Bayerischer Fußballverband von der UEFA ausgezeichnet
Montag, 26. Mai 2014
Artikel-Zusammenfassung
Der Bayerische Fußballverband erhielt 2014 für seine Verdienste um den Breiten- und Amateurfußball den UEFA-Breitenfußballtag-Preis für das beste Projekt.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Der Bayerische Fußballverband (BFV) hat sich große Verdienste bei der Förderung des Breiten- und Amateurfußballs erworben. Für seinen Kampf gegen den demographischen Wandel erhielt der Verband 2014 auch den UEFA-Breitenfußballtag-Preis für das beste Projekt.
Obwohl Bayern als fußballverrückte Region bekannt ist, hat die sinkende Zahl der Geburten auch zu einem 16-prozentigen Rückgang von jugendlichen Fußballspielern in Bayerns Vereinen gesorgt.
"Wir wissen, dass die Anzahl der Jugendmannschaften in den nächsten Jahren noch weiter zurück gehen wird", erklärte BFV-Präsident Dr. Rainer Koch dazu. "Wir haben in den letzten fünf Jahren etwa 5 000 Jugendmannschaften in Bayern verloren, aber nicht deswegen, weil die Begeisterung für den Fußball zurückgeht, sondern lediglich als Folge der demographischen Veränderungen."
Um dieses Problem zu bekämpfen, wurde die Kampagne "Pro Amateurfußball" aus der Taufe gehoben, die nun rund 4 500 Amateurklubs in Bayern unterstützt. "Worum es nun gehen muss", so Dr. Koch weiter, "ist zu verhindern, dass aus diesem demographisch bedingten Rückgang der Juniorenmannschaften auch noch ein Ansehensverlust für die Sportart, ein Rückgang der Begeisterung junger Menschen für Fußball damit einhergeht. Um dies aufzuhalten, müssen wir die Klubs stärken."
"Pro Amateurfußball ist eine Kampagne, die im Auge hat, die Breitenfußball-Vereinsbasis zu stärken und die etwas mehr als 4 500 Amateurfußballvereine in Bayern zu unterstützen", fuhr Dr. Koch fort. "Wir haben verschiedene Zielsetzungen innerhalb der Kampagne Pro Amateurfußball. Der erste und vielleicht wichtigste Fokus liegt auf dem Fokus Schule."
Um den Fußball an den bayerischen Schulen zu stärken, wurden über 230 Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen initiert. Von dieser Aktion profitiert hat auch die Mittelschule in Mühldorf, an der wöchentlich Trainer des FC Mühldorf zum Probetraining laden. "Gerade die Nachfrage nach einem Fußballverein ist bei unseren Schülern sehr hoch", erklärte die Schulleiterin Hildegard Hajek-Spielvogel, "und speziell, wenn es um die Neigungen, die Interessen und Hobbies der Schüler geht, wird an erster Stelle Fußball genannt. Genau aus diesem Grund finden wir die Kampagne durch die enge Kooperation hervorragend."
Eine weitere Aktion des BFV zielt darauf ab, die Zahl der kickenden Mädchen zu steigern. Inzwischen wurden über 1 200 Mädchen bei 54 Klubs zu kostenlosen Probetrainings eingeladen, die vorher noch nie in einem Klub gespielt hatten.
"Wir haben im Bereich der Buben in Bayern aktuell ungefähr 20 000 Juniorenmannschaften und nur rund 1 300 Mädchenmannschaften", erklärt Dr. Koch. "Da sieht man den Unterschied zwischen Buben und Mädchen sehr stark. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, jetzt darauf hinzuweisen, dass viele Vereine sich strukturell stärken können, wenn sie verstärkt auf Mädchen-Fußball setzen. Die Erfahrung zeigt, wo immer wir Mädchen eine Möglichkeit zum Fußballspielen geben, kommen die Mädchen und bleiben dabei und sind vielleicht sogar noch mit größerer Begeisterung dabei."
"In diesem Projekt werden ausschließlich junge Mädchen in Bezug auf das Fußballspielen gefördert", erzählt Mühldorfs Bürgermeisterin Marianne Zollner. "Gerade da gibt es einen großen Aufholbedarf, aber wenn man sie spielen sieht, dann weiß man, dass das Projekt gut angesiedelt ist. Es macht ihnen einfach sichtlich Spaß."
Weitere Aspekte des acht Punkte umfassenden Projekts "Pro Amateurfußball" beinhalten die Ausbildung von Jugendtrainern in den Vereinen, die zunehmende Präsenz des Amateurfußballs auf digitalen Plattformen und die verstärkte Rekrutierung von Nachwuchsschiedsrichtern. Längst sind erste Erfolge dieser Projekte spürbar.
"Wir haben in den letzten drei Jahren die Schul-Kooperationsprojekte um 30 Prozent steigern können", hob Rainer Koch hervor. "Wir sind jetzt auch die Sportart in Bayern, die die meisten Schul-Kooperationen hat. Aber die Zielsetzung geht natürlich dahin, die Zahl an Kooperationen deutlich weiter auszubauen. Dafür müssen wir mit den Schulen reden mit den Lehrern reden und da sehe ich uns aber auch auf einem sehr guten Weg."
"Wir sind sehr stolz drauf, dass der Bayerische Fußballverband uns hier unterstützt", schließt Marianne Zollner. "Dies kommt letztendlich unseren Kindern zu Gute. Meiner Meinung nach muss es unbedingt weiter gefördert werden. Der Erfolg dieser Kampagne ist offensichtlich."