UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Gemeinsamer Ansatz für mehr Sicherheit

Stadion

Die UEFA-EU Stadion und Sicherheitskonferenz in Warschau hat sich zu einem Zugpferd für Dialog entwickelt. Eine gemeinsame Vorgehensweise ist der Schlüssel zu Erfolg und Fortschritt.

Jo Vanhecke vom Europarat bei der Konferenz für Stadionsicherheit
Jo Vanhecke vom Europarat bei der Konferenz für Stadionsicherheit ©UEFA

Die Vorzüge eines koordinierten, entschlossenen und gemeinsamen internationalen Vorgehens hinsichtlich der Sicherheit bei Fußballspielen war das wichtigste Thema bei der UEFA-EU Stadion und Sicherheitskonferenz in Warschau.

Bei seiner Rede vor hochrangigen Vertretern aus dem Bereich Schutz und Sicherheit sagte Jo Vanhecke, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Europarats gegen Zuschauergewalt, dass es nur einen Weg nach vorne gäbe: Alle Interessensvertreter müssen zusammenarbeiten, damit die Fans die Spiele in einem sicheren Umfeld genießen können.

Laut Vanhecke schien ein integrierter Ansatz auf internationaler Ebene in der Vergangenheit nicht umsetzbar, da sich Regierungen, Polizei und Fußballbehörden gegenseitig beschuldigten, keine Verantwortung übernehmen zu wollen. 

"Der EU Think Tank, die UEFA und der Ständige Ausschuss des Europarats haben sich über die vergangenen Jahre weiterentwickelt und einen gemeinsamen, integrierten und viele Anlaufstellen umfassenden Ansatz zu Service, Schutz und Sicherheit bei Fußballspielen entworfen. Wir schieben uns jetzt nicht mehr gegenseitig die Schuld zu, weil wir davon überzeugt sind, dass wir nur gemeinsam nach vorne gehen können."

"Zusammen haben die UEFA, der Think Tank und der Europarat die wichtigsten Prinzipien einer solchen integrierten Strategie beschlossen, die auf bewährten europäischen Praktiken basiert. Auf nationaler Ebene müssen die Behörden Verantwortung übernehmen und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen schaffen. Rowdytum ist eine Straffälligkeit und sollte mithilfe einer effizienten, von der Regierung geführten Ausgrenzungsstrategie entsprechend adressiert werden. Dies wird es den Vereinen, Fußballverbänden und der UEFA ermöglichen, sich auf ihre hauptsächliche Verantwortung zu konzentrieren - ein sicheres und einladendes Event für die überwältigende Mehrheit von Fans zu organisieren.

Vanhecke rief alle Parteien aus der Sicherheitsbranche im Fußball zu Wachsamkeit auf. Niemand dürfe sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. "Warum glauben so viele Menschen, dass ein Desaster in ihrem Stadion nicht passieren kann?", fragte er. "Warum bleiben so viele Evakuierungstore geschlossen? Warum erleben wir noch immer überfüllte Tribünen? Wir müssen akzeptieren, dass es immer zu Vorfällen kommen kann und kommen wird. Aber wir können nicht akzeptieren, dass die Vorbereitung vernachlässigt wird. 'Erwarte das Unerwartete' sollte eines unserer Mottos sein."

"Wir dürfen nicht naiv sein", so Vanhecke weiter. "Wir alle wissen, dass eine geringe Anzahl von Fans dem Großteil der Zuschauer den Spaß verderben kann. Aber lassen Sie uns nicht vergessen, dass diese Mehrheit der Fans bereits die hauptsächlichen Opfer einiger weniger Anhänger unter ihnen sind."

"Fußball ist ein großartiger Sport, der beliebteste der Welt. Der Fußball sollte sich zusammentun und Freude bereiten. Er sollte nicht spalten und Trauer nach sich ziehen. Dies ist eine Herausforderung für uns alle. Wenn einige Hooligans im Rampenlicht stehen, wenn die Einsätze der Polizei auf der Vorderseite der Zeitung stehen, ist dies nie ein gutes Zeichen. Aber wenn sich die Fans wie zuhause fühlen und nicht um die eigene Sicherheit oder das Wohlergehen ihrer Liebsten fürchten müssen, erst dann haben wir das richtige Umfeld für den Fußball geschaffen."

Zusätzlich zu Workshops und Diskussionen gab es bei der Konferenz auch Podiumsgespräche mit Experten aus verschiedenen Bereichen. Dabei wurden mehrere Themen abgearbeitet und alle Delegierten nehmen viele Denkansätze und Ideen mit nach Hause. Zu den behandelten Themen gehörten Social Media als wesentliches Kommunikationsmittel für und zwischen Fans, den Polizeibehörden und Vereinen; der Gebrauch von ausgeklügelter Videoüberwachung als Kontroll- und Beweismittel; der Entwurf von effizienten Ausgrenzungsstrategien für Einzeltäter und Unruhestifter bei Spielen; sowie effektive Planung für Eventualfälle im und am Stadion.

Die UEFA-EU-Konferenz gilt immer mehr als wichtiges Zugpferd zum Austausch von Ideen, Entwicklung von Lösungsansätzen und dem Entwurf von neuen Strategien. "Seit vielen Jahren ist die UEFA ein engagierter Partner bei der Organisation der jährlichen Konferenz", so UEFA-Exekutiv-Komitee-Mitglied Michael van Praag. "Hier kommen Vereine, die Polizei und Nationalverbände aus ganz Europa zusammen, um aktuelle Themen hinsichtlich der Stadionsicherheit bei UEFA-Wettbewerben zu besprechen."

"Wie viele Konferenzen bringen 300 Leute zusammen, die tag-täglich an der Sicherheit bei Fußballspielen arbeiten?", so Vanhecke. "Wir tauschen Informationen und bewährte Praktiken aus. Wir sind hier, um die Messlatte anzuheben und aus guten und schlechten Erfahrungen zu lernen. Ich bin mir sicher: Wenn wir zusammenarbeiten, dann wird der Fußball wirklich im Mittelpunkt stehen."