Dänemark wirft Deutschland aus dem Turnier
Sonntag, 30. Juli 2017
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Die deutsche Mannschaft hat durch eine 1:2-Niederlage gegen Dänemark nach neun Teilnahmen in Folge erstmals wieder das Halbfinale bei der UEFA Women's EURO verpasst.
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Vor 5 251 Zuschauern im Sparta-Stadion von Rotterdam ging die DFB-Elf zwar früh durch Isabel Kerschowski in Führung (3.), doch nach der Pause drehten Nadia Nadim (49.) und Theresa Nielsen (83.) die Partie zugunsten der Däninnen. Für Deutschland war es bei einer EM-Endrunde die erste Niederlage in einem K.-o.-Spiel seit 1993, als man das Spiel um Platz drei gegen Dänemark verlor.
DFB-Trainer Steffi Jones nahm zwei Änderungen in der Startelf vor: Kerschowski ersetzte Carolin Simon als linke Außenverteidigerin, Linda Dallmann spielte anstelle von Mandy Islacker als zweite Spitze neben Anja Mittag. Dänemark wechselte verletzungsbedingt auf einer Position: Maja Kildemoss übernahm den Platz von Frederikke Thøgersen im Mittelfeld.
Einen Tag nach der regenbedingten Absage präsentierte sich der Rasen im Sparta-Stadion von Rotterdam trotz mehrerer neuerlicher Platzregen in einem guten Zustand. Die DFB-Elf erwischte einen Traumstart: Kerschowski konnte am linken Flügel ungehindert bis zum Strafraum durchgehen, zog einfach ab und Dänemarks Torhüterin Stina Lykke Petersen ließ den Ball durch die Finger zur deutschen Führung ins Tor gleiten.
Die DFB-Elf blieb am Drücker, beim Drehschuss von Sara Däbritz war Lykke Petersen auf der Hut (6.). Im direkten Gegenzug wäre Pernille Harder fast der Ausgleich gelungen, doch ihr Schrägschuss strich am Pfosten vorbei. In der unterhaltsamen Anfangsphase eroberten sich die Däninnen nun etwas mehr Spielanteile, doch die gefährlichen Chancen hatten die Deutschen. Dallmann legte auf Kristin Demann ab, Lykke Petersen parierte (24.).
Im neuerlichen Platzregen wollte kein rechter Spielfluss aufkommen, Dänemark zeigte aber nun das gefälligere Spiel. Anna Blässe klärte in höchster Not eine Hereingabe von Nielsen (38.), kurz darauf hielt Almuth Schult einen Schuss von Katrine Veje. Kurz vor der Pause konnten sich beide Torhüterinnen nochmal auszeichnen: Lykke Pedersen hielt einen Schuss von Sara Doorsoun-Khajeh, Schult lenkte einen Ball von Sanne Troelsgaard übers Tor. Die letzte Chance vor dem Halbzeitpfiff gehörte Dzsenifer Marozsán.
Mit Lina Magull für Doorsoun-Khajeh ging es in Halbzeit zwei. Nach einem Foul von Marozsán an Stine Larsen ließ Schiedsrichterin Katalin Kulcsár den Vorteil laufen. Die DFB-Abwehr reagierte zu spät und ließ Larsen ungehindert in den Strafraum eindringen und flanken, Nadim köpfte zum Ausgleich ein. Und die Däninnen drängten nun auf die Führung, Schult klärte per Fuß gegen Troelsgaard (50.).
Die deutsche Mannschaft musste sich kurz schütteln, doch nach feinem Hackenpass von Marozsán hatte Dallmann die Führung auf dem Fuß (56.). Im Gegenzug konnte Nadim unbedrängt vom rechten Flügel den Ball in den Strafraum passen, Veje setzte den Ball aus fünf Metern an die Latte (58.). Harder für Dänemark und erneut Dallmann für Deutschland ließen weitere gute Chancen liegen.
Bundestrainerin Steffi Jones brachte Islacker für Demann. Deutschland war nun wieder um mehr Linie im Spiel bemüht, Mittag köpfte übers Tor (74.). Aber Dänemark setzte immer wieder Nadelstiche, Nadim hätte fast eine scharfe Hereingabe von Nielsen verwertet (76.). Dann passierte, was sich bereits abgezeichnet hatte: Nach einer präzisen Flanke von Thøgersen köpfte die freistehende Nielsen zur dänischen Führung ein. Und Nadim hätte postwendend fast für die Entscheidung gesorgt, doch ihr Schuss strich knapp am Winkel vorbei (85.).
In der Schlussphase war die DFB-Elf noch einmal um den Ausgleich bemüht, doch Dänemark brachte den überraschenden Erfolg über die Zeit.