Das fünfte Team in Nyon
Dienstag, 25. Juni 2013
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Das Schiedsrichter-Team bei der UEFA-U17-EM für Frauen in Nyon ist zu einer engen Einheit geworden, die sich schon sehr auf ihre Einsätze bei dem Turnier freut.
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Bei jeder UEFA-Endrunde gibt es neben den teilnehmenden Nationen ein zusätzliches Team, das sich untereinander findet und einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg leistet – das Team der Schiedsrichter und ihrer Assistenten.
Bei der Endrunde der UEFA-U17-EM für Frauen in dieser Woche sind zwei Schiedsrichterinnen, vier Assistentinnen und eine Vierte Offizielle zusammengekommen und genießen den Moment, der für sie einen weiteren wichtigen Schritt auf ihrer Karriereleiter bedeutet. In ihrem Hotel ein wenig außerhalb von Nyon sind diese Unparteiischen aus ganz Europa zusammengewachsen und freuen sich darüber, Teil eines großen europäischen Fußballereignisses zu sein.
Ivana Vlaic (Bosnien-Herzegowina) und Vesna Budimir (Kroatien) wurden für die U17-Endrunde als Schiedsrichterinnen ausgewählt. Ihnen zur Seite stehen Mathilde Abildgaard (Dänemark), Lisa Rashid (England), Yelena Alistratova (Kasachstan) und Yana Sashchyna (Ukraine) sowie die Vierte Offizielle Sandra Strub (Schweiz).
Die zwei Schiedsrichterinnen freuten sich schon lange sehr auf die Endrunde in Nyon. "Ich bin extrem stolz darauf hier zu sein und mein Land zu repräsentieren", sagte Vlaic, eine 32-jährige Sport-Professorin aus der Nähe von Sarajevo zu UEFA.com. Für beide ist es eine Anerkennung der harten Arbeit und Hartnäckigkeit, mit der sie ihre Schiedsrichter-Karriere angegangen sind. "Wenn man etwas macht, will man die Beste sein und gute Ergebnisse erzielen", fügte Budimir, die 33 Jahre alt und Sportlehrerin in Split ist, hinzu.
Vlaic und Budimir haben früher beide selber Fußball gespielt und nahmen dann an einer Schiedsrichterausbildung teil – danach hatten sie die Ambition, es auf diesem Feld weit zu bringen. Sie beide nennen Pierluigi Collina, den renommierten früheren italienischen Schiedsrichter, der nun Schiedsrichter-Chef der UEFA ist, als ihr Vorbild.
Wie bereiten sie sich in der Kabine auf ihre Aufgabe bei der U17-Endrunde der Frauen vor? Die zwei haben da verschiedene Methoden. "Ich mag es ruhig, denn das hilft mir, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Ich denke, dass Konzentration sehr wichtig ist", erklärt Vlaic. "Ich höre gerne für eine Weile Musik, denn das hilft mir zu entspannen, aber sobald wir uns aufwärmen und bereitmachen, konzentriere ich mich nur noch auf das Spiel", fügte Budimir hinzu.
Eine EM-Endrunde sorgt natürlich für reichlich Adrenalin, sowohl für die Spielerinnen als auch die Unparteiischen, aber die zwei Schiedsrichterinnen sind sich einig, wie wichtig es ist, dass die ersten Entscheidungen richtig sind. "Das hilft deinem Selbstvertrauen", sagte Vlaic, "als ich Spielerin war, wollte ich immer frühe gute Aktionen haben, dann fand ich gut ins Spiel." Budimir fügte hinzu: "Natürlich ist man ein wenig nervös, wenn man sich vor den Spielen aufstellt, aber sobald es losgeht, ist es ein normales Spiel wie jedes andere."
Die vier Teams bei der U17-Endrunde der Frauen haben ihre eigenen Ziele und die Unparteiischen wollen in dieser Woche ebenfalls unvergessliche Erlebnisse mitnehmen – alle sind entschlossen, ihre Stärken und ihr Können zu zeigen. Sie sind sich darin einig, dass das Turnier ein weiterer Fingerzeig dafür ist, wie sehr sich der Frauenfußball in der jüngsten Altersgruppe entwickelt.
"Das wird eine Chance für junge Fußballerinen zu zeigen, wie sich der Frauenfußball verändert", sagt Budimir. "Zweifelsohne kann man sich noch weiter verbessern", so Vlaic. Das Schiedsrichter-Team der U17-Endrunde hat eine gemeinsame Mission – das Rampenlicht in Nyon zu genießen und das meiste aus dem Vertrauen, das die UEFA in sie setzt, zu machen.