Für Clattenburg waren es die Opfer wert, das Finale zu leiten
Samstag, 9. Juli 2016
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Teamwork, Fitness und technische Analysen: alles Faktoren, die Schiedsrichter Mark Clattenburg in die Lage gebracht haben, einen Kindheitstraum zu erleben und das Finale der UEFA EURO 2016 zu leiten.
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Was für eine Saison ist das für Mark Clattenburg. Erst pfiff er das Finale des FA Cup, dann im Mai das Endspiel der UEFA Champions League, und nun wurde der 41-Jährige auserkoren, am Sonntag in Saint-Denis das Finale der UEFA EURO 2016 zwischen Portugal und Frankreich zu leiten.
In einem Turnier, in dem der Standard aller Schiedsrichterteams beeindruckend hoch war, ragte Clattenburg noch einmal heraus. Wir haben uns vor dem Endspiel am Sonntag mit ihm unterhalten.
Wie war es für Sie, als Sie erfahren haben, dass Sie das Finale der UEFA EURO 2016 leiten dürfen?
Mark Clattenburg: Sonntag findet eines der größten Spiele der Welt statt, und das wird eine wunderbare Erfahrung. Etwas, auf das meine Familie und ich zurückblicken und extrem stolz sein können. Es gab viele Opfer im Leben, aber die sind es am Ende wert gewesen, dort am Sonntag mit Portugal und Frankreich hinauszugehen. Und hoffentlich wird es ein großartiges Spiel.
Wie wichtig ist bei der Entwicklung eines Schiedsrichters die Selbstanalyse?
Clattenburg: Während einer Saison versucht man, seine Leistung zu verbessern. Und in Pierluigi Collina, Marc Batta und Hugh Dallas habe ich großartige Schiedsrichtervorgesetzte, die einen helfen und führen. Und dann schaut man auf seine Kollegen, die die Latte momentan extrem hoch legen.
Als Schiedsrichter möchte ich mich entwickeln. Ich muss hart an meiner Fitness arbeiten, und in dieser Saison besonders. Ich habe eine Reihe Analysen von Mannschaftstaktiken und individuellen Spieler hergenommen. Wenn man beides mischt, dann verbessert das einen als Schiedsrichter. Wir bekommen von Analysten in diesem Turnier großartige Unterstützung, und das hilft uns wirklich.
Wie hat das Verhalten der Spieler den Schiedsrichtern in diesem Turnier geholfen?
Clattenburg: Es gab eine Menge positiver Kommentare in der gesamten Fußballwelt über den Standard der Schiedsrichter bei der Endrunde. Es gibt immer Raum für Verbesserungen, aber das Verhalten der Spieler war fantastisch.
Es gab keinen Dissens, keine Rudelbildung, und das ist wunderbar. Deshalb wollte die Schiedsrichterkommission jede Mannschaft vor dem Turnier sehen und mit ihnen persönlich die Erwartungen diskutieren. Das sorgte für eine großartige Atmosphäre und ein tolles Bild von diesem Sport und hat unseren Job sehr viel einfacher gemacht.
Wie sehr trägt Teamwork zu diesem Erfolg bei?
Clattenburg: Ein Schiedsrichter ist nur so gut wie sein Team und man ist nur so gut wie das schwächste Teil. Ich bin für mein Team verantwortlich, und ich muss das Beste aus ihm herausholen. Wir lernen aus unseren Fehlern, um uns als Gruppe stärker zu machen, und wir erreichen diese Höhen, weil wir zusammen und nicht als Einzelpersonen arbeiten.