Wissensvermittlung
Samstag, 24. Juni 2017
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Das KISS-Programm (Knowledge and Information Sharing Scenario) wurde im Jahr 2005 von der UEFA als Teil der Bemühungen, Solidarität und Gleichheit in der gesamten europäischen Fußballfamilie zu festigen, ins Leben gerufen. Dadurch sollen Bindungen die seit mehr als fünf Jahrzehnten bestehen noch gefestigt werden.
In den 55 Mitgliedsverbänden der UEFA herrschen unterschiedliche Kulturen, Arbeitsmethoden und Umgangsformen vor. Durch KISS soll das kollektive Wissen der Nationalverbände gebündelt und leicht abrufbar bereitgestellt werden. Auf diesem Weg soll die Professionalität in den Verbänden immer weiter gesteigert werden.
KISS begann mit der Organisation einiger Seminare bei der UEFA. Ziel war es, in Zusammenarbeit mit den Nationalverbänden bessere Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Management-Bereichen zu schaffen, damit man dort in der Lage ist, effizienter auf die sozialen und ökonomischen Entwicklungen des Fußballs reagieren zu können. Diese Seminare umfassten drei Fachgebiete: Operative Tätigkeiten, Führungsverhalten und Entwicklung. Zusätzlich wurde in jedem dieser Fachgebiete, zumeist aus den Nationalverbänden, ein Experte eingesetzt, um die Zielerreichung zu überwachen und zu kontrollieren.
Die Seminare entwickelten sich schnell zu tiefgreifenden und spezifischen Workshops, die von Nationalverbänden ausgetragen wurden und bei denen Experten unter anderem an Hand von Praxisbeispielen ihr Wissen teilten, Diskussionen anregten und Problemlösungsansätze bereitstellten. Bei diesen Workshops wurden vielschichtige Themen bearbeitet, dazu gehörten soziale Verantwortlichkeit, Medienrechte, Kommunikation und Medienarbeit, Marketing, Unternehmensführung, Recht, Eventmanagement und Stadionsicherheit. Der 100. KISS-Workshop fand im Frühjahr 2012 in Liechtenstein statt.
Zusätzlich wurden neue und innovative Wege für die Übermittlung von Wissen implementiert. In Form von Quizzen, Rollenspielen und Simulationen ist dies deutlich effektiver möglich, als durch den herkömmlichen Frontalunterricht. Um das Netzwerken weiter voranzutreiben, wurden Workshops gefilmt und auf einer speziellen Onlineplattform bereitgestellt. Auf diesem Weg können Mitglieder sich auf dieser Plattform bilden, austauschen und gegenseitig unterstützen.
Der große Vorteil der Workshops ist die Anwendbarkeit des Wissens. Durch die vorgetragenen Fallstudien und die Interaktion mit Experten, können die Nationalverbände das Wissen effektiv auf die eigene Situation anpassen und umsetzen. Auf Grund dieser Situation ist es den Verbänden möglich, unabhängig zu arbeiten.
Im Februar 2012 führte KISS eine neue und verbesserte Onlineplattform für die UEFA-Mitgliedsverbände ein. Die Plattform umfasst gute Praxisbeispiele, in einem virtuellen Stadionrundgang wird eine detaillierte Betriebsführung angeboten und in Fachvideos gibt es viele wichtige Hinweise und Informationen. Die neue Plattform zielt auf eine breitere Zielgruppe ab und soll den Fußball als Ganzes weiterbringen. Sie zielt ab auf Vereine, Sponsoren, Spieler und alle Menschen, die mit dem oder im Fußballgeschäft arbeiten.
Außerdem bietet KISS den UEFA-Mitgliedsverbänden ein individuelles Assistenzprogramm an. Mitunter brauchen spezifische Probleme eine individuelle Lösung und in solchen Fällen können UEFA-Mitgliedsverbände sich an KISS wenden, um Unterstützung zu erhalten. Die entsprechenden Experten kümmern sich zusammen mit dem Verband um die mögliche Lösung des Problems und eine bestmögliche Umsetzung.