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Polens ganzer Stolz: Zbigniew Boniek wird 60

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Zbigniew Boniek, früherer Goalgetter von Widzew Łódź, Juventus und der Roma, wird heute 60 Jahre alt; UEFA.coms Piotr Koźmiński erklärt, warum er auch heute noch eine der beliebtesten Persönlichkeiten Polens ist.

Zbigniew Boniek und Polens Nationalstürmer Robert Lewandowski feiern die Qualifikation für die UEFA EURO 2016
Zbigniew Boniek und Polens Nationalstürmer Robert Lewandowski feiern die Qualifikation für die UEFA EURO 2016 ©Getty Images

Früh begehrt
Boniek, der am 3. März 1956 auf die Welt kam, verließ seinen Heimatklub Zawisza Bydgoszcz für eine Ablösesumme von 400.000 polnische Zloty und ging zu Widzew Łódź. Der Klub konnte damals jedoch nicht so viel Geld aufbringen, weshalb erfahrene Widzew-Spieler dem Verein Geld liehen, um den damals 20-Jährigen verpflichten zu können, was sich auszahlen sollte. Widzew wurde dreimal Zweiter mit Boniek, ehe man 1981 und 1982 die Meisterschaft gewinnen konnte.

Boniek feiert einen WM-Treffer
Boniek feiert einen WM-Treffer©Getty Images

Erfolge mit Polen
Bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien gelang Boniek beim 3:0-Sieg gegen Belgien ein Dreierpack für die Polen, die das Turnier auf Platz drei beendeten. 'Zibi' landete zudem hinter Paolo Rossi und Alain Giresse auf Platz drei beim Ballon d'Or 1981/82 – der einzige andere polnische Spieler, der jemals so gut platziert war, war 1974 Kazimierz Deyna.

Wechsel ins Ausland
Nach der WM ging Boniek zu Juventus, das bereits vor der Endrunde zugesagt hatte, Widzew 1,8 Millionen Dollar für den Offensivstar zu zahlen – eine Rekordablösesumme in Polen, die für viele Jahre Bestand hatte. In Turin harmonierte er prächtig mit Michel Platini und erhielt angesichts seiner Leistungen in Europapokal-Spielen den italienischen Spitznamen 'Bello di Notte' (Schönheit der Nacht).

Boniek nach dem Heysel-Finale
Boniek nach dem Heysel-Finale©Getty Images

Persönliches Trauma
Trotz des schrecklichen Schocks beim Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine 1985, als Juves Sieg in Brüssel gegen Liverpool von der Heysel-Katastrophe mit 39 Toten überschattet wurde, traf Boniek am folgenden Tag in einem WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien in Tirana und erreichte mit Polen die Endrunde 1986. "Ich nahm am nächsten Morgen ein Privatflugzeug, wir durften aber nicht in Tirana landen, da es 5 Uhr in der Früh war und der Flughafen erst um 7 Uhr öffnen sollte", erklärte Boniek gegenüber UEFA.com. "Also flog mich der Pilot nach Bari in Italien, wo wir frühstückten und dann nach Tirana zurückflogen. Ich spielte, ich traf, das war's." Die Heysel-Katastrophe hatte jedoch seine Spuren bei Boniek hinterlassen, der seine Prämie für die Opfer zur Verfügung stellte. "Man hätte zu dieser Zeit für dieses Geld dutzende Häuser in Polen kaufen können, aber ich habe mich geweigert, es anzunehmen", sagte er.

Auf der ganzen Welt bekannt
Nicht nur in Polen und Italien hatte Boniek seine Fans. Am 4. September 1984 wurde in Tegucigalpa, Honduras, ein zukünftiger Nationalspieler geboren und zu Ehren des Polen nach ihm benannt. "Mein Vater liebte diesen polnischen Spieler und wollte ihn damit ehren", erklärte Boniek García gegenüber UEFA.com. "Und ich bin nicht der einzige Boniek in Honduras. Als ich in der Sprachschule war, habe ich einen weiteren Boniek getroffen. Auch sein Vater liebte den Polen."

Fußball hat ihn glücklich gemacht
Im Gespräch mit UEFA.com sagte Boniek am Mittwoch: "Ich habe eine wunderbare Frau, die ich kennengelernt habe, als ich 17 Jahre alt war; wundervolle Kinder und Enkelkinder. Ich bin ein glücklicher Mann. Ich habe mir meine Träume erfüllt, auf und abseits des Platzes. Ich genieße es, Präsident des Polnischen Fußballverbandes (PZPN) zu sein. Wir haben viel erreicht und haben weitere 100 000 Ideen. Alles läuft gut für mich." Seine Botschaft an die Leser von UEFA.com: 'Wszystkiego najlepszego'. Heißt ins Deutsche übersetzt: 'Alles Gute'.

Bonieks Sternstunde bei der WM 1982
Bonieks Sternstunde bei der WM 1982©Getty Images