Moyes unterstützt Nachwuchstrainer
Montag, 13. Oktober 2014
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David Moyes war beim letzten UEFA-Traineraustauschprogramm in Nyon der Ehrengast, und der frühere Trainer von Everton und Manchester United gab den Prolizenz-Kursteilnehmern unschätzbare Ratschläge für die Zukunft.
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"Trainer brauchen Zeit – aber das kann man nicht verlangen" – das war einer der prägnanten Ratschläge von David Moyes für eine Gruppe von 80 Trainern, die in Nyon im Rahmen ihres UEFA-Prolizenz-Kurses für ein UEFA-Traineraustauschprogramm zusammengekommen waren. Die Trainer aus Österreich, Deutschland, Griechenland, Schottland, der Republik Irland und der Ukraine lauschten den Ausführungen des früheren Trainers von Preston North End, Everton FC und Manchester United FC über seine Trainerkarriere und über die Qualitäten, die benötigt werden, um als Trainer zu bestehen.
"Ich hatte einen schwierigen Start", erklärte er gegenüber Ioan Lupescu, dem Obersten Technischen Verantwortlichen der UEFA, "denn als ich als Spielertrainer bei Preston begann, konnten wir die ersten fünf Spiele nicht gewinnen. Nach unserem ersten Sieg war ich so begeistert, dass ich nur noch weinen wollte. Ergebnisse beeinflussen einen ungemein. Ich habe festgestellt, dass es kein schöneres Gefühl gab als nach einem Sieg am Wochenende – und ich war immer darauf aus, dieses Gefühl so oft wie nur möglich auszukosten."
Moyes unterstrich die Bedeutung, in die Lehre zu gehen, bevor man einen Topklub übernimmt. "Mein Ratschlag ist es, in einer Rolle zu beginnen, wo man lernen kann und die Trainer- sowie Führungsqualitäten, die man brauchen wird, weiterzuentwickeln", erklärte er gegenüber den Kursteilnehmern, bei denen so große Namen wie der ukrainische Star Andrey Shevchenko zugegen waren. "Es ist nicht richtig, direkt bei einem großen Klub anzufangen. Man muss sein Handwerk von der Pike auf lernen. Ich bin zu Kursen gegangen und habe beobachtet, wie Kollegen ihren Job verrichtet haben – und ich war glücklich, wenn ich nur ein einziges Detail aufschnappen konnte, das dazu beigetragen hat, mich weiterzuentwickeln."
Moyes erklärte, wie er 1998 bei der FIFA-Weltmeisterschaft in einem Mietwagen, der manchmal auch als Schlafplatz diente, weil nicht genügend Geld für Hotels vorhanden war, durch Frankreich reiste. "Der schottische Verband hatte mir Tickets bereitgestellt, damit ich mir die Spiele anschauen konnte", erinnerte er sich, "und das hat mir die Augen geöffnet, wie wichtig eine gute Unterstützung ist, und hat mich davon überzeugt, dass ältere Trainer immer versuchen sollten, dem Spiel etwas zurückzugeben."
Als er von den Kursteilnehmern gefragt wurde, den Lieblingsaspekt seines Jobs zu nennen, antwortete er: "Die Höhen waren die Vormittage auf dem Trainingsplatz, wo ich mit den Spielern gearbeitet, sie auf das nächste Spiel vorbereitet und ihnen dabei geholfen habe, sich zu verbessern. Als Trainer muss man hart arbeiten, aber wenn man erfolgreich sein will, muss man darauf vorbereit sein, viel Zeit zu investieren."
Moyes hob die Bedeutung von Führungsqualitäten und Entscheidungsstärke hervor. "Der Prozess der Entscheidungsfindung ist etwas, wofür man ein Gefühl bekommen muss", erklärte er. "Und mein Führungsstil basiert auf Offenheit, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit – und ich würde empfehlen, seinem individuellen Führungsstil treu zu bleiben."