Österreich kämpft sich ins Halbfinale
Sonntag, 30. Juli 2017
Artikel-Zusammenfassung
Österreich hat gegen Spanien nach einem 120-minütigen Kraftakt und anschließendem Elfmeterschießen das Halbfinale der UEFA Women's EURO erreicht.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Sarah Puntigam verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem zuvor ÖFB-Torhüterin Manuela Zinsberger den Versuch von Silvia Meseguer gehalten hatte. Nach der regulären Spielzeit und anschließender Verlängerung hatte es vor 3 488 Zuschauer im Willem-II-Stadion von Tilburg 0:0 gestanden.
ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer nahm eine Änderung gegenüber dem 3:0-Sieg gegen Island vor: Kapitänin Viki Schnaderbeck ersetzte Virginia Kirchberger. Gleich vier Veränderungen gab es in der spanischen Elf: Kapitänin Marta Torrejón und Marta Corredera spielten genauso von Beginn an wie Bárbara Latorre und María Paz. Auf der Bank nahmen Andrea Pereira, Jennifer Hermoso, Alexia Putellas und Leila Ouahabi Platz.
Spanien begann erwartet kombinationssicher und hatte durch einen von Sarah Zadrazil abgefälschten Schuss von Vicky Losada die erste Chance, doch ÖFB-Torhüterin Zinsberger klärte zur Ecke (7.). Die führte beinahe zur spanischen Führung, doch Irene Paredes schob den Ball am Pfosten vorbei.
Nach einer guten Viertelstunde kam auch Österreich erstmals gefährlich in die Nähe des spanischen Tores. Zadrazil setzte Nina Burger am rechten Flügel in Szene, doch die Hereingabe fand keinen Abnehmer (17.). Kurz darauf hatte Nicole Billa eine weitere gute Möglichkeit, der Ball ging jedoch über das Tor (18.). Im Gegenzug versuchte sich Amanda Sampedro mit einem Aufsetzer, der nur 30 Zentimeter am Pfosten vorbeistrich (19.).
Österreich gestaltete die Partie nun immer offener, gewann mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und versuchte, eigene Akzente zu setzen. Nach einem Foul von Marta Corredera an Lisa Makas musste Thalhammer kurz vor der Pause wechseln, die Stürmerin und Torschützin im Frankreich-Spiel verletzte sich am linken Knie. Für sie kam Nadine Prohaska in die Partie.
Österreich hatte die erste Chance der zweiten Halbzeit, als sich nach einer Ecke von Laura Feiersinger Prohaska in die Höhe schraubte, doch Spaniens Torhüterin Sandra Paños hielt sicher (53.). Ein von Zadrazil abgefälschter Schuss von Meseguer hätte Zinsberger fast überrascht, doch sie lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über das Tor (57.).
Österreich übernahm nun mehr und mehr das Kommando, Burger wurde erst im letzten Moment abgedrängt (61.). Die Intensität der Zweikämpfe nahm in der Schlussviertelstunde noch einmal zu, da beide Teams wussten, dass das erste Tor diese Partie entscheiden könnte. Spaniens eingewechselte Stürmerin Hermoso hatte mit einem Schuss übers Tor (90.+2) die letzte Chance, bevor es in die Verlängerung ging.
Nach einem schnellen Angriff über den linken Flügel passte Burger den Ball scharf nach innen, doch Feiersinger kam hart bedrängt nicht an den Ball (94.). Spanien hatte jetzt wieder optische Vorteile, aber Österreich versuchte, Nadelstiche zu setzen. Burger ging am linken Flügel auf und davon bis zur Grundlinie, doch immer wieder bekamen die Spanierinnen noch ein Bein dazwischen (99.).
Weiterhin wurde um jeden Zentimeter gekämpft, Torchancen gab es nur wenige, wie etwa ein Kopfball von Maria León (119.). Das Elfmeterschießen musste entscheiden. Zinsberger hielt den Elfmeter von Meseguer, Puntigam verwandelte den entscheidenden Versuch, der Österreich zu einem historischen Erfolg und ins Halbfinale gegen Dänemark am 3. August in Breda führte.