IBSAs Erfolge im Blindenfußball
Freitag, 25. April 2014
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Die International Blind Sports Federation ist Partner der Aktivitäten der UEFA im Bereich Football for All Abilities und hat eine besondere Version des Futsals für Blinde und Sehbehinderte entwickelt.
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Die UEFA ist als Teil ihrer Aktivitäten bei Football for All Abilities Partnerschaften mit sorgfältig ausgewählten Organisationen eingegangen, um den Fußball als Werkzeug zu nutzen, Spieler jeder Art ebenso einzubeziehen wie andere am Rand stehende oder ausgeschlossene Gruppen.
Das umfassende Programm hat jeder teilnehmenden Organisation die Möglichkeit gegeben, langfristige Aktivitäten zu entwickeln und sich ambitionierte Ziele zu setzen – und die Organisationen selber waren entscheidend daran beteiligt, Menschen ihre sportlichen Träume zu erfüllen. Die International Blind Sports Federation (IBSA), die blinde oder sehbehinderte Athleten unterstützt, ist ein perfektes Beispiel für die Vorteile dieser Partnerschaft.
Die IBSA bietet eine breite Palette an Sportdisziplinen für sehbehinderte Athleten an. Im Fußball beinhaltet das Angebot zwei verschiedene Arten von Futsal – für vollständig Blinde (B1) und für Athleten, die teilweise sehbehindert sind (B2/B3). Die Futsal-Regeln wurden angepasst, um blinden oder sehbehinderten Fußballern zu helfen, diesen Sport bestmöglich genießen zu können. Der B1-Ball besitzt ein spezielles eingebautes Soundsystem und am Spielfeldrand gibt es Banden, um den Ball im Spiel zu halten. Die Teams, die aus vier Spielern bestehen, werden während des Spiels von Betreuern mit Ratschlägen unterstützt.
UEFA und IBSA starteten ihre Partnerschaft so richtig im Jahr 2006, als die Letztgenannte von der UEFA einen Wohltätigkeitsscheck über eine Million Schweizer Franken erhielt. In der Folge wurden mit dem Futsal-Entwicklungsprogramm in Europa der IBSA Seminare auf dem ganzen Kontinent abgehalten, um hunderte Trainer und Schiedsrichter in Bezug auf Blindenfußball auszubilden. Sie erhielten von IBSA-akkreditierten Trainern und Schiedsrichtern ein Grundlagentraining für den Umgang mit blinden Spielern sowie den Taktiken und Regeln dieser Variante des Fußballs.
"Die Unterstützung der UEFA hat Türen geöffnet", sagte der Projektkoordinator in Europa, David Stirton. "Der Name der UEFA ist weltweit bekannt. Die UEFA hat einen guten Ruf und ihr Name verleiht uns Glaubwürdigkeit. Die Unterstützung hat uns in vielen Gebieten geholfen, und wir sind dafür sehr dankbar."
IBSA fördert Freundschaften zwischen blinden Athleten und motiviert blinde Menschen, normale sportliche Aktivitäten einzugehen, sie verbreitet Ideen zu Wettkampf- und Freizeitsport für Blinde und fördert und koordiniert internationale Aktivitäten, um Sportentwicklungsprogramme für Blinde in ihren Mitgliedsländern zu stimulieren. Diese Mission passt in die Anforderungen der UEFA, insbesondere die Förderung der sozialen Inklusion. "Menschen mit Behinderungen können unter schwachem Selbstvertrauen leiden", sagt Stirton. "Sport hilft dabei, dies zu überwinden. Es gibt in einem Team ein Gemeinschaftsgefühl, das Gefühl, mit deinen Freunden spielen zu können."
Die Gefühle des Stolzes und der sportlichen Leistung, die ein blinder oder sehbehinderter Fußballer empfindet, werden von Alexander Fangmann, dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und einem begeisterten Teilnehmer bei der IBSA-Blindenfußball-WM in Tokyo später dieses Jahr, begrüßt.
"Ich hab mein Augenlicht im Alter von acht Jahren verloren", sagte der 29-Jährige. "Vorher habe ich Fußball gespielt wie jedes andere Kind. Danach habe ich meine Begeisterung für den Fußball nicht verloren und bin ihm immer treu geblieben." Fangmann steht gerade in Tübingen vor seinem Studienende. "Ich habe Fitnesstraining gemacht, aber keinen Mannschaftssport", erinnert er sich. "Ich habe dann im Internet etwas über Blindenfußball erfahren, ging bei der WM 2006 zu einem Seminar und da ging es dann los. Ich wusste nicht, was mich erwartet, ob ich gut mit anderen blinden Menschen zusammenspielen würde, aber es gab keine Probleme."
Fangmann und seine Kollegen, die an dem Seminar teilnahmen, kamen mit einer Menge guter Ideen nach Hause – das Ergebnis waren eine Deutsche Meisterschaft und eine Nationalmannschaft, die um den WM-Titel mitspielen kann. "Wir sind natürlich sehr stolz, das ist eine großartige Leistung", findet er. Nachdem er trotz des Verlusts seiner Sehfähigkeit eine Fußballlaufbahn gestartet hat, zögert Fangmann nicht, denen, die darüber nachdenken, zu raten: "Einfach versuchen". Er betont auch die Aspekte der Inklusion und der Freundschaft: "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man Teil einer Mannschaft ist und gewinnt!"
"Die Unterstützung, die IBSA von der UEFA erhält, ist bei weitem die größte Hilfe für uns von einer externen Organisation", erklärte David Stirton und betonte, dass die ersten Projekte, die mit der UEFA angegangen wurden, nun Früchte tragen. "Nachdem wir den Wohltätigkeitsscheck der UEFA erhalten haben, waren die Seminare in verschiedenen Ländern sehr erfolgreich. Es nahmen 438 Teilnehmer aus 39 verschiedenen Ländern teil."
"In vielen Ländern, aus denen es Teilnahme an den Seminaren gab, gingen die Trainer und Schiedsrichter nach Hause und starteten ihre eigenen lokalen Programme. Die Länder entwickeln sich nun schon so stark, dass sie bereit sind, Nationalmannschaften zu stellen und international zu spielen."
"Die UEFA ist sehr erpicht darauf, dass wir im Breitensport tätig werden, daher schauen wir auf diesem Sektor auf die 'sich entwickelnden" Ländern in Europa. Wir haben für sie in diesem Sommer ein Entwicklungsturnier organisiert und versuchen, sie auf die nächste Stufe zu heben, so dass sie in ein paar Jahren hoffentlich auch auf internationalem Level mitspielen können."
"Die Projekte, die wir mit der UEFA umsetzen, können als Beispiel und Vorbild für die Entwicklung in anderen Teilen der Welt dienen", schloss Stirton. "Wir würden diese Projekte gerne in Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie Teilen Asiens wiederholen. Es gibt riesiges Potenzial für Wachstum und Entwicklung dort."
Die beispielhafte Arbeit der IBSA bringt Spaß und Erfolg für Sportler und Sportlerinnen. Die UEFA ist glücklich, dass ihr Partner in solch einem wichtigen Sektor des Fußballs so herausragende Arbeit leistet.