Amputierte Fußballer werden von UEFA unterstützt
Donnerstag, 9. April 2015
Artikel-Zusammenfassung
Amputierte Fußballer haben durch die Gründung eines eigenen Verbandes, der European Amputee Football Federation (EAFF), ein wichtiges Instrument zur Weiterentwicklung erhalten.
Top-Medien-Inhalte des Artikels

Artikel-Aufbau
Der erste Kongress des Verbandes der amputierten Fußballer in Europa (European Amputee Football Federation -EAFF) fand im Februar in Dublin statt. Er markierte die Gründung eines neuen Verbands und war zugleich ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte amputierter Fußballer, die nun von der UEFA unterstützt werden.
"Die UEFA heißt die European Amputee Football Federation in ihrem 'Fußball ist für alle da'-Portfolio willkommen", sagte Patrick Gasser, Manager im Bereich Soziale Verantwortung der UEFA. "Wir freuen uns darauf, helfen zu können, viele weitere Spielmöglichkeiten für die EAFF-Spieler in ganz Europa zu schaffen."
Fußball für Amputierte ist eine schnell wachsende Disziplin und ein dynamisches und spektakuläres Spiel, bei dem es an spannenden Aktionen auf dem Feld nicht mangelt. So gibt es zum Beispiel in der Türkei 24 Klubs, bei denen mehr als 550 Spieler kicken. Die Partien werden sogar im öffentlichen TV übertragen.
"Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit, aber mit der Unterstützung der UEFA verfügen wir über neue Energie, um unser Spiel nach vorn zu bringen", sagte der gerade gewählte EAFF-Präsident Mateusz Widłak. "Jeder amputierte Fußballer, der in Europa anfängt zu trainieren, soll sich von nun an als offizieller Teil der Fußballwelt fühlen."
Mit der Unterstützung der UEFA werden bald in ganz Europa Fußballcamps für Amputierte und Kinder mit Beeinträchtigungen an den Gliedmaßen organisiert, außerdem Konferenzen für Trainer und Schiedsrichter. Die EAFF hofft zudem, dass der Sport eine Disziplin bei den Paralympics wird – bei den Olympischen Spielen für Behinderte.
Die EAFF hat derzeit zehn Mitgliedsländer: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Polen, die Republik Irland, Russland, Spanien, die Türkei und die Ukraine. In naher Zukunft werden dem Verband auch Belgien, Georgien und die Niederlande beitreten.
Bei der letztjährigen Amputierten-Fußball-WM in Mexiko kamen von den 40 Teilnehmerländern 13 aus Europa. Drei von ihnen schafften es unter die vier besten Teams. Am Ende gewann Russland den Titel, die Türkei landete auf Platz drei und Polen belegte Rang vier. Das sind ermutigende Zeichen für die Zukunft des Amputierten-Fußballs in Europa.
Das UEFA-Portfolio 'Fußball ist für alle da' besteht derzeit aus sechs Entwicklungsprojekten, worunter sich auch die International Blind Sports Federation (IBSA), Cerebral Palsy International Sports and Recreation Association (CPISRA), Special Olympics Europe Eurasia (SOEE), European Deaf Sport Organisation (EDSO), European Powerchair Football Association (EPFA) und nun natürlich auch die EAFF befinden.