U19-Spieler vor Doping gewarnt
Freitag, 22. Juli 2011
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Der Kampf der UEFA gegen Doping im Fußball beginnt beim Nachwuchs. Bei der U19-Endrunde wurden die Youngster über die Gefahren und Risiken der Einnahme von illegalen Substanzen belehrt.
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Die acht Mannschaften, die an der UEFA-U19-Europameisterschaft teilnehmen, wurden bei speziellen Seminaren über die neuesten Entwicklungen im Kampf der UEFA gegen Doping im Fußball aufgeklärt.
Alle Teams bekamen eine einstündige Präsentation von Dr. Mogens Kreuzfeldt und Richard Grisdale von der Anti-Doping-Einheit der UEFA. Nach einer Video-Vorführung und einem Quiz gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen, damit die Spieler und Betreuer alle nötigen Informationen zu dem sensiblen Thema einholen konnten.
Der Unterricht begann mit einem Film, der während der UEFA EURO 2008 gedreht wurde. Dabei ging es um die Prozedur während einer Doping-Kontrolle, bei der Spieler verpflichtet sind, Blut- und Urinproben abzugeben. Es wurde erklärt, wie die Proben entnommen, verpackt und verschickt werden, außerdem zeigte der Film, wie die Proben anschließend im Labor untersucht werden.
Die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) reguliert die Doping-Kontrollen weltweit und gibt eine Liste mit illegalen Substanzen heraus, an die sich alle Sportler zu halten haben. "Für jeden gelten die gleichen Regeln", so Grisdale. "Es gibt viele Substanzen auf der Liste, welche nicht zwangsläufig zu einer Leistungssteigerung führen, einen aber trotzdem vor Probleme stellen können. Jetzt, da Sie auf dem höchsten Level spielen, müssen Sie stets im Hinterkopf haben, dass diese Regeln auch auf Sie zutreffen."
Beim anschließenden Quiz ging es um die Rolle des Doping-Kontroll-Offiziers (DCO), der einzigen Person, die einen Spieler von einem Test freistellen kann, um Strafen bei einer Manipulation von Doping-Kontrollen, verschiedene Arten eines Doping-Vergehens und um Fehlverhalten bei einer Doping-Kontrolle. "Wenn Sie eine Substanz im Körper haben, sind Sie dafür verantwortlich", erinnerte Grisdale die Seminar-Teilnehmer.
Im Fußball gibt es weltweit mehr als 30 000 Doping-Kontrollen und rund 60 % der positiven Proben führen auf Freizeit-Drogen wie Cannabis und Kokain zurück. "Es ist ein großes Problem im Fußball", sagte Grisdale weiter. "Sie sind jetzt Fußballer und es ist ein ziemlich dummer Weg, um eine Karriere zu zerstören."
Dr. Kreutzfeldt erinnerte anschließend an die Gefahren der Einnahme von weit verbreiteten Medikamente und Nahrungsergänzungsmitteln und betonte, dass in beiden illegale Substanzen enthalten sein können. In einer Studie, die das Internationale Olympische Komitee im Jahre 2001 durchgeführt hatte, wurden 15 % aller Nahrungsergänzungsmittel positiv auf anabole Steroide getestet. Dr. Kreuzfeldt unterstrich die Tatsache, dass Unwissen nicht vor Strafe schützt: "Wir können nicht wissen, ob Sie betrügen oder nicht. Die Spieler sind letztendlich selbst verantwortlich und es gibt Leute, die den Preis dafür bezahlen müssen."
Nachdem Dr. Kreuzfeldt die Gefahren von anabolen Steroiden aufführte, insbesondere mögliche Gesundheitsschäden, klärte Grisdale über eine Ausnahmegenehmigung zu therapeutischen Zwecken auf. Demnach kann einem Spieler aus gesundheitlichen Gründen erlaubt werden, eine eigentlich verbotene Substanz einzunehmen. Doch warnte er: "Wenn Sie etwas nehmen, selbst wenn es eigentlich harmlos ist, und dabei nicht die richtigen Papiere ausfüllen, können Sie trotzdem gesperrt werden. Bei Zweifeln sollten Sie immer fragen, denn es ist Ihr Köper und Ihre Verantwortung."
Zum Abschluss des Seminars bekamen die Spieler eine Liste mit Personen, die relevante Informationen herausgeben können - darunter Mannschaftsärzte, nationale Antidoping-Agenturen, UEFAs Anti-Doping-Einheit und UEFA.com. Den Spielern wurden Broschüren über die Prozedur bei einer Doping-Kontrolle der UEFA überreicht und sie bekamen einen Leitfaden mit dem Titel: "Das Lesen dieser Broschüre könnte Ihre Karriere retten". Dr. Kreuzfeldt sagte abschließend: "Bleiben Sie sauber, bleiben Sie weg von diesen Dingen und versuchen Sie immer, das Richtige zu tun."