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2017: Niederlande entthronen Deutschland

Nach 22-jähriger deutscher Regenschaft wurden die Niederlande bei der UEFA Women's EURO 2017 vor immer ausverkauftem Haus als erst vierte Nation Europameister.

Die Niederlande feiern ihren großen Triumph
Die Niederlande feiern ihren großen Triumph ©Sportsfile

Nach 22-jähriger deutscher Regenschaft wurden die Niederlande bei der UEFA Women's EURO 2017 als erst vierte Nation Europameister.

In den Niederlanden nahmen 2017 erstmals 16 Mannschaften an einer Endrunde teil. Die Rekordzahl von 46 Nationen, darunter Debütant Andorra, kämpften in der Qualifikation um die 15 Plätze neben Gastgeber Niederlande. Andorra scheiterte neben fünf anderen Mannschaften bereits in der Vorrunde, während Moldawien und Georgien die Hauptqualifikation erreichten.

In der Qualifikation deutete zunächst nichts darauf hin, dass es ein Turnier voller Überraschungen werden würde: Deutschland und Frankreich zogen ohne Punktverlust und Gegentreffer in die Endrunde ein, insgesamt qualifizierten sich elf der zwölf Teilnehmer von 2013. Nur Finnland scheiterte, als man nach 2:0-Führung noch mit 2:3 gegen die Portugiesinnen verlor, die sich in den Play-offs gegen Rumänien durchsetzen konnten.

Wie Portugal feierten auch Belgien, die Schweiz, Österreich und Schottland ihr Debüt bei einer Endrunde der UEFA Women's EURO; alle holten mindestens einen Sieg. Nur zwei Teams verabschiedeten sich ohne Punkte aus den Niederlanden: Island und völlig überraschend Norwegen, 2013 noch Finalist.

Angeführt von Angreiferin Ada Hegerberg, hatten viele eigentlich erwartet, dass Norwegen weit kommen würde, doch nach der 0:1-Auftaktpleite gegen die Niederlande folgte ein 0:2 gegen Belgien sowie ein 0:1 gegen die Däninnen, die als Gruppenzweite weiterkamen, aber wie Gruppensieger Niederlande als Außenseiter ins Viertelfinale starteten. Denn, wie erwartet, hießen die Gegner aus Gruppe B Deutschland und Schweden.

Die Niederländerinnen feierten jedoch einen völlig verdienten 2:0-Erfolg gegen Schweden, während Dänemark sein wegen Unbespielbarkeit des Platzes verlegtes Spiel gegen Deutschland nach frühem Rückstand mit 2:1 gewann. Die DFB-Elf verpasste somit ihren siebten Titel in Folge.

In der anderen Hälfte der Auslosung triumphierte in Gruppe C völlig überraschend Österreich vor Frankreich, der Schweiz und Island. England und Spanien setzten sich, wie erwartet, in Gruppe D durch. Während die Lionesses jedoch alle drei Partien gewannen, behielt Spanien im Dreiervergleich nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Schottland und Portugal die Oberhand.

Während sich Spanien im Viertelfinale gegen Österreich im Elfmeterschießen geschlagen geben musste, siegte England mit 1:0 gegen Frankreich. Im Halbfinale musste Österreich erneut im Elfmeterschießen ran, verlor dieses Mal jedoch gegen Dänemark. Im Duell der beiden Teams mit je vier Siegen ließ der Gastgeber den Engländerinnen keine Chance und gewann mit 3:0.

Im Endspiel in Enschede gerieten die Niederländerinnen früh durch einen Elfmeter von Nadia Nadim in Rückstand, siegten am Ende aber vor mehr als 28 000 Fans mit 4:2 gegen Dänemark; Vivianne Miedema steuerte zwei Tore bei. Alles in allem verfolgten 110 897 Zuschauer die sechs ausverkauften Partien der Niederländerinnen, die als erster Gastgeber seit Deutschland 2001 vor heimischem Publikum triumphieren konnten.