Botschafter und Diplomat

Schiedsrichter, die die UEFA und den europäischen Fußball repräsentieren, müssen eine absolute Integrität beweisen und zwar nicht nur als Spiel-Offizielle und Vorbilder, sondern auch durch ihre konsequente und 100prozentige Ablehnung jeglicher Verwicklung in Spielmanipulationen oder Korruptionsfälle.

Bei einer Präsentation auf dem UEFA-Winterkurs in Limassol, Zypern, unterstrich David Elleray, Mitglied der UEFA-Schiedsrichter-Kommission, die essentielle Rolle der Schiedsrichter als Botschafter und Diplomaten - sie müssen eine konstant fehlerfreie Leistung auf dem Platz mit zu einhundert Prozent einwandfreiem Verhalten abseits des Platzes kombinieren.

"Sie sind nun Vertreter der UEFA, des Fußballs und des Fairplay", sagte Elleray. "Wir erwarten von Ihnen ein absolut einwandfreies Benehmen. Sie benötigen höchste Integrität und dürfen Korruption oder unehrliches Verhalten niemals tolerieren. Wir erwarten nicht nur auf dem Platz eine herausragende Leistung von Ihnen, sondern auch ein einwandfreies Verhalten außerhalb der Stadien.“

"Wir können unprofessionelles Verhalten zu keiner Sekunde akzeptieren", fügte Elleray an und erinnerte die Schiedsrichter daran, dass sie nicht nur in den Stadien, sondern auch bei Reisen und anderen Terminen im Fokus der Öffentlichkeit stünden und nicht nur an ihren eigenen Ruf, sondern auch den der UEFA denken sollten.

"Ihr Verhalten als Botschafter und Diplomat wird darüber entscheiden, ob Sie erfolgreich sein werden", fuhr Elleray fort. "Verhalten Sie sich professionell und denken Sie zu jeder Minute an Ihr Image.

"Sie werden mit vielen Menschen in Kontakt kommen – nicht nur bei Fußball-Spielen, sondern auch in der Öffentlichkeit und in den Medien. Ihr Auftreten wird großen Einfluss darauf haben, wie die anderen Menschen Sie sehen. Der erste Eindruck ist oft entscheidend. Sie sollten sich immer respektvoll und diplomatisch verhalten, dann werden die anderen Menschen auch Ihnen Respekt entgegenbringen."

Bei der UEFA genießt der Kampf gegen Spielmanipulationen oberste Priorität. Der UEFA-Nachrichtenkoordinator Graham Peaker war ebenfalls in Zypern und forderte die Kurs-Teilnehmer auf, äußerst wachsam zu sein, was mögliche Manipulations-Annäherungen angeht.

"Alle Fußballspiele sollten im Geiste der Fairness und des Respekts abgehalten werden, das Ergebnis darf nur durch sportliche Leistungen der beiden Mannschaften entschieden werden", sagte Peaker. "Das Endergebnis darf erst feststehen, wenn Sie als Schiedsrichter für den Schlusspfiff gesorgt haben."

Peaker gab weitere Erläuterungen zum Kampf der UEFA gegen Spielmanipulationen. Der europäische Fußball-Dachverband beobachtet jede Saison, zusammen mit anderen Organisationen, Wettmuster bei allen UEFA-Spielen und 30 000 Liga- und Pokalspielen in den 54 Mitgliedsverbänden.

Auffällige Spiele werden untersucht, Spieler, Spiel-Offizielle und Trainer, die erwischt werden, werden für alle Fußball-spezifischen Tätigkeiten gesperrt. Spieler und Trainer werden durch konzertierte Informations- und Ausbildungsveranstaltungen, die jede Saison vor über 5 000 Neulingen im Fußballgeschäft abgehalten werden, vor den Gefahren der Spielmanipulation gewarnt.

"Wir wollen Sie schützen", betonte Peaker. "Es gibt Spielmanipulationen und sie sind eine echte Gefahr für die Popularität des Fußballs. Die Fans werden sich keine Spiele mehr ansehen, bei denen sie befürchten müssen, dass sie manipuliert sind. Die Spielmanipulation ist ein Teil des organisierten Verbrechens. Ihnen geht es nur um das Geld, sie sind sehr gefährlich."

Die Schiedsrichter sollen drei Schritte befolgen: Erkennen, was passiert, jegliche Anwerbung sofort ablehnen und den Fall melden.