Gelingt Zinnbauers Einstand?
Freitag, 19. September 2014
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Alle Augen sind am Samstag auf Hamburgs neuen Coach Josef Zinnbauer gerichtet, der gegen den FC Bayern München ran muss, währen Ciro Immobile sich als "Fremder" in Dortmund sieht.
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Mann im Mittelpunkt
Ein neuer Trainer steht bei seinem ersten Spiel ohnehin im Mittelpunkt des Interesses. Alle Kameras sind auf ihn gerichtet, jeder kleine Schritt wird genau beobachtet und das Endergebnis in dieser ersten Partie gilt sofort als richtungweisend. All das dürfte auch bei Josef Zinnbauer der Fall sein, der zwar nur Interimstrainer des mal wieder wankenden Bundesliga-Dinos Hamburger SV ist, aber sich wohl auch länger beweisen darf, wenn die Ergebnisse stimmen.
Mit dem FC Bayern München bekommt er es nun gleich mit der Übermannschaft der letzten beiden Jahre zu tun. Einerseits sportlich die denkbar schwerste Aufgabe zum Einstand, doch vom Druck her kann Zinnbauer, der zuvor die U23 des HSV betreute, eigentlich nur gewinnen – schließlich erwartet jeder eine Niederlage seiner Elf. Ballbesitz und Dominanz, so lautet die sportliche Idee Zinnbauers. Allerdings nicht gleich gegen den FCB, wie er erläutert: "Da müssen wir uns ein Konzept überlegen, um gegen sie anzugehen, denn kaum eine Mannschaft der Welt spielt derzeit so dominant wie die Bayern."
Unterhaltsamstes Spiel
1. FC Köln gegen VfL Borussia Mönchengladbach – das ist zwar längt kein Duell mehr um die Spitze im deutschen Fußball, aber im Westen Deutschlands elektrisiert die Partie immer noch die Massen. Nur Sekunden nach dem Abpfiff des ersten Gruppenspiel der UEFA Europa League zuhause gegen Villarreal CF (1:1) hatten die Gladbacher Fans nur eines im Sinn und skandierten lautstark: "Auswärtssieg, Auswärtssieg, Auswärtssieg!". Was sich nicht auf das Rückspiel in Spanien bezog.
"Ich weiß, dass es für die Fans ein spezielles Spiel ist", sagte dann auch Gladbach-Coach Lucien Favre, während sein Gegenüber Peter Stöger meinte: "Von großer Anspannung ist noch nichts zu merken. Uns ist jedoch klar, dass es ein besonderes und schwieriges Spiel wird – aber wir können es kaum erwarten."
Der O-Ton
"Ich bin ein Fremder in Dortmund. Ich muss mich anpassen. Ich habe eine Zeit lang bei meinem neuen Klub gelitten, aber es war kein Fehler zu wechseln. Die Standing Ovations für mich waren unglaublich, so etwas habe ich in Italien nie bekommen."
Dortmunds Stürmer Ciro Immobile nach seinem ersten Treffer für den BVB
Europapokal-Müdigkeit?
Man sagt ja gerne, dass die im Europapokal spielenden Mannschaften am darauffolgenden Liga-Wochenende etwas müde sind. Doch die meisten deutschen Teams konnten Erfolgserlebnisse verzeichnen, die für den Alltag in der Bundesliga auch ein wenig beflügeln dürften.
Am Sonntag treffen mit dem VfL Wolfsburg (1:4 bei Everton FC) und Bayer 04 Leverkusen (0:1 bei AS Monaco FC) ausgerechnet die beiden Teams aufeinander, die unter der Woche als einzige deutsche Mannschaften null Punkte verzeichnen konnten. Wieder einmal zeigte sich die Werkself fahrlässig bei der Chancenverwertung. "Dass wir gegen Monaco so viele Chancen ausgelassen haben, hatte nichts mit Überheblichkeit zu tun. Jeder wollte, dass der Ball unbedingt ins Tor geht. Aber wenn man nach so einem Spiel nicht als Sieger vom Platz geht und die erste Enttäuschung verdaut ist, bringt diese Erfahrung einen sicherlich auch weiter", fand Trainer Roger Schmidt.
Pikantes Wiedersehen
Jürgen Klopp darf mit Borussia Dortmund mal wieder bei seinem alten Verein 1. FSV Mainz 05 antreten. Gastgeschenke soll es aber nicht geben, so Klopp, denn schließlich habe man bereits Jonas Hofmann an die Mainzer ausgeliehen, den man aufgrund einiger Verletzter nun selber ganz gut gebrauchen könnte. "Wenn Jonas noch hier wäre, wäre es sehr wahrscheinlich, dass er am Samstag spielen würde", bekannte Klopp. Tut er nun ja auch. Aber halt für die Mainzer.
Und sonst?
Jens Keller und dem FC Schalke 04 dürfte der Überraschungspunkt aus London (1:1 bei Chelsea FC) Rückenwind für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt geben, während man sich beim VfB Stuttgart und der TSG 1899 Hoffenheim in den Fanlagern noch nicht ganz einig ist, ob die Partie nun als Derby gilt oder nicht. Der Sieger dürfte dann aber wohl doch einen Derbysieg gerne für sich beanspruchen.
Alle Partien im Überblick
SC Freiburg - Hertha BSC Berlin (Fr.)
SC Paderborn - Hannover 96
Hamburger SV - FC Bayern München
VfB Stuttgart - TSG 1899 Hoffenheim
FC Augsburg - SV Werder Bremen
FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt
1. FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund (alle Sa.)
VfL Wolfsburg - Bayer 04 Leverkusen
1. FC Köln - VfL Borussia Mönchengladbach (beide So.)