UEFA und Europol gemeinsam gegen Spielmanipulationen
Dienstag, 27. Mai 2014
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Die UEFA und die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, Europol, haben in Nyon eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um den Kampf gegen Spielmanipulationen im europäischen Fußball zu verstärken.
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Die UEFA und die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, Europol, haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um den Kampf gegen Spielmanipulationen im europäischen Fußball zu verstärken.
Die Vereinbarung wurde heute im Haus des europäischen Fußballs in Nyon von UEFA-Präsident Michel Platini und Europol-Direktor Rob Wainwright unterzeichnet.
Die Vereinbarung umfasst die gegenseitige Bereitstellung von Fachkompetenz und eine ständige Konsultation im Bereich von Spielmanipulationen im Fußball und damit verbundener organisierter Kriminalität wie auch den diesbezüglichen Informations- und Wissensaustausch.
Europol und die UEFA verpflichten sich zu gemeinsamen Aktivitäten und Projekten und zum Informationsaustausch über Verdachtsfälle sowie über die Methoden von Einzelpersonen und kriminellen Organisationen zur Manipulation von Spielen. Europol wird die UEFA und ihre 54 Mitgliedsverbände in zentralen Aspekten betreffend gegenwärtige kriminelle Organisationen im Bereich Spielmanipulation unterstützen und beraten.
"Spielmanipulationen sind keine Einbildung, sie sind traurige und ernste Realität", sagte UEFA-Präsident Michel Platini. "Die UEFA und ihre Mitgliedsverbände wissen, dass die Fußballinstanzen nicht über die Mittel verfügen, um dieses Problem alleine anzugehen. Deshalb bin ich sehr froh, auf die Unterstützung von Europol zählen zu können. Gemeinsam sind wir stärker."
Auch Rob Wainwright nahm diesen Gedanken auf: "Die Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt vorwärts im Kampf gegen Spielmanipulationen und ein starkes Zeichen der Bereitschaft Europols und der UEFA, alles zu unternehmen, um diesem Phänomen, das sehr ernst genommen werden muss, entschieden entgegenzutreten. Sie stellt eine wichtige Botschaft an das organisierte Verbrechen dar, dass der Fußball und die Strafverfolgungsbehörden eine der weltweit größten Sportarten gemeinsam schützen wollen."
Beide Seiten werden sich auch durch Erziehungsprogramme unterstützen, zudem wollen Europol und die UEFA in Fragen der individuellen Beziehungen zwischen den Strafverfolgungsbehörden und den UEFA-Mitgliedsverbänden eng zusammenarbeiten.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der UEFA und Europol ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Spielmanipulationen im europäischen Fußball. Für die UEFA genießt dieser Kampf oberste Priorität, da Spielmanipulationen die Integrität des Fußballs und seiner Wettbewerbe ernsthaft in Gefahr bringen.
"Seit meiner Wahl im Jahr 2007 gehört der Kampf gegen Spielmanipulationen zu unseren wichtigsten Prioritäten", fügte der UEFA-Präsident hinzu. "Wir müssen alles tun, um die Integrität unseres Sports zu schützen. Der Fußball muss transparent sein, damit die Magie der Unvorhersehbarkeit erhalten bleibt."
Der europäische Fußballdachverband verfolgt eine Null-Toleranz-Politik im Bereich Spielmanipulationen. Strenge Sanktionen, darunter lebenslange Sperren im Fußball, wurden in Fällen ausgesprochen, in denen Klubs, Spieler, Offizielle oder Schiedsrichter Vergehen im Zusammenhang mit Spielmanipulationen für schuldig befunden wurden. Zudem wendet die UEFA für ihre Wettbewerbe ein strenges Aufnahmeverfahren für in Spielmanipulationen involvierte Klubs an.
Europol mit Sitz im niederländischen Den Haag arbeitet mit den EU-Mitgliedstaaten, weiteren Partnerstaaten sowie anderen Organisationen im Kampf gegen die schwere internationale Kriminalität zusammen, verrichtet Ermittlungsarbeit und sammelt kriminalpolizeiliche Erkenntnisse, die es mit nationalen Strafverfolgungsbehörden teilt.
Seit 2011 unterstützt Europol die Strafverfolgungsbehörden der EU dabei, Daten, die bei Untersuchungen von Sport-Korruption, vor allem bei Fußballspielen, gesammelt wurden, zu analysieren. Anfang des Jahres hat Europol formell einen ‘Schwerpunkt Sport-Korruption’ gegründet, an dem 14 EU-Mitgliedsstaaten sowie zwei Nicht-EU-Mitglieder und INTERPOL teilnehmen. Europol unterstützt derzeit neun Untersuchungen innerhalb der EU.