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Die Wiedergeburt des BVB

"Das war das Spiel des Jahres. Ein schöneres Gefühl kann es in der Saison nicht geben", sagte Marco Reus nach dem 3:0 des BVB gegen S04 und sprach damit einer ganzen Stadt aus dem Herzen.

Pierre-Emerick 'Batman' Aubameyang und Marco 'Robin' Reus
Pierre-Emerick 'Batman' Aubameyang und Marco 'Robin' Reus ©Getty Images

"Ich habe immer gesagt, dass unser Problem das fehlende Selbstvertrauen war", strahlte Mats Hummels nach dem souveränen 3:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04. Nimmt man das Spiel vom Samstagnachmittag zum Maßstab, ist das Selbstvertrauen aus der glorreichen Saison 2013 wieder zum BVB zurückgekehrt.

31 Torschüsse gegen den heillos überforderten Reviernachbarn, vier Siege in Folge mit 13 erzielten Toren und der Sprung vom 18. auf den 10. Tabellenplatz untermauern Hummels’ Aussage auch statistisch. Zwar beträgt der Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz nur fünf Punkte, der Rückstand auf einen Platz in die UEFA Champions League aber auch "nur" noch acht und die letzten Worte von Hummels sollte der aktuelle Vierte Bayer 04 Leverkusen durchaus als Drohung verstehen: "Jetzt weiß wieder jeder von uns, wie gut er eigentlich spielen kann."

Und das ist, gemessen an den letzten Auftritten, verdammt gut. Dabei ist es keine vier Wochen her, dass das Projekt 'Klopp und der BVB' nach sieben ungemein erfolgreichen Jahren am Ende schien. Vielleicht will Klopp auch deshalb nichts vom Rückstand auf Leverkusen hören: "Stand heute haben wir absolut nichts mit den internationalen Plätzen zu tun, die interessieren mich wirklich nicht. Wir brauchen den Fokus auf das Wesentliche. Heute haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wir sind auf wichtige 28 Punkte gekommen und haben den Derbysieg eingefahren."

Richtig freuen durfte sich Klopp auch über eine Galavorstellung seines größten Sorgenkindes, Henrikh Mkhitaryan. Der Armenier, der bislang eine für seine Verhältnisse unterirdische Saison gespielt hat, erzielte nicht nur seinen ersten Treffer in dieser Spielzeit, sondern erhielt von seinem Trainer anschließend auch noch ein Sonderlob: "Defensivtaktisch war es das beste Spiel, was ich von ihm für Borussia Dortmund gesehen habe. Das kann jetzt eine Befreiung für ihn sein."

Dass Klopp auch ein paar mahnende Worte vom Stapel ließ, lag ausgerechnet an seinem derzeit überragenden Stümer Pierre-Emerick Aubameyang, der nach seinem Treffer zum 1:0 in der 78. Minute zusammen mit seinem kongenialen Partner Marco Reus zwei eigens für einen möglichen Torjubel hinter dem Schalke-Tor deponierten Batman- und Robin-Masken überstreifte. "Wir wollten ein bisschen Spaß reinbringen. Das war ja in der Hinrunde nicht möglich", begründete Reus die ungewöhnliche Aktion, die Aubameyang prompt die Gelbe Karte einbrachte.

"Das sehe ich das natürlich nicht so gerne. Ich glaube jetzt haben wir fast alle Masken durch", grantelte Klopp und erinnerte an die Spiderman-Maske, die Auba vor einem Jahr gegen den FC Bayern München im Superpokal übergestreift hatte. "Natürlich ist es unangenehm, ihm zu sagen, dass er es nicht machen darf. Aber eigentlich geht das nicht."

Doch wer gesehen hat, wie Klopp beim ungewöhnlichen Jubel seines Sturmduos grinsen musste, muss wohl nicht allzu viel Mitleid mit Batman und Robin haben. Bleibt nur die Frage, was sich die beiden einfallen lassen, wenn es ihnen in gut zwei Wochen im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen Juventus gelingen sollte, das 1:2 aus dem Hinspiel wettzumachen …