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Was Real von Benítez zu erwarten hat

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Rafael Benítez ist neuer Trainer von Real Madrid, er hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben; unser Reporter Richard Martin stellt den neuen Mann auf der Bank der Königlichen näher vor.

Rafael Benítez und Real Madrid - passt das?
Rafael Benítez und Real Madrid - passt das? ©Getty Images

Er ist seit seiner Kindheit Real-Fan, setzt gerne auf Spieler aus der eigenen Jugend und hat selbst in jungen Jahren den Nachwuchs der Madrilenen trainiert: Rafael Benítez, der neue Coach von Real Madrid CF, der einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. UEFA.com wagt eine Prognose, was die Königlichen unter ihrem neuen Trainer erwartet.

Akribische Vorbereitung
Benítez gilt als Schach-Fanatiker und Anhänger diverser Taktik-Spiele. Kein Wunder, dass er auch als Trainer geradezu auf Taktik versessen ist. Sein ehemaliger Spieler Ismael Urzaiz sagte einst: "Ich habe noch nie einen Trainer gesehen, der jedes noch so kleine Detail so gründlich unter die Lupe nimmt."

Bei Benítez rangiert das Studium der Systeme klar vor einer Spiel-Philosophie, dazu meinte er 2013: "Plato und Sokrates waren Philosophen. Der wichtigste Job für einen Trainer, der Spiele gewinnen will, ist die Arbeit auf dem Platz, er muss den Spielern dabei helfen, mit den verschiedenen Systemen zurechtzukommen." Die Spieler von Madrid dürfen sich schon jetzt auf eine ausgefeilte und anspruchsvolle Taktik-Schulung durch ihren Trainer freuen.

Im Jahr 2004 mit dem UEFA-Pokal
Im Jahr 2004 mit dem UEFA-Pokal©Getty Images

Auge für die Jugend
Der 55-Jährige genoss bei Liverpool FC die Rolle als Teammanager, die so viel mehr Aufmerksamkeit für Details verlangt als die Rolle als Cheftrainer in Spanien. Er sieht es als seine Aufgabe, seine Klubs auf allen Ebenen voranzutreiben. Seit er seine Karriere bei Real im Jugendbereich gestartet hat, hat er stets auch ein gutes Auge für den Nachwuchs bewiesen. Er förderte junge Spieler wie Raúl González und Guti, ehe sie den Sprung in die Profitruppe schafften, in Liverpool lockte er den blutjungen Raheem Sterling von Queens Park Rangers FC zu den Reds.

Europapokal-Erfolge
Benítez gewann mit Valencia CF 2004 den UEFA-Pokal und im folgenden Jahr mit Liverpool die UEFA Champions League. 2007 verlor er mit den Reds das Finale gegen den AC Milan und 2013 führte er Chelsea FC zum Triumph in der UEFA Europa League, mit dem SSC Napoli erreichte er in der letzten Saison dort immerhin das Halbfinale. Noch mögen viele Madrid-Fans daran zweifeln, dass Benítez der geeignete Nachfolger für Carlo Ancelotti ist, doch an seiner Erfolgsbilanz können auch sie nicht rütteln.

Ancelotti soll seinen Spielern zu wenig Pausen gegönnt haben
Ancelotti soll seinen Spielern zu wenig Pausen gegönnt haben©AFP/Getty Images

Freund der Rotation
Ancelotti wurde nach dem Aus in der Königsklasse und der verspielten Meisterschaft heftig von den Medien dafür kritisiert, dass er seinen wichtigen Spielern, vor allem Toni Kroos und Cristiano Ronaldo, zu wenig Ruhepausen gegönnt habe. Beide hatten am Ende der Saison über 4 000 Spielminuten in den Beinen. Benítez ist dagegen als Freund der Rotation bekannt und zögert nie, auch Schlüsselspieler ab und zu auf die Bank zu setzen. Die Philosophie von Luis Enrique, beim FC Barcelona immer wieder Spielern eine Ruhepause zu geben, hat sich ausgezahlt und von Benítez darf man in der kommenden Spielzeit Ähnliches erwarten.

Druck? kein Problem!
Der Taktikfuchs hatte immer ein selbstbewusstes, ja geradezu stolzes Auftreten. Er hält mit seiner Meinung nie hinter dem Berg und überstand auch 2008 einen öffentlichen Disput mit den Eigentümern von Liverpool schadlos. Madrids Präsident Florentino Pérez hatte Ancelotti gewarnt, dass "nichts, was er zuvor erlebt hat, mit diesem Klub zu vergleichen ist", doch Benítez weiß sehr genau, was ihn im Santiago Bernabéu erwartet. Er kann mit Druck bestens umgehen und wird dies wohl auch bei Real zeigen müssen.

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