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CPISRAs vorbildliche Fußballvision

Soziales

Die Cerebral Palsy International Sports and Recreation Association (CPISRA) setzt sich mit großem Engagement dafür ein, dass Menschen mit Bewegungsstörungen dem Fußball nachgehen können.

CPISRAs vorbildliche Fußballvision
CPISRAs vorbildliche Fußballvision ©CPISRA

Im Rahmen ihres "Football for All Abilities"-Portfolios ist die UEFA viele Partnerschaften mit Organisationen eingegangen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, durch den Fußball die Inklusion zu fördern. Der Fußball ist für alle da.

Durch dieses Programm unterstützt die UEFA die Organisationen dabei, langfristige Aktivitäten zu entwickeln und positive Ziele zu erreichen. Die Organisationen selbst versuchen immer wieder, Menschen dabei zu helfen, sich sportliche Träume zu erfüllen.

Die Cerebral Palsy International Sports and Recreation Association (CPISRA) ist eine der sechs Organisationen innerhalb des UEFA-Portfolios, das 2012 ins Leben gerufen wurde, und leistet in ihrem Spezialbereich exzellente Arbeit. CPISRA ist ein internationaler Sportdachverband für Athleten mit zerebraler Kinderlähmung und verwandten neurologischen Krankheiten. Der Verband arbeitet schon seit mehreren Jahren mit der UEFA zusammen und hat 2007 von der UEFA den Monaco-Wohltätigkeitsscheck in Höhe von einer Million Schweizer Franken erhalten.

CPISRA veranstaltet eine erfolgreiche Fußballvariante, das auf einem Kleinfeld mit sieben Spielern pro Mannschaft gespielt wird (CP-Fußball). Der Verband hat den UEFA-Monaco-Wohltätigkeitsscheck mit Bedacht eingesetzt und vornehmlich ein europaweites Weiterentwicklungsprogramm für die eigene Fußballvariante vorangetrieben. Teilnehmer eignen sich dabei nicht nur individuelle Fähigkeiten an, sondern lernen auch das Spiel als Mannschaft kennen. Das gesundheitsfördernde Projekt entspricht damit genau den UEFA-Anforderungen an die Partner des "Football for All Abilities"-Portfolios.

Der CPISRA-Fußballkalender bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Highlights. Allen voran die Paralympischen Spiele, ein Großevent, das alle vier Jahre stattfindet. Die europäischen Teilnehmer können an der CPISRA Football Seven-A-Side European Championship (Europameisterschaft auf dem Siebener-Kleinfeld) mitwirken, welches Ende Juli in Maia/Portugal stattfand.  Dort wurden auch die Qualifikationstickets für die WM 2015 und die Paralympischen Spiele 2016 in Rio di Janeiro verteilt. Zu den herausragenden Nationalteams zählten dabei die Ukraine, Russland und die Niederlande.

Tom Langen, Vorsitzender des CPISRA-Fußballkomitees, sagte: "CPISRA schafft in vielen Sportarten Bewegungsmöglichkeiten für Menschen mit zerebraler Kinderlähmung oder für Leute, die beispielsweise eine traumatische Gehirnverletzung oder einen Schlaganfall erlitten haben, längere Zeit im Koma waren oder Koordinationsprobleme haben."

"Wir haben weltweit rund 64 Mitglieder. Davon sind 33 in Europa und 37 unser weltweiten Mitglieder spielen Fußball. Elf Mitglieder haben an der Europameisterschaft teilgenommen, und CP-Fußball wird auch in anderen Ländern gespielt, auch wenn diese noch nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen."

Eine Reihe von Ländern haben nationale Ligen erschaffen und werden von den Nationalverbänden unterstützt. Die Organisatoren von CPISRA setzten sich unermüdlich dafür ein, die Weiterentwicklung fortzusetzen. "Es ist definitiv eine große Herausforderung, den Sport nach vorne zu bringen", erklärt Langen, der seit 22 Jahren die niederländische CP-Nationalmannschaft trainiert. "Wir sind auf verschiedenen Ebenen aktiv und bilden auch Trainer für den CP-Fußball aus. Wir bieten spezielle Unterstützung an, damit in den Ländern Kurse veranstaltet und Turniere organisiert werden können. Wir haben auch eine Promo-DVD erstellt und arbeiten gerade an einer zweiten Version. Die Hilfe der UEFA ist für uns enorm wertvoll, denn so erhalten wir Anerkennung für das, was wir leisten."

Die Spieler könnten derweil nicht stolzer sein, für ihr Land aufzulaufen. Im Alter von 21 Jahren ist Lars Conijn bereits Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft. "Ich habe bei Welt- und Europameisterschaften gespielt und schon über 50 Länderspiele bestritten. Immer, wenn ich das orangefarbene Trikot überstreife, ist es ein tolles Gefühl." Lars, der im Alter von fünf Jahren bei WSV 1930 in Wormer (nahe Amsterdam) zu spielen begann, meinte weiter: "Ich bin vielleicht jünger als manch einer meiner Nationalmannschaftskollegen, aber wir haben einen tollen Teamgeist. Deshalb gibt es keine Probleme für mich als Kapitän."

Fußball und die Organisation von CPISRA hat es vielen Menschen ermöglicht, neue Freundschaften zu schließen. "Ich denke schon, dass ich mich als Persönlichkeit weiterentwickelt habe, seitdem ich als 16-Jähriger zur Nationalmannschaft kam", erklärt Lars. "Ich habe Menschen aus anderen Ländern und Kulturen getroffen. Ich habe viele tolle Dinge erlebt." Langen fügte hinzu: "Der Fußball hat eine stimulierende Wirkung. Man kann erkennen, wie die Spieler Selbstvertrauen gewinnen und wie es ihnen allgemein in der Gesellschaft hilft. Sie verspüren immensen Stolz, wenn sie für die Nationalmannschaft spielen."

Die UEFA wird CPISRAs Fußball unterstützen, damit die Zukunft weitere Fortschritte bringt. "Ich bin sehr zuversichtlich", so Langen. "Ich bin sogar überzeugt, dass wir weiter wachsen werden." Und welche Ratschläge hat Lars Conijn für Menschen parat, die es auch probieren möchten? "Niemals aufgeben. Im jungen Alter war ich kein guter Spieler. Aber ich habe an mir gearbeitet und es immer weiter probiert. Jetzt spiele ich für mein Land und bin ein anderer Mensch geworden." Und Langen sagt: "Verfolge deinen Traum. Gehe zu deinem Verein und frag', ob du mitspielen kannst. Wenn du gut genug bist, kannst du später vielleicht für dein Land auflaufen."

CPISRA liefert beispielhafte Arbeit ab. Die Organisation lebt ihre Vision einer Welt, in der Menschen mit zerebraler Kinderlähmung oder ähnlichen Krankheiten die wunderbare Möglichkeit bekommen, ihrem Lieblingssport oder einer anderen Aktivität ihrer Wahl nachzugehen.

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