Die Karriere von Rekordmann Mondragón in Europa
Mittwoch, 25. Juni 2014
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Kolumbiens Torhüter Faryd Mondragón hat einen Rekord aufgestellt: Dank seiner Einwechslung gegen Japan ist er der älteste Spieler der WM-Geschichte – UEFA.com blickt auf seine Zeit in Europa zurück.
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"Das war der beste Geburtstag überhaupt", sagte Faryd Mondragón, früherer Torhüter bei Galatasaray AŞ und beim 1. FC Köln, nachdem Kolumbiens Ersatzkeeper zum ältesten Spieler aller Zeiten bei einer FIFA-Weltmeisterschaft avanciert war – drei Tage nach seinem 43. Geburtstag.
Mondragón wurde in Kolumbiens letztem Spiel der Gruppe C in Cuiaba, dem 4:1-Erfolg gegen Japan, sechs Minuten vor Schluss eingewechselt und freute sich im Anschluss mit seinem Team über den Gruppensieg. Damit pulverisierte der Veteran den alten Rekord von Kameruns Roger Milla, der 42 Jahre, einen Monat und acht Tage alt war, als er letztmals bei der WM 1994 in den USA zum Einsatz kam.
Mondragón dankte nach der Partie seinem Trainer. "José Pekerman hat mich davon überzeugt, meine Schuhe noch nicht an den Nagel zu hängen – das werde ich nie vergessen. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich vor zwei Jahren aufgehört. Ich fühle mich privilegiert, hier zu sein", sagte Mondragón, der in seiner 24-jährigen Karriere auch beim FC Metz und Real Zaragoza gespielt hatte.
Seine erste Station in Europa war Saragossa, wo er 1999 eine halbe Saison verbrachte. Zwei Spielzeiten später kehrte er nach Europa zurück und hinterließ 2000/01 seine Spuren in Metz. Dank seiner imposanten Statur, seiner Athletik und seinen beständig beeindruckenden Leistungen eroberte er sich in Frankreich einen Stammplatz und absolvierte 31 Partien für Les Grenats. Nach dem 12. Platz mit Metz wechselte er zu Galatasaray.
In der Türkei spielte Mondragón von 2001 bis 2007 und gewann 2002 sowie 2006 die Meisterschaft und 2005 den Pokal. Alles in allem bestritt er 185 Ligapartien und 30 Spiele in der UEFA Champions League. Highlight war dabei der Einzug in die zweite Gruppenphase 2001/02.
Seine Führungsqualitäten und seine Vorliebe für spektakuläre und entscheidende Paraden brachten ihm viel Bewunderung beim Klub ein, und die Liebe beruhte auf Gegenseitigkeit. "Es ist für mich nicht möglich, Cimbom zu vergessen", sagte Mondragón. "In Istanbul habe ich die besten sechs Jahre meines Lebens verbracht. Die gelben und roten Farben haben einen speziellen Platz in meinem Leben. Mein Name ist von jetzt an mit Galatasaray verbunden."
Mondragóns Karriere nahm 2007 einen unerwarteten Verlauf, als er zum damaligen deutschen Zweitligisten Köln wechselte, aber mit der neuen Herausforderung vollzog sich auch eine gewisse Verjüngungskur. "Als das Angebot von Köln kam, hatte ich nur noch ein Jahr Vertrag bei Galatasaray. Im Anschluss hätte ich wahrscheinlich meine Karriere beendet. Aber ich bin süchtig danach, die Umkleidekabine zu verlassen und in ein volles Stadion einzulaufen."
In Köln avancierte er schnell zu einer Führungspersönlichkeit sowohl auf als auch abseits des Platzes und stieg in die Bundesliga auf – eine "unglaubliche, bemerkenswerte Erfahrung". Mondragón trug sich zudem "als erster südamerikanischer Keeper in der Bundesliga, was für mich etwas ganz Besonderes ist" in die Geschichtsbücher ein.
Nach seinem Abschied aus Köln ging der Torhüter 2011 für ein Jahr in die USA, ehe er nach Kolumbien zu Deportivo Cali zurückkehrte.