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Special Olympics können Leben verändern

Behinderung

Der UEFA-Partner in Sachen sozialer Verantwortlichkeit, Special Olympics, bietet einmalige Sportmöglichkeiten und wichtige Erfolgserlebnisse für intellektuell beeinträchtigte Menschen.

Die Special Olympics Sommerspiele in Großbritannien
Die Special Olympics Sommerspiele in Großbritannien ©Peter Curno

Der Fußball kann Leben verändern, unvergessliche Momente schaffen, Gesundheit, Freundschaft und Respekt fördern. All diese wichtigen Eigenschaften fördert auch der UEFA-Partner in Sachen sozialer Verantwortlichkeit, Special Olympics.

Gegründet im Jahr 1968, bieten die Special Olympics 4,2 Millionen Sportlern mit geistiger Behinderung aus über 170 Ländern in verschiedensten Sportarten die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen.

Die Partnerschaft zwischen den Special Olympics und der UEFA begann im Jahr 1998 mit dem Ziel, mehr Spieler mit geistigen Beeinträchtigungen den Zugang zum Fußball zu ermöglichen. Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung – diese bekommen die Möglichkeit, sich körperlich fit zu halten, ihre Fähigkeiten zu präsentieren, Neues zu erlernen und Freundschaften zu schließen.

Die UEFA ist zu diesem Zweck eine Vielzahl von fruchtbaren Partnerschaften eingegangen, um möglichst effektiv diese Themen anzugehen und voranzutreiben. Als Ergebnis entstand das "Football for all abilities"-Portfolio. Ziel ist es hierbei übergreifend, Spieler unabhängig von ihren Fähigkeiten oder möglicher Einschränkungen Zugang zum Fußball zu gewähren.

Dank der Special Olympics bekommen Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen die Gelegenheit, ihre Talente zu entdecken und auch auf der sportlichen Ebene wichtige Erfahrungen und Errungenschaften zu erzielen.

Dr. Stan Shepherd ist medizinischer Direktor von Special Olympics Großbritannien. "Für geistige Behinderungen gibt es viele Ursachen", erklärt er. "Es gibt viele angeborene genetisch bedingte Syndrome, dazu zählen das Down-Syndrom und auch das Fragiles-X-Syndrom. Aber auch Probleme bei der Geburt können zu geistigen Beeinträchtigungen führen."

Die Special Olympics geben geistig behinderten Menschen ein positives Lebensgefühl und ein Zugehörigkeitsgefühl - der Fußball spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle. "Die Vorteile sind riesig", sagt Dr. Shepherd. "Beim Fußball ist es doch so, dass auch intellektuell beeinträchtigte Menschen die gleichen Emotionen haben wie alle anderen. Wenn sie also auf dem Feld stehen, verspüren sie die gleiche Aufregung, den gleichen Spaß und die gleiche Herausforderung wie alle anderen."

"Durch eine geistige Behinderung kann man mitunter ein sehr einsames und isoliertes Leben führen – doch weil der Fußball ein Mannschaftssport ist, sind die Athleten automatisch Teil einer Gemeinschaft. Sie trainieren im Team, sie spielen gemeinsam und sie verlieren und gewinnen zusammen. Natürlich trägt jede sportliche Betätigung auch zur Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls bei - schon kleine Erfolgserlebnisse motivieren zum Weitermachen. Durch den Sport wird die Isolation durchbrochen."

Dr. Shepherd lobt ausdrücklich die vielen Freiwilligen, die ihre Zeit dem Training und der Betreuung von Special-Olympics-Athleten widmen. "Die Leistung der Special-Olympics-Trainer kann man gar nicht hoch genug loben. Sie wenden sehr viel Zeit auf und werden dafür nicht bezahlt. Ohne diese Trainer wäre kein Sportler das, was er ist. Die Trainer treiben die Sportler immer weiter an. Das ist wichtig für die Sportler."

"Sie können sich vorstellen, wie wichtig die Unterstützung der Trainer für das Selbstvertrauen der Athleten ist. Außerhalb der Special Olympics müssen solche Athleten viel zu oft hören, dass sie Dinge nicht schaffen können. Doch in einem Team glaubt jeder an den anderen und das ist ganz wichtig. Nicht zuletzt die Special Olympics machen dies möglich."

Die UEFA zeigt durch die Zusammenarbeit mit Special Olympics auch ihre Anerkennung für die herausragende Arbeit der Organisation. "Für einen Sportler, der mit geistiger Behinderung Fußball spielt, ist die Unterstützung der UEFA von extrem hoher Wichtigkeit", erklärt Dr. Shepherd weiter. "Das zeigt, dass der Dachverband der beliebtesten Sportart auf unserem Planeten diese Sportler ernst nimmt. Das ist unglaublich wichtig."

Besonders aus medizinischen Gründen ist es für Special-Olympics-Athleten sehr wichtig, Sport zu treiben. "Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen sind anfälliger für Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzinfarkte. Diese Erkrankungen treten oft viel früher als bei anderen Menschen ein und haben oftmals schlimmere Folgen.

"Durch körperliche Betätigungen wie den Fußball und damit verbundene körperliche Fitness können gerade Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen gegen derartige Erkrankungen effektiv vorsorgen."

Freude, Stolz und Erfolge stehen im Zentrum der Special Olympics und aller Athleten. Dr. Shepherd war vor kurzem in die Special Olympics Sommerspiele in Großbritannien involviert. Dort traten insgesamt 1 700 Sportler mit geistiger Beeinträchtigung aus England, Schottland und Wales an. Er führte zwei Beispiele für die positiven Effekte der Spiele an. "Die Mutter eines Athleten sagte zu uns: 'Sie haben uns wie Könige behandelt.' Man erkennt den Kontrast zu dem Alltagsleben vieler dieser Sportler, die viel zu oft ausgeschlossen werden. Ein Krankenwagenfahrer kam nach den Spielen zu mir und sagte: 'Ich habe bei all diesen Events so viele lachende Gesichter gesehen wie noch nie zuvor in meinem Leben'."

Die Special Olympics können sich voller Stolz auf die Fahnen schreiben, dass sie diesen im Alltag oftmals benachteiligten Menschen derart viel Freude und Stolz bereiten, dass diese ein Leben lang davon profitieren können.