Arsenals Freude über wichtigen City-Coup

Die Fans von Arsenal FC erfuhren am Sonntag ganz ungewohnte Glücksgefühle – denn endlich konnte man beim 2:0 bei Manchester City FC einen Auswärtssieg gegen einen der Großen in der Premier League feiern.

Nachdem man im Mai erstmals nach neun Jahren wieder einen Titel (FA Cup) gewann, wollte man so bald wie möglich eine weitere Negativserie beenden, denn die Elf von Arsène Wenger hatte zuletzt eine Tendenz dazu, die großen Spiele in der Premier League in die Hose zu setzen, was insbesondere auswärts passierte – erinnert sei da nur an ein 3:6 bei City in der vergangenen Saison, ein 1:5 bei Liverpool FC und ein 0:6 bei Chelsea FC.

Das 0:2 im Oktober an der Stamford Bridge konnte da ja fast schon als Verbesserung gewertet werden, und im vergangenen Monat hätte man fast an der Anfield Road gesiegt, ehe Liverpool tief in der Nachspielzeit doch noch zum 2:2 ausglich. Drei Punkte auswärts bei einem großen Namen gab es daher erst an diesem Sonntag.

"Wir waren 90 Minuten lang diszipliniert, was man in großen Spielen sein muss", sagte Wenger, dessen Mannschaft seit Oktober 2011 weder gegen City, Chelsea noch Manchester United FC gewonnen hatte. "Wir haben auswärts das Spiel kontrolliert und endlich auswärts gegen einen großen Gegner gewonnen. In Liverpool hatte nicht viel gefehlt, aber heute haben wir es geschafft."

In den letzten Jahren wurde Arsenal von den großen Namen der Premier League im Mittelfeld oft überrannt, daher entschied sich Wenger dieses Mal für mehr Kraft im Zentrum und ließ auch den deutschen Nationalspieler Mesut Özil auf der Bank – stattdessen glänzte Francis Coquelin in der Zentrale als Balleroberer und engte die Kreise von David Silva ein. "Wir haben hoch in ihrer Hälfte und tief in unserer Hälfte gespielt", fügte Wenger hinzu. "Das hat geklappt, da wir die Räume in unserem Drittel sehr eng machen wollten, besonders vor dem Strafraum, wo Silva so gefährlich ist."

Entscheidend war aber auch, dass Arsenals Fokus auf mehr Defensive nicht auf Kosten ihrer Angriffsstärke ging – so lobte Wenger vor allem Santi Cazorla, der per Strafstoß zum 1:0 traf und in der zweiten Halbzeit den Freistoß hereinbrachte, den Olivier Giroud zum 2:0 nutzte.

"Santi Cazorla spielt jetzt schon eine ganze Weile lang großartig, aber heute war er vielleicht sogar noch wichtiger", sagte Wenger. "Da die ganze Mannschaft so stark verteidigte, hatte er oft den Ball, und wenn er den Ball hat, kann man sich immer etwas aus dem Druck befreien. Er ist fantastisch, denn er spielt sich aus engen Situationen heraus. Er zeigt, wie wichtig es ist, im Mittelfeld beidfüßig agieren zu können. Er liebt den Fußball leidenschaftlich."

Der Franzose hofft nun, dass es gelingen wird, diese Leistung auch gegen andere große Gegner abzurufen, nachdem man die Kritiker erst einmal mundtot gemacht haben dürfte. "Es ist schön, dass dieser Sieg den Glauben im Team an sich selbst stärkt. Vor uns liegen fünf wichtige Monate und das Gefühl, erfolgreich sein zu können, ist für eine Gruppe von Spielern sehr wichtig."

City liegt nach der Niederlage fünf Punkte hinter Tabellenführer Chelsea, bei dem man im nächsten Ligaspiel am 31. Januar antreten muss. "Das Spiel, das wir an der Stamford Bridge bestreiten müssen, ist ein sehr wichtiges", so Citys Trainer Manuel Pellegrini. "Wir müssen den Abstand auf zwei Punkte verringern."

"Ich hoffe, dass wir uns gut erholen und so spielen, wie wir das zuvor in dieser Saison gemacht haben. Wir müssen immer noch gegen Chelsea spielen, was eine sehr entscheidende Partie wird. Wir werden versuchen, das Spiel zu gewinnen und den Abstand wieder zu verringern. Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Wir sind viel gelaufen und hatten viel Ballbesitz, aber wir hatten keine Ideen im Spiel gegen eine Mannschaft, die sehr gut verteidigt hat."