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CAFE unterstützt behinderte Fans

Behinderung

Die UEFA und ihr Partner CAFE - das Centre for Access to Football in Europe - arbeiten eng zusammen, um den Zugang zu Spielen und den Ablauf vor Ort im Stadion für behinderte Fans zu verbessern.

Behinderte Fans verfolgen ein UEFA-Spiel
Behinderte Fans verfolgen ein UEFA-Spiel ©Sportsfile

Tausende von behinderten Fans lieben den Fußball und deswegen ist deren Zugang zu den Spielen und die Verbesserung der diesbezüglichen Stadionausstattung und dem damit verbundenen Erlebnis für die behinderten Fans ein ganz zentrales Anliegen der UEFA, die hier eng mit ihrem langjährigen Partner CAFE (Zentrum für Zugang zum Fußball in Europa) zusammenarbeitet.

Die UEFA ist zu diesem Zweck eine Vielzahl von fruchtbaren Partnerschaften eingegangen, um möglichst effektiv diese Themen anzugehen und voranzutreiben. Als Ergebnis entstand das "Football for all abilities"-Portfolio. Ziel ist es hierbei übergreifend, Spieler unabhängig von ihren Fähigkeiten oder möglicher Einschränkungen Zugang zum Fußball zu gewähren.

CAFE ist eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in Großbritannien und ist in ganz Europa aktiv. Die Zielsetzungen sind vielfältig: die Förderung gleichwertigen Zugangs zu Fußballstadien in ganz Europa; der Einsatz als Expertenstelle im Bereich Zugänglichkeit zu Stadien für behinderte Menschen; die Erhöhung des Bewusstseins und der Wahrnehmung der Belange von behinderten Menschen durch den Fußball; der Aufbau eines europaweit agierenden Netzwerkes von lokalen und nationalen Fangruppen behinderter Fußballfans; die Schaffung von mehr Möglichkeiten für behinderte Menschen, sich im Fußball auf allen Ebenen einzubringen.

CAFÉ-Geschäftsführerin Joyce Cook ist eine Fußball-Liebhaberin und nannte einige mehr als nachvollziehbare Gründe für das Engagement im Fußball. "Ich habe Spiele verfolgt, wo man als Behinderter die Spieler nur oberhalb der Knie sehen konnte oder man wirklich nur ein Drittel des Spielfeldes sehen konnte. Es gab auch schon Spiele, bei denen man gar nichts sehen konnte. In manchen Stadien konnte uns niemand sagen, wo der Eingang für Menschen mit Behinderung ist und es kam auch schon vor, dass wir ohne fremde Hilfe gar nicht zu unseren Plätzen gekommen wären."

Joyce Cook und ihre Kollegen wandten sich an die UEFA und baten um Hilfe – die UEFA erkannte die Wichtigkeit und vergab im Jahr 2009 einen mit einer Millionen Euro datierten Wohltätigkeitspreis an das CAFE-Projekt. Es entwickelte sich eine sehr enge Bezieheung und Zusammenarbeit, von der seit vielen Jahren behinderte Fußballfans in ganz Europa profitieren. CAFE arbeitet mit der UEFA und deren Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass in der Zukunft noch mehr behinderte Menschen Fußballspiele live im Stadion verfolgen können. CAFE arbeitete mit der UEFA und den Gastgeberstädten der UEFA EURO 2012 sowie der letzten UEFA Champions League Endspiele zusammen, um eine Verbesserung in Sachen Ausstattung und Service für behinderte Fans sicherzustellen. Außerdem war CAFE der offizielle Wohltätigkeitspartner der UEFA EURO 2012, weshalb die UEFA für jeden in der Endrunde erzielten Treffer 3 000 Euro an die Einrichtung spendete.

"Das UEFA-Respekt-Logo, das wir tragen dürfen, öffnet uns Türen, die sich sonst nie öffnen würden", sagt Joyce Cook. "Weil der UEFA dieses Projekt wichtig ist, kümmern sich die Leute auch darum. Die Vereine bringen uns Respekt entgegen und wir haben eine Good-Practice-Anleitung mit dem Titel "Zugang für alle" zusammengestellt. Diese ist inzwischen in 13 Sprachen verfügbar und weltweit sehr hoch angesehen."

Gerade bei der UEFA EURO 2012 hat die Zusammenarbeit von CAFE und der UEFA bleibenden Eindruck hinterlassen. In den Gastgeberländern Polen und der Ukraine waren viele behinderte Menschen bei den Spielen in den Stadien und in der Folge hat sich eine große Anzahl an Vereinigungen von behinderten Fußballfans mit Vereinen in diesen Ländern zusammengeschlossen. Für CAFE steht nun unter anderem im Fokus, den Kontakt zu den Vereinen zu intensivieren um so den behinderten Fans vor Ort ein noch besseres Erlebnis bieten zu können.

"Unsere Aufgabe ist es, mit den Vereinen zusammenzuarbeiten", erklärt Joyce Cook. "Wir wollen Verständnis und Aufmerksamkeit erreichen und den Klubs auch unterstützend zur Seite stehen, damit sie die Zugänglichkeit und Anlagen für behinderte Menschen immer weiter verbessern können. Eine derartige Entwicklung begrüßen alle Fans und es ensteht ganz einfach eine größere und stärke Gemeinschaft."

Teil der CAFÉ-Mission ist es auch, die wichtige Rolle des Fußballs im Leben vieler Behinderter hervorzuheben. "Auch durch den Fußball bin ich wieder voll zurück ins Leben gekommen", sagt Joyce Cook. "Es ist wichtig zu realiseren, dass man alles machen kann, was auch andere können. Als behinderter Mensch steht man selbst vor der Wahl, ob man sich voll und ganz in das soziale Leben eingliedern will und der Fußball kann einem dabei sehr viel helfen. Der Fußball ist der größte Sport den es gibt und es ist einzigartig, live im Stadion mit Freunden und Familie ein Spiel zu erleben."

CAFE versucht auch, Organisationen für Behinderte darin zu bestärken, Beziehungen zu den lokalen Fußballvereinen aufzubauen. "Eine Behinderung ist oftmals die Folge eines Unfalls oder einer Krankheit und kommt ganz plötzlich. Das kann ein sehr harter Schlag sein. Aber gerade ein Besuch eines Fußballspiels kann Leute, für die ihre Behinderung noch neu ist, wieder auf den richtigen Weg führen und ihnen neue Kräfte geben", sagt Joyce Cook. "Es ist ganz wichtig, dass man sich nicht ausgegrenzt fühlt und auch Präsenz zeigt im normalen Leben. Nur unter Menschen kann man auch am täglichen Leben ganz normal teilnehmen. Der Fußball hat das Potential, hier eine ganz wichtige Rolle zu spielen. Der Fußball kann eine ganz starke Botschaft ausstrahlen. Durch diese Botschaft wollen wir natürlich auch das Verständnis und die Aufmerksamkeit für behinderte Menschen und ihre Situation erhöhen."

"Unser primäres Ziel ist es, dass immer mehr behinderte Menschen in ganz Europa Fußball live verfolgen können – außerdem wollen wir behinderte Menschen in ganz Europa darin unterstützen, Fangruppen um ihren Verein und feste Strukturen aufzubauen, dank derer dieses Thema immer mehr an Aufmerksamkeit und Wichtigkeit gewinnt."

Der Wille zur Weiterentwicklung ist groß, genau wie der Optimismus. "Ich hoffe, dass es schon in fünf Jahren in jedem Stadion in Europa Beauftragte für behinderte Fans gibt und das viele behinderte Fans fester Bestandteil einer jeden Partie sind", wünscht sich Joyce Cooks. "Wenn sich jeder Verein aktiv und effekiv mit dieser Thematik auseinandersetzt, erst dann haben wir einen wirklich großen Schritt gemacht."