Schiedsrichterinnen im Fokus
Donnerstag, 2. Februar 2017
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Im Jahr der UEFA Women’s EURO 2017 haben sich die besten Schiedsrichterinnen Europas beim UEFA-Winterkurs für Schiedsrichter im spanischen Malaga getroffen.
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Im Jahr der UEFA Women’s EURO 2017 haben sich die besten Schiedsrichterinnen Europas beim UEFA-Winterkurs für Schiedsrichter in Malaga getroffen.
Neben den Top-Schiedsrichterinnen nahmen auch Neulinge auf der FIFA-Liste an dem viertägigen Kurs teil, bei dem neben Trainingseinheiten auch taktische Diskussionen mit Mitgliedern der UEFA-Schiedsrichterkommission auf der Agenda standen.
Erstmals lud die UEFA 2013 weibliche Schiedsrichter zu ihren Kursen ein, seither ist ein deutlicher Anstieg des Leistungsniveaus und der Fitness festzustellen.
"Sie haben auf die heutigen Anforderungen sehr positiv reagiert", sagte Pierluigi Collina, der Chef der Schiedsrichterabteilung der UEFA. "Der Frauenfußball ist heute viel schneller und besser als noch vor einigen Jahren, also sind auch die Schiedsrichterinnen bessere Athleten."
"Darüber sind wir sehr froh. Auch die Fähigkeit, ein Spiel zu lesen, ist heute viel ausgeprägter. Sie halten mit der Entwicklung des Frauenfußballs sehr gut Schritt."
Schon bald wird die Schiedsrichterkommission die Schiedsrichterteams bekannt geben, die zwischen dem 16. Juli und dem 6. August die 31 Spiele bei der Endrunde in den Niederlanden leiten werden - der ersten Women’s EURO mit 16 Mannschaften. Diese Schiedsrichterinnen werden dann im Mai im niederländischen Zeist einen EURO-Vorbereitungs-Workshop besuchen.
"Das war ein ganz besonderer Kurs, schon wegen der EURO in diesem Jahr", sagte Dagmar Damková, Mitglied der UEFA-Schiedsrichterkommission und selbst früher eine internationale Schiedsrichterin. "Es war eine der letzten Gelegenheiten für die Schiedsrichterinnen, zu zeigen, dass sie für diese Aufgabe bereit sind."
Im Rahmen des Fitness-Trainings mussten die Unparteiischen Sprints und andere Übungen unter den Augen von UEFA-Fitness-Experte Werner Helsen absolvieren. "Ich bin stolz auf die Leistungen der Teilnehmerinnen", zeigte sich Damková mit dem Gezeigten hochzufrieden.
Helsen hat erkannt, dass Schiedsrichterinnen andere Trainingsabläufe benötigen als ihre männlichen Kollegen. "Die größten Unterschiede betreffen die Schnelligkeit, die Explosivität und die Beschleunigung - also alles aus dem Sprintbereich", fasst Helsen zusammen. "In vielen Bereichen, vor allem im Ausdauersport, sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in den letzten Dekaden immer geringer geworden."
"Einen großen Unterschied gibt es aber nach wie vor und das ist die Schnelligkeit. Schnelligkeit ist mindestens so wichtig wie Kraft. Das bedeutet, dass Schiedsrichterinnen, die ihre Schnelligkeit verbessern wollen, sehr hart trainieren müssen, das ist für viele Schiedsrichterinnen ein vorrangiges Ziel."
Die schwedische Top-Schiedsrichterin Sara Persson hat dies am eigenen Leib erfahren. "Tempo und körperliche Ansprüche sind in den letzten Jahren enorm gestiegen", weiß sie, "um da mithalten zu können, ist es für die Schiedsrichterinnen enorm wichtig, topfit zu sein."
"Man muss ebenso gut trainiert sein wie die Spieler", fährt sie fort. "Und mit besserer Fitness wird man auch eine bessere Schiedsrichterin."