Razanauskas schockt Deutschland

Dank des Treffers von Tomas Razanauskas kam Litauen im Nürnberger Frankenstadion in der Qualifikationsgruppe 5 zur UEFA EURO 2004™ zu einem unerwarteten 1:1-Unentschieden gegen Deutschland.

Druck standgehalten
Obwohl Litauen in der achten Minute durch das Tor von Carsten Ramelow in Rückstand geraten war, ließ das Team den Kopf nicht hängen, hielt dem Druck der Deutschen in der Schlussphase stand und erarbeitete sich einen verdienten Punkt - "das beste Resultat in der Fussballgeschichte unseres Landes", so Litauens Trainer Algimantas Liubenskas.

Vielversprechender Start
Die Hausherren starteten gut in die Partie und hätten nach vier Minuten in Führung gehen können, aber Gintaras Stauce konnte den Kopfball von Torsten Frings parieren. Doch vier Minuten später erzielte Deutschland den Führungstreffer. Nach einer langen Flanke von rechts kam Bernd Schneider im Strafraum an den Ball und legte zurück auf Jörg Böhme. Dessen Flachschuss wäre am Tor vorbei gegangen, doch Ramelow verlängerte den Ball clever per Hacke ins Netz.

Weitere Chancen
Das Tor schien Deutschland Auftrieb zu verleihen, und das Team hätte die Führung kurz darauf ausbauen können, aber Fredi Bobic schoss aus spitzem Winkel über das Tor und Frings scheiterte erneut mit einem Kopfball. Dann startete Schneider in der eigenen Hälfte einen spektakulären Sololauf und dribbelte sich an mehreren Verteidigern vorbei in den gegnerischen Strafraum, doch sein Schuss ging am langen Eck vorbei.

Immer mehr Selbstvertrauen
Aber trotz dieser Chancen konnte sich Deutschland nur selten gegen die gut organisierte und kampfstarke Abwehr der Litauer durchsetzen. Die Gäste gewannen im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr Selbstvertrauen und hätten nach 28 Minuten den Ausgleich erzielen können.

Deutschland im Glück
Igoris Morinas konnte den Ball im Strafraum behaupten und legte quer auf den frei vor dem Tor stehenden Saulis Mikalajunas. Doch der Mittelfeldspieler wirkte ein wenig überrascht, als der Ball von ihm abprallte und über den schon geschlagenen Oliver Kahn hinweg, aber auch über das Tor segelte.

Stauce pariert
Die Hausherren beschränkten sich bis zum Seitenwechsel auf gelegentliche Distanzschüsse und sorgten selten für Gefahr. Der zweite Durchgang begann ähnlich, Stauce konnte einen Kopfball von Klose locker parieren, Bobic scheiterte mit einem Flugkopfball, und Tobias Rau schoss über das Tor.

Tor aberkannt
Nach 72 Minuten glaubte Deutschland, das 2:0 erzielt zu haben, als Schneider nach flacher Hereingabe von Bobic den Ball ins leere Tor schob, doch dem Treffer wurde die Gültigkeit versagt, da der Schiedsrichterassistent den Ball zuvor im Toraus gesehen hatte. Eine Minute später glich Litauen aus, als Razanauskas am Strafraumrand den Ball erhielt, Rau umspielte und Kahn keine Chance ließ.

Hektische Schlussphase
Fünf Minuten später vergab Klose die Chance, Deutschland wieder in Führung zu bringen. Er kam im Strafraum an den Ball, doch Stauce parierte seinen Flachschuss mit den Beinen. Als Deutschland auf das Siegtor drängte, hätte Saulius Mikalajunas die entstandenen Freiräume beinahe ausgenutzt, doch sein Schuss wurde von Kahn pariert. In den Schlussminuten warfen die Deutschen noch einmal alles nach vorne, doch Litauen - und vor allem Stauce - brachte das Remis über die Zeit.