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Trainer erörtern EURO-Trends

Trainerausbilder

Nationaltrainer aus ganz Europa haben auf die UEFA EURO 2016 zurückgeblickt – und die UEFA hat ihren technischen Bericht über taktische sowie technische Trends beim Turnier in Frankreich herausgegeben.

Das Gruppenfoto aus Paris
Das Gruppenfoto aus Paris ©UEFA

Die europäischen Nationaltrainer haben auf die UEFA EURO 2016 zurückgeblickt und die Gelegenheit genossen, sich über die taktischen und technischen Trends beim Turnier in Frankreich Gedanken zu machen.

Die Trainer der Teams sowie die technischen Direktoren der 55 Nationalverbände haben sich am Montag in Paris bei der UEFA-Konferenz für Europäische Nationaltrainer eingefunden und an einer ausführlichen Analyse rund um das Turnier teilgenommen.

Die UEFA nahm zudem die Konferenz zum Anlass, um ihren technischen Bericht zur EURO 2016 herauszugeben, zusammengestellt vom technischen Team des Turniers, angeführt von Sir Alex Ferguson, dem früheren Trainer von Manchester United.

Der Bericht beinhaltet neben den Erkenntnissen und Meinungen des technischen Teams jede Menge Statistiken, mit dem Ziel, eine ausführliche Erfassung der ersten Endrunde mit 24 Teams aus Trainersicht bereitzustellen.

"Durch die Augen der technischen Beobachter der UEFA", schreibt Ioan Lupescu, oberster technischer Verantwortlicher der UEFA, "enthält der Bericht Analysen, Überlegungen und Debatten, die hoffentlich für alle Trainer, die auf verschiedensten Ebenen zur Entwicklung des Fußballs beitragen, nützlich sein und ihnen dabei helfen werden, die Fähigkeiten und Qualitäten der Elite von morgen weiterzuentwickeln."

Zu den Gesprächsthemen bei der Konferenz zählte "Ein Turnier mit vielen Überraschungen", wie es der technische Bericht beschreibt, wobei vor allem Island und Wales, die es bis ins Viertel- bzw. Halbfinale schafften, hervorzuheben sind. "Island und Wales haben ihren Teil zum Turnier beigetragen", sagte Sir Alex. "Diese Teams haben einen großartigen Eindruck hinterlassen."

Das technische Team der UEFA stimmte überein, dass die UEFA EURO 2016 ein hart umkämpftes Turnier war, in dem die Teams gut organisiert waren und es keine einfachen Spiele gab. So heißt es im technischen Bericht: "Es gab viele Spiele, bei denen jeweils eine Mannschaft versuchte, die Tür aufzustoßen, und die andere sich dagegen stemmte."

Durch mehr teilnehmende Mannschaften gab es, so erklärt der Bericht, eine größere Vielfalt an Formationen und Ansätzen, doch es war keine leichte Aufgabe, die engen Defensivstrukturen zu durchbrechen, da Teams wenige Risiken eingingen. Es gab durchschnittlich 2,12 Tore im Gegensatz zu 2,45 bei der UEFA EURO 2012.

"Viel Arbeit hat sich auf defensive Strukturen konzentriert", reflektierte Thomas Schaaf, der Mitglied des technischen Teams der EURO war. "Das Offensivspiel basierte auf einer sicheren defensiven Organisation. Teams waren sehr kompakt und sind nach einem Angriff schnell in ihre defensive Formation zurückgefallen." Aufgrund dieser gewissenhaften Abwehrarbeit betonte Schaafs Kollege Mixu Paatelainen die Bedeutung von Standardsituationen. "Fast 30 Prozent der 108 Tore, die in Frankreich erzielt wurden, fielen nach Standardsituationen", sagte er. "Das sind 21 Prozent mehr als bei der EURO 2012 – und 19 dieser Treffer waren das erste Tor der Partie."

Portugals Trainer Fernando Santos wurde bei der Konferenz besonders Tribut gezollt. Er führte seine stabile und eng verbundene Mannschaft zum ersten EURO-Titel. "Wir hatten erfahrene Spieler, aber wir hatten auch viele jüngere Spieler, und die Aufgabe war es, die richtige Balance zu finden", sagte er den dem Publikum. "Wir haben diese Balance aus den erfahrenen Älteren und den zielstrebigen Jüngeren gefunden."

"Wir haben immer über 'uns' gesprochen, über das Team, und nicht die Individuen. Alle Spieler haben das unterstützt", fügte Santos hinzu. "Wir hatten einen fantastischen Teamgeist und ohne diesen Geist hätten wir nicht gewinnen können."

Sir Alex Ferguson überreichte dem spanischen Trainer Vicente del Bosque, der sein Land zu Europameister- und Weltmeistertiteln geführt hatte und jetzt seine lange Karriere beendet hat, eine Auszeichnung. "Erfolg verändert manche Menschen", sagte Sir Alex. "Aber Vicente hat sich nie verändert. Er hat Spanien mit Stil angeführt und man wird sich für immer an die Spielweise seines spanischen Teams erinnern."