Bundesliga-Vorschau: Das bietet der zwölfte Spieltag
Freitag, 21. November 2014
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Borussia Dortmund will in Paderborn nachlegen, nach kurioser Generalprobe kommt es in Hamburg zum Trainerduell, die Eintracht will anders spielen und Schalke weiß, woran es liegt - die Bundesliga-Vorschau.
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Auferstehung Teil II
Der Heimsieg gegen VfL Borussia Mönchengladbach (unter gütiger Mithilfe von Christoph Kramer) war für Borussia Dortmund natürlich ein befreiendes Erlebnis, die Tabellensituation sieht aber immer noch nicht so prickelnd aus. Es muss nun beim SC Paderborn 07 Auferstehung Teil II her. Und in den folgenden Wochen Teil III und IV und so weiter. "Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst und wissen zugleich um die Chance, die sich in diesem Spiel für uns bietet", meinte BVB-Coach Jürgen Klopp, der sich sehr freut, dass er wohl auch wieder auf Marco Reus zurückgreifen kann. "Bei Marco sieht es unproblematisch aus."
Das Schachspiel
Nach fünf Pflichtspielniederlagen in Folge ist man sich bei Eintracht Frankfurt einig, dass es so nicht weitergehen kann. Vor allem die Spielweise ist ins Fadenkreuz gekommen, dabei hatte Thomas Schaaf doch die Absicht, weg vom langsamen Ballbesitzfußball und hin zum schnellen Umschaltspiel kommen zu wollen. Möglichst vertikal sollte der erste Ball gespielt werden, doch so richtig verfing diese Maßnahme bisher nicht. Stattdessen haben sich mittlerweile mehrere Spieler dafür ausgesprochen, wieder früher zu attackieren und den Ball in den eigenen Reihen halten zu wollen. Bei der Niederlage gegen den FC Bayern München (0:4) waren davon erste Ansätze zu sehen. Man darf gespannt sein, wie das nun bei Borussia Mönchengladbach laufen wird, das vielleicht fast so perfekt umschaltet, wie sich Schaaf das ursprünglich von seinen Jungs erhofft hatte. Die Eintracht darf jedenfalls nicht darauf hoffen, dass Kramer wieder für ein Eigentor sorgt – der fehlt nämlich mit Rückenbeschwerden.
Anspruch und Wirklichkeit
Mit dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg treffen am Samstag zwei Vereine aufeinander, die hinter dem FC Bayern München und dem BVB wohl über zwei der teuersten Kader der Liga verfügen. Bei den Gästen aus Wolfsburg funktioniert das richtig gut, man ist erster Verfolger der noch nicht enteilten Bayern, bei Schalke dagegen liegen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Einen Schuldigen hat man auch ausgemacht. Die Fitness sei unter dem vor kurzem entlassenen Trainer Jens Keller nicht ausgiebig genug trainiert worden. Ob es so einfach ist? Zumal dies ein Bereich ist, den ein Profi ja durchaus auch mal in Eigenverantwortung verbessern könnte. Schalkes neuer Trainer, der bisher alle drei seiner Heimspiele gewinnen konnte, mahnt außerdem die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive an: "Es ist wichtig, immer genügend Spieler hinter dem Ball zu haben, damit die Wolfsburger nicht kontern können."
Kuriose Generalprobe
Hamburger SV gegen SV Werder Bremen – das waren einmal Spitzenspiele. Nun empfängt der Tabellenvorletzte den Drittletzten, der sich allerdings unter dem neuen Coach Viktor Skripnik in einer Art Aufschwung befindet: Weiterkommen im Pokal, 2:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Der Doppeltorschütze aus dieser Partie, Franco di Santo, wird verletzungsbedingt allerdings nicht dabei sein. "Wir leben nicht nur für dieses Spiel, aber wir geben Gas ohne Ende", sagte Skripnik, während sein Gegenüber Joe Zinnbauer Emotionen schürt: "Wir stehen vielleicht vor dem emotionalsten Spiel der Saison. Ich hoffe, dass es gegen Werder so laut wird wie noch nie." Kurios: Dieses Duell der beiden Trainer und Klubs gab es diese Saison bereits, drei Etagen tiefer, als die beiden noch die U23-Teams ihrer Vereine trainierten: Damals sahen 1 650 Zuschauer einen 4:2-Sieg des HSV unter Zinnbauer. Nun folgt auf die Generalprobe die Premiere in der Bundesliga. Das gab es in dieser Form in der Ligageschichte wohl auch noch nicht.
Und sonst?
Der FC Bayern München darf sich auf das Comeback von Bastian Schweinsteiger freuen, der nach vier Monaten Verletzungspause aufgrund von Knieproblemen im Kader für das Spiel am Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim steht. Der 30-Jährige bestritt in dieser Saison noch kein Pflichtspiel für den Meister. "Bastian ist im Kader, er ist fit. Das ist eine gute Nachricht. Er ist dabei und zurückgekommen, ein Spieler mehr für unseren Kader. Ich weiß nicht, ob er von Beginn an spielt", sagte Trainer Pep Guardiola.
Der O-Ton
"Es ist ja auch klar, dass die Medien Feuer ins Öl gießen"
Dann fragt sich nur noch, ob HSV-Coach Joe Zinnbauer für die Partie gegen Werder auch genügend Feuer im Eisen hat.
Alle Partien im Überblick
SC Paderborn - Borussia Dortmund
Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen
1. FSV Mainz 05 - SC Freiburg
VfL Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg
FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim
1. FC Köln - Hertha BSC Berlin (alle Samstag)
Hamburger SV - SV Werder Bremen
VfB Stuttgart - FC Augsburg (beide Sonntag)