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Neue Regeln des Spiels bei der EURO

Schiedsrichterwesen

Neue Regeln des Spiels, beschlossen vom International Football Association Board, die Anfang Juni in Kraft getreten sind, werden bei der UEFA EURO 2016 erstmals auf großer Bühne wirksam werden.

Die 18 EURO-Schiedsrichter
Die 18 EURO-Schiedsrichter ©Sportsfile

Die neuen Regeln, die das International Football Association Board (IFAB) aufgestellt hat, traten am 1. Juni in Kraft und werden somit erstmals bei der UEFA EURO 2016 zur Anwendung gebracht.

Die Regeln wurden überarbeitet, um in erster Linie Strukturen und Phraseologie zu verbessern. Aber es gibt im Vergleich zu den bisherigen Regeln auch echte Änderungen. Dazu gehören: Der Ball kann beim Anstoß in jede Richtung gespielt werden und nicht wie bisher nur nach vorn, und ein Spieler, der durch eine Attacke verletzt wird, was mit einer Gelben oder Roten Karte geahndet wird, kann nun schnell auf dem Feld behandelt werden und muss nicht erst außerhalb des Feldes verbracht werden, weil damit bisher die andere Mannschaft numerisch überlegen war.

David Elleray, Mitglied des UEFA-Schiedsrichter-Kommission und Chef der technischen Unterabteilung des IFAB, der mit der Überarbeitung der Regeln befasst war, freut sich darüber, dass die neuen Regeln nun bei der EURO 2016 getestet werden können. "Die Anwendung der überarbeiteten Regeln bei der EURO ist aus Sicht der IFAB fantastisch", sagte er, "weil dies der Welt zeigen und ihr beibringen wird, worin die Änderungen bestehen."

Elleray, ehemaliger Schiedsrichter in der englischen Premier League, fügte hinzu: "Aus globaler Sicht ist das eine fantastische Gelegenheit, der Welt zu zeigen, um welche Änderungen es sich handelt. Es hilft uns, die Schiedsrichter in der ganzen Welt auszubilden. In dieser Hinsicht macht die UEFA einen großartigen Job und hilft dabei mit, dass der Rest der Welt die Regeländerungen versteht."

"Das Spiel kann jetzt besser überprüft werden", einte Elleray, "und deshalb wird die EURO ein besserer Wettbewerb sein, wegen der Überarbeitung der Regeln des Spiels vom IFAB."

Die UEFA EURO 2016 erlebt zudem den Beginn einer zweijährigen Versuchsphase, in der die so genannte Dreifachbestrafung, die bislang eine Herausstellung, einen Strafstoß und eine anschließende Sperre beinhaltete, wenn innerhalb des Strafraums eine klare Torchance vereitelt wurde, wegfällt. Ab sofort gibt der Schiedsrichter nicht mehr eine Rote, sondern eine Gelbe Karte, wenn der Torhüter oder ein Verteidiger im Strafraum beim aufrichtigen Versuch, den Ball zu spielen, ein Foul begeht.

Pierluigi Collina, Chef der UEFA-Schiedsrichterkommission, erklärte: "Die UEFA hat viele Jahre versucht, diese Regel zu verändern, deshalb bin ich glücklich, dass der Testlauf bei der EURO 2016 beginnt. Die Änderung stellt den Fairnessgedanken wieder her, da die Dreifachbestrafung Elfmeter, Rote Karte und Sperre zu hart war, wenn es einen wirklichen Versuch gab, den Ball zu erobern. Durch den Elfmeter ist die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen, wieder gegeben. Es ist zuviel, wenn ein Spieler versucht, seinen Job zu machen, aber ein wenig zu spät kommt."

Die UEFA EURO 2016 kennzeichnet auch den erstmaligen Einsatz der Torlinientechnologie bei einem kompletten UEFA-Turnier. Pierluigi Collina betont, dass die Torlinietechnologie und das System der zusätzlichen Schiedsrichterassistenten perfekt harmonieren werden: "Die Hauptaufgabe der zusätzlichen Schiedsrichterassistenten ist es nicht, die Torlinie im Blick zu haben und zu entscheiden, ob ein Ball im Tor gelandet ist; vielmehr sind sie dafür verantwortlich, alles im Blick zu haben, was sich im Strafraum ereignet, und dem Hauptschiedsrichter dabei zu helfen, wichtige Entscheidungen im Strafraum zu treffen. Da sich GLT jetzt auf die Torlinie konzentriert, können sich die zusätzlichen Schiedsrichterassistenten ausschließlich auf andere Vorfälle im Strafraum fokussieren – dem entscheidenden Bereich auf dem Platz."