlangt."
"Das war zu viel für uns"
Für Völlers Gegenüber, Sigurvinsson, war das aberkannte Kopfballtor von Hreidarsson der Knackpunkt- "Anstatt auszugleichen, gerieten wir mit 0:2 in Rückstand. Das war zu viel für uns", sagte er. "Aber Deutschland hat verdient gewonnen. Viele meiner Spieler haben noch nie vor so einer Zuschauerkulisse gespielt."