Vorbericht: Das bietet der 27. Spieltag

Leise Töne
Dass Borussia Dortmund und der FC Bayern München in der Tabelle zarte 31 Punkte voneinander entfernt sind, ändert nichts daran, dass die Begegnung der beiden Klubs das Spiel des 27. Spieltags ist, welches mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Angesichts der Qualität der beiden Kader ist dies auch wenig verwunderlich. Trotzdem sind die Töne auf beiden Seiten sehr leise. "Ich sollte keine allzu dicke Lippe riskieren. Wir sehen uns nicht auf Augenhöhe mit Bayern München. Das haben wir uns noch nie gesehen", sagte Jürgen Klopp. "Wir haben uns in den jeweiligen Spielen nur nicht als chancenlos betrachtet. Das ist auch diesmal so."

Aber die Bayern sind angeschlagen. Die letzte Begegnung vor der Länderspielpause ging mit 0:2 gegen den VfL Borussia Mönchengladbach verloren und mit Franck Ribéry, Arjen Robben sowie David Alaba fallen zentrale Spieler des Tabellenführers aus. "Wir machen eine schwere Phase durch", so Pep Guardiola. "Es gibt keine Ausreden. Wenn wir nicht gewinnen, ist es unsere Schuld. Aber wir sind ohne die verletzten Spieler nicht stark genug, um in allen Wettbewerben erfolgreich zu kämpfen." Breite Brust klingt anders.

Laute Töne?
Laut wird es dagegen vermutlich am Samstag im Weserstadion, wenn der SV Werder Bremen den 1. FSV Mainz 05 empfängt. Ein Pfeifkonzert wird erwartet, wenn der Stadionsprecher den Namen Davie Selke aufrufen wird – denn der 20-jährige Nachwuchsstürmer verkündete unter der Woche für den Sommer seinen Wechsel zum Zweitligisten RB Leipzig. Dabei rückt in den Hintergrund, dass Viktor Skripnik im Hinspiel in Mainz erstmals als Werder-Coach fungierte und seine Elf trotz unterdurchschnittlicher Leistung drei Punkte mitnahm - ein kleines Jubiläum steht also an. "So ist das Geschäft", sagte Skripnik, der allerdings davon ausgeht, dass es keine Pfiffe geben wird. "Ich bin sicher, dass Davie die Situation nicht belasten wird und die Fans ihn auch nicht auspfeiffen werden. Da habe ich keine Sorge."

Premiere für Knäbel
Mirko Slomka ist schon lange Geschichte beim Hamburger SV. Josef Zinnbauer ist nun auch Geschichte. Peter Knäbel heißt der Auserwählte, der in diesem Jahr den Bundesliga-Dino vor dem Absturz bewahren soll. Es gibt leichtere Auftaktpartien als ein Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen, so viel steht fest. Besonders für Gesprächsstoff gesorgt hat die Tatsache, dass René Adler wieder ins Tor der Hanseaten zurückkehren wird. "René hat sich seinen Einsatz verdient", bekannte Knäbel kurz und knapp. "Wir waren in den letzten Spielen zu Hause gegen Leverkusen erfolgreich, das müssen wir jetzt in die Bayarena transferieren. Wir als Mannschaft sind heiß. Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist etwas möglich", hofft Adler.

Erst der Endspurt, dann der große Wurf?
"Mit dem Spiel wollen wir den Endspurt einläuten und gerade in der Liga unsere Hausaufgaben machen. Das Wichtigste ist, unabhängig von der Europa League und dem DFB-Pokal, dass wir Platz zwei relativ schnell absichern und damit unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League, erreichen", so ruft Dieter Hecking den VfL Wolfsburg zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart auf. Und in der Tat – sollten die Niedersachsen so früh wie möglich einen Platz in der Königsklasse sichern, dann stünde sicherlich umso mehr Konzentration zur Verfügung, um in der UEFA Europa League vielleicht den großen Wurf zu landen.

Der O-Ton
"Ich habe genügend Spiele an der Xbox absolviert während meiner Verletzungspause. Da habe ich mir die Spielpraxis geholt."
Schalkes Torwart Ralf Fährmann vor seinem Comeback am Sonntag gegen den FC Augsburg

Alle Spiele im Überblick
SC Freiburg - 1. FC Köln
Eintracht Frankfurt - Hannover 96
SV Werder Bremen - 1. FSV Mainz 05
TSG 1899 Hoffenheim - VfL Borussia Mönchengladbach
VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart
Bayer 04 Leverkusen - Hamburger SV
Borussia Dortmund - FC Bayern München (alle Sa.)
FC Augsburg - FC Schalke 04
Hertha BSC Berlin - SC Paderborn (beide So.)