Erstes Seminar für Integritätsbeauftragte der UEFA
Donnerstag, 15. September 2011
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Im UEFA-Hauptquartier in Nyon fand das erste Seminar für UEFA-Integritätsbeauftragte statt, bei dem UEFA-Präsident Michel Platini mit deutlichen Worten vor den Gefahren der Spielmanipulation warnte.
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Der erste UEFA-Workshop für Integritätsbeauftragte ging heute am UEFA-Sitz mit einer eindringlichen Warnung von UEFA-Präsident Michel Platini betreffend die Gefahr von Spielmanipulationen im Fußball zu Ende.
"Der Fußball ist wie die meisten Sportarten in großer Gefahr", sagte Michel Platini. "Das Grundprinzip unseres Sports ist die Integrität der Ergebnisse, vom Schulsport bis hinauf zur Weltmeisterschaft. Die Glaubwürdigkeit jedes Wettbewerbs hängt davon ab. Wozu überhaupt teilnehmen oder sich anstrengen, wenn die Karten gezinkt sind?"
"Es vergeht keine Woche mehr ohne Schlagzeilen über einen Verdacht, eine Untersuchung oder eine Verhaftung im Zusammenhang mit der Integrität unserer Wettbewerbe. Ich weigere mich jedoch, dieser Bedrohung gegenüber klein beizugeben und ich weiß, dass die ganze Fußballfamilie bereit ist, diesen Kampf aufzunehmen."
Michel Platini sagte, betonte, dass der Sport alleine nichts gegen das organisierte Verbrechen unternehmen könne. "Die Sportgerichte können diese Art von Herausforderung nicht alleine mit ihren Instrumenten annehmen. Und hier kommen Sie ins Spiel", so Herr Platini zu den Integritätsbeauftragten der UEFA. "Sie sind in jedem Land und Nationalverband vertreten, um die Kontakte zwischen dem Fußball und seinen Disziplinarinstanzen und den nationalen und europäischen Polizei- und Gerichtsbehörden zu verstärken."
"Sie können dank Ihres Wissens über den Fußball, seine Akteure und Spieler wichtige Informationen liefern. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Verteidigung unseres Sports im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und helfen mit, unsere Wettbewerbe auf allen Ebenen sauber zu halten."
Das UEFA-Exekutivkomitee genehmigte dieses Jahr einen Bericht seiner Arbeitsgruppe für Wetten/Spielmanipulationen, in dem Maßnahmen vorgeschlagen werden, die der europäische Fußball ergreifen sollte, um gegen Spielmanipulationen vorzugehen. Diese umfassen unter anderem die Schaffung eines europaweiten Netzwerks von Integritätsbeauftragten.
Neben ihrer Rolle als Verbindungsperson zwischen den Fußballbehörden und den staatlichen Strafverfolgungsbehörden im Zusammenhang mit mutmaßlichen Spielmanipulationen werden die Integritätsbeauftragten auch mit der UEFA-Administration Informationen und Erfahrungen betreffend die Verfolgung korrupter oder krimineller Handlungen im Fußball austauschen. Sie werden Disziplinarverfahren überwachen und diesbezügliche Maßnahmen koordinieren sowie Sensibilisierungsprogramme für Spieler, Schiedsrichter und Trainer im Rahmen einer wirkungsvollen Präventionsstrategie organisieren.
Die UEFA wird jedem Nationalverband jährlich einen bestimmten Betrag für die Finanzierung der Stelle des Integritätsbeauftragten zur Verfügung stellen. Der UEFA-Integritätsbeauftragte wird mit seinen Kollegen in den Nationalverbänden zusammenarbeiten, zum Funktionieren des Netzwerks beitragen und die Informationsbeschaffung sowie den Austausch von Informationen und Erfahrungen beaufsichtigen.
"Wir betreiben eine Null-Toleranz-Politik", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino dem Seminar. "Es ist absolut zentral, dass wir die Seele unseres Sports schützen." Der UEFA-Generalsekretär betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Sportorganisationen und staatlichen Behörden. "Wir können der Staatsanwaltschaft und den Behörden helfen und sie können uns helfen, indem sie uns Informationen liefern im Wissen, dass wir sehr schnell durchschlagende Maßnahmen ergreifen und sie so bei ihren Fällen unterstützen können."