"Kampf gegen Rassismus, Spielmanipulationen und Doping"
Donnerstag, 23. Mai 2013
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"Wir sind darum bemüht, alles zu tun was wir können, um gegen die Auswüchse in unserem Sport zu kämpfen", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino nach den Entscheidungen des UEFA-Exekutivkomitees.
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Die Entscheidungen, die das Exekutivkomitee der UEFA bei seinem Treffen in London getroffen hat, können als Teil der großen Kampagne des europäischen Dachverbands gegen die negativen Einflüsse auf die Gesundheit des Fußballs gesehen werden.
Das Komitee unter dem Vorsitz von UEFA-Präsident Michel Platini hat in der neuen Ausgabe der UEFA-Rechtspflegeordnung, die am 1. Juni 2013 in Kraft getreten sind, härtere Strafen gegen rassistisches Verhalten eingeführt. Außerdem wird die UEFA ab der nächsten Saison in UEFA-Wettbewerben beginnen, Bluttests vorzunehmen.
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino sagte gegenüber UEFA.com: "Das ist Teil eines Prozesses. Wir wollen immer das Beste und sind darum bemüht, alles zu tun was wir können, um gegen die Auswüchse in unserem Sport zu kämpfen. Spielmanipulationen sind die eine Sache, Rassismus ist eine, Doping eine andere."
Die neue UEFA-Rechtspflegeordnung beinhaltet auch härtere Strafen für rassistisches Verhalten - mindestens zehn Spiele Sperre für Spieler oder Offizielle, eine Teilschließung des Stadions bei Erstvergehen, ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro bei jeder weiteren Verfehlung. Beim XXXVII. Ordentlichen UEFA-Kongress in London wurde außerdem eine Resolution gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz vorgestellt.
"Die UEFA hat mittlerweile einiges an Erfahrung", sagte Infantino. "In den letzten zehn Jahren hatten wir mehr als 120 Fälle von Rassismus und wir mussten erkennen, dass die Sanktionen leider nicht ausgereicht haben, um den Rassismus auszurotten."
"Das Exekutivkomitee hat darüber diskutiert und gedacht, dass wir handeln müssen und nicht nur darüber sprechen, gegen Rassismus zu kämpfen und über Null Toleranz gegen Rassismus. Aus diesem Grund war es enorm wichtig, eine ganz starke Botschaft zu senden. Diese starke Botschaft ist auf der einen Seite, dass wir unsere Aufklärungs- und Erziehungskampagnen verbessern müssen, aber auf der anderen Seite unsere Sanktionen gegen Rassismus verstärken."
Im Kampf gegen Doping werden in UEFA-Wettbewerben zusätzlich zu den Standard-Urinproben zukünftig auch Blutproben genommen. Bisher wurden nur bei der Endrunde der UEFA-Europameisterschaft Blutproben entnommen.
Infantino erklärte: "Bei der Analyse der Blutproben, die wir bei der UEFA EURO 2012 genommen haben, dachten wir, dass wir Bluttests auch in unseren Wettbewerben durchführen sollten, um unser Anti-Doping-Programm, das schon sehr, sehr hart ist, zu verbessern. Und es wird noch besser, wenn wir die Blutdoping-Tests einführen.."
Im Hinblick auf Spielmanipulation wurden den UEFA-Disziplinarinstanzen zusätzliche Befugnisse eingeräumt, damit können diese eingreifen, wenn ein Mitgliedsverband der UEFA es versäumt, einen schwerwiegenden Verstoß gegen die statutarischen Zielsetzungen der UEFA, namentlich in Form von Spielmanipulation, Korruption und Doping, zu verfolgen oder angemessen zu verfolgen.
Außerdem entschied das UEFA-Exekutivkomitee, dass bei Spielmanipulation, Bestechung und/oder Korruption keine Verjährung möglich sein soll, so dass ungeachtet des Zeitpunkts des Vergehens Disziplinarmaßnahmen eingeleitet werden können.
Nach einer weiteren Entscheidung des Exekutivkomitees in London werden die Endspiele von UEFA Champions League und UEFA Europa League im Jahr 2015 in zwei Fußball-Hochburgen stattfinden - in Berlin und Warschau.
"Das sind zwei großartige Fußballstädte", sagte Infantino. "Im Berliner Olympiastadion fand 2006 das Weltmeisterschaftsfinale statt, außerdem wird dort jedes Jahr das deutsche Pokalfinale ausgetragen. Es ist ein wunderbarer Veranstaltungsort. Das deutsche Stadion ist exzellent, das wird eine großartige Feier des europäischen Fußballs, und da wir hier ein rein deutsches Finale in England haben, gibt es in zwei Jahren in Deutschland vielleicht ein rein englisches Endspiel!"
"[Im Nationalstadion in] Warschau fand bei der UEFA EURO 2012 das Eröffnungsspiel statt. Das ist ebenfalls eine wunderschöne Stadt, mitten in Europa, gut erreichbar mit einem schönen, fantastischen Stadion. Wir freuen uns darauf zurückzukehren. Eine der Ideen, die dahintersteckt, wenn man wunderschöne Arenen bereitstellt, ist, dass man in diese Länder zurückkommen kann, um dort in Klubwettbewerben Endspiele auszutragen."