UEFA-Seminar zu Terrorismusbekämpfung
Freitag, 20. April 2018
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Experten der UEFA, der Nationalverbände sowie aus verschiedenen Ländern haben sich bei einem Seminar in München mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Gefahr durch Terroranschläge in Fußballstadien befasst.
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Die Gefahr von Terroranschlägen bei Fußballspielen ist zu einer realen Besorgnis geworden, weshalb die UEFA eine proaktive Rolle einnimmt, indem sie den Austausch über bewährte Vorgehensweisen und die Besprechung von Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Gefahr fördert.
Neben den Vertretern der UEFA und den internationalen Experten nahmen über 150 Delegierte aus 40 Nationalverbänden an der Tagung in München teil. Das Hauptziel bestand darin, anhand von vier Themenbereichen aufzuzeigen, wie Menschen vor einem Anschlag geschützt werden können: Realität des Terrorismus, Methoden von Terroristen, Maßnahmen gegen die Bedrohung und bewährte Vorgehensweisen. 16 der in München vertretenen Länder wurden 2016/17 Opfer eines Anschlags, was das Ausmaß des Terrorismusproblems in Europa zeigt.
Eröffnet wurde das Seminar anhand eines von der UEFA vorbereiteten, 15-minütigen Videos über die Gesichter des Terrorismus, das einen historischen Überblick zu den Terroranschlägen bot, die im Laufe der Jahre insbesondere bei Großveranstaltungen verübt wurden. Es herrschte Einigkeit darüber, dass das Video die Realität widerspiegelt – die Delegierten bekundeten ihre Entschlossenheit, alle für den Schutz der Fans notwendigen Maßnahmen zu treffen.
Anschließend setzten sich die Seminarteilnehmer mit den aktuellen Gefahren für ihre Veranstaltungen auseinander und zeigten ihre bereits getroffenen Maßnahmen sowie die noch bestehenden Herausforderungen auf. Ungeachtet ihrer Verantwortlichkeiten und Haftungspflichten wurden die Teilnehmer dazu aufgefordert, nicht überzureagieren und aus der Vergangenheit zu lernen. Terrorbekämpfung geschehe nicht in Eigenregie, sondern erfordere ein ausgewogenes Sicherheits- und Servicekonzept.
Zum Abschluss des Seminars befassten sich die Teilnehmer mit der Erkennung von Verdachtsmomenten, der Vermeidung von durch Routine verursachten Nachlässigkeiten und der Bedeutung von Schulungen und Übungen unter Einbezug aller Akteure. Eine wichtige gemeinsame Erkenntnis war, dass Technologie allein nicht die Lösung ist. Technologie macht nur 20 % des Sicherheitskonzepts aus – 80 % bestehen aus der Einhaltung von Prozeduren und dem Einsatz von Augen und Ohren –, was keine zusätzlichen Kosten verursacht.