Löw: "Hatten wahnsinnig viel Mühe"

Viele positive Aspekte konnte Joachim Löw dem schmeichelhaften 1:0-Erfolg gegen Chile nicht abgewinnen. Vor allem die häufigen Ballverluste ärgerten den Bundestrainer, der in Sachen Fitness erneut einen Appell an seine Mannschaft richtete.

Joachim Löw, Bundestrainer
Wir haben gesehen, wie stark Chile spielen kann. Wir hatten wahnsinnig viel Mühe, Zugriff zu finden. Chile ist läuferisch und technisch hervorragend. Wir haben für zu wenig Entlastung gesorgt und im Mittelfeld zu viele Bälle verloren. So einen Gegner muss man laufen lassen und man muss versuchen, das Tempo herauszunehmen. Aber dann hatten wir viele Ballverluste und auf diesem hohen Niveau kriegt man dann Probleme.

Wir hatten manchmal Ballgewinne in der eigenen Hälfte, da hätten wir mit ein oder zwei Pässen sechs, sieben Chilenen überspielen können. Das haben wir auch manchmal gemacht, haben dann aber die Angriffe nicht durchgezogen.

Man hat heute gesehen, dass es nicht nur in Deutschland gute Fußballer gibt. Einige Spieler von uns müssen in den nächsten Monaten noch zulegen. Einige können und müssen noch einiges tun, um ihre Form zu finden. Wir werden die Spieler in den nächsten Wochen genau beobachten.

Philipp Lahm, Kapitän Deutschland
Wenn Chile so viele Chancen hat wie heute, kann man von einem glücklichen Sieg sprechen. Wir wissen alle, dass wir bis zur WM noch Arbeit vor uns haben. Aber wir werden uns in den Wochen vor der WM gut vorbereiten, deshalb mache ich mir noch keine Sorgen.

Bastian Schweinsteiger, Mittelfeldspieler Deutschland
Sieg ist Sieg. Natürlich war Chile sehr gut, sie hatten einige Chancen. Wir haben unsere Möglichkeiten nicht ausgespielt, da müssen wir schon einige Sachen verbessern. Aber es war gut, dass wir so ein Spiel gemacht haben, denn Chile spielt ein anderes System als die meisten Mannschaften.

Per Mertesacker, Abwehrspieler Deutschland
Es war schon ein Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaft, nur die Temperaturen haben noch nicht gestimmt. Wir haben heute gesehen, dass wir noch einiges zu tun haben, wenn wir auf eine so unorthodoxe Mannschaft treffen. Wir hätten in Ballbesitz viel schneller umschalten müssen. Sie wären bei Kontern anfällig gewesen, aber wir haben es nicht geschafft, ihnen dort wehzutun.