Schiedsrichter stellen sich neuen Herausforderungen
Dienstag, 31. Januar 2017
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Europas führende Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter machen sich in Malaga beim UEFA-Winterkurs für eine anspruchsvolle Rückrunde fit.
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Jedes Jahr im Winter lädt die UEFA ihre Schiedsrichter zu einem Auffrischungskurs. In Spanien sind 128 weibliche und männliche Unparteiische zusammen gekommen, damit das Niveau, mit dem europäische Spieloffizielle schon seit Jahren weltweit die Messlatte legen, weiterhin gewährleistet und ausgebaut werden kann.
Weil Stillstand im Bereich des Schiedsrichterwesens ein Rückschritt ist, wurden in Malaga gleich zwei Seminare durchgeführt. Ein Kurs richtete sich an erfahrene Elite-Schiedsrichter, der andere war speziell auf Neulinge der FIFA-Liste internationaler Unparteiischer zugeschnitten.
Trainingseinheiten und Fitnessarbeit, darunter auch Sehtests und Körperfettmessung, gehören zu einem straffen Programm, welches es in dieser Woche abzuarbeiten gilt. Weiterhin wird es Theorie-Unterricht, Gruppendiskussionen und Einzel-Feedback geben. Geleitet werden die Kurse von ehemaligen Schiedsrichtern und jetzigen Mitgliedern der UEFA-Schiedsrichterkommission.
Die neuen Schiedsrichter erhalten einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Facetten, die es bei einer Ansetzung für ein UEFA-Spiel zu berücksichtigen gilt: Welche Art von Vorbereitung und Konstanz bei der Entscheidungsfindung wird erwartet? Welches Bild muss man als UEFA-Repräsentant auf dem Platz abgeben? Wie kann das Image des Fußballs geschützt werden? Schiedsrichter, die einer internationalen Karriere nachgehen wollen, müssen eine absolut professionelle Einstellung an den Tag legen und sich gleichzeitig hohen athletischen Anforderungen stellen.
"Wir wollen ihnen erklären, was es bedeutet, ein internationaler Schiedsrichter zu sein", so UEFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina. "Wir geben Anweisungen und unterstreichen die wichtigsten Punkte, die für sie relevant sein werden."
Bei dem Kurs für erfahrene Schiedsrichter werden die letzten Monate analysiert, zudem richtet sich der Blick aber auch nach vorne, denn im Frühling stehen wichtige Partien in Vereins- und Nationalmannschaftswettbewerben auf dem Programm.
Die Frauen-Elite-Schiedsrichter stellen sich auf wichtige Monate ein, denn viele von ihnen haben den Anspruch, im Juni und Juli bei der UEFA Women's EURO 2017 in den Niederlanden dabei zu sein.
"Wir beenden jetzt die Winterpause", erklärt Collina. "Wir wollen den Fitnesszustand der Schiedsrichter überprüfen und darauf eingehen, was in der ersten Saisonhälfte passiert ist. Außerdem sprechen wir über die Spiele in naher Zukunft."
Welche Themen des ersten Halbjahrs sind besonders von Interesse? Collina: "Manchmal gibt es Vorfälle, die sich zu einem Trend entwickeln. Da wollen wir besonders genau in die Analyse gehen. Es gibt Entscheidungen, die wir mit den Schiedsrichtern im Detail klären. Wir sprechen über gute Entscheidungen und nehmen auch die Fehler ins Visier."
"Ziel ist es nicht, die Fehler in den Mittelpunkt zu stellen. Wir suchen nach Lösungen, damit die gleichen Fehler in Zukunft nicht wiederholt werden."
Europäische Schiedsrichter werden regelmäßig für ihre exzellenten Leistungen gelobt, besondere Wertschätzung gab es für ihr Auftreten bei der UEFA EURO 2016 letzten Sommer. "Aber das ist die Vergangenheit", betonte Collina, der die Messlatte in Zukunft noch höher legen will.
"Wir können uns auf den Erfolgen der Vergangenheit nicht ausruhen und müssen nach vorne schauen. Wir sind bereits mitten in einer neuen Saison und niemand wird sich daran erinnern, was wir in der Vergangenheit richtig gemacht haben. Von uns wird erwartet, dass wir auch in Zukunft gute Entscheidungen treffen."