Sochaux träumt vom Klassenerhalt

"Ich will am letzten Spieltag der Saison ein Finale gegen Évian [Thonon Gaillard FC] haben", sagte Hervé Renard, als er im Oktober als Trainer beim FC Sochaux-Montbéliard anfing. Nach einem 2:1-Sieg am Samstag gegen Stade Rennais FC wird sein Traum wahr.

Die meiste Zeit der Saison stand Sochaux auf einem Abstiegsplatz und am Wochenende sah es so aus, als würden der Gang in die zweite Liga nicht mehr zu vermeiden sein. 13 Minuten vor Spielende stand es 1:1, damit wäre Sochaux zusammen mit AC Ajaccio und Valenciennes FC abgestiegen. Das änderte sich aber plötzlich, als Emmanuel Mayukas Kopfballtor Renards Mannschaft die erhofften Punkte brachte und so den Traum vom Klassenerhalt am Leben erhielt.

Évian - am Wochenende 2:0-Sieger gegen OGC Nice - trifft am Samstagabend im ausverkauften Stade Bonal auf Sochaux und könne die Gastgeber nach insgesamt 66 Jahren im Oberhaus in die Zweitklassigkeit schicken. Für Renard, der 2012 mit Mayukas Zambia den Africa Cup gewann, ist es wichtig, dass am letzten Spieltag noch alles offen ist.

"Sie haben die letzten vier von fünf Monaten mit Stolz gespielt", sagte Renard, der Éric Hély als Trainer ablöste. "Vor sechs Wochen waren wir acht Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Sicherlich hatte ich ein wenig Zweifel, aber die Mannschaft hat sich zusammengerissen und am Samstag haben wir alles gegeben, um zu gewinnen."

Sochaux ist jetzt seit sieben Spielen ungeschlagen, darf aber auch weiterhin nicht verlieren, um den drohenden Abstieg zu verhindern. "Wir haben keine andere Wahl als zu gewinnen", sagte Renard. "Wir wissen, dass es schwer wird, aber wenn wir so spielen wie in den letzten Spielen, können wir es schaffen."

Der 45-jährige Renard hat sich großes Ansehen erarbeitet, indem er Sochaux aus seinem Tief geholt hat. Jordan Ayew - Leihgabe von Olympique de Marseille – hatte mit fünf Toren ebenfalls maßgeblichen Anteil am Aufschwung. Am 1. Februar, nach einem Sieg gegen den FC Nantes, meinte Ayew, dass es sehr viel Kraft abverlangt, Sochaux vor dem Abstieg zu bewahren. "Der Trainer hat sein Vertrauen in mich gesetzt und ich werde ihn nicht enttäuschen", sagte der 22-Jährige. "Ich bin froh, ihn als Trainer zu haben."

Als authentische Führungspersönlichkeit hat Renard es geschafft, den Verein voran zu bringen und den Druck von seinen Spielern fern zu halten. Am Samstag steht er dem charismatischen Pascal Dupraz gegenüber, der mit seinem Team ebenfalls gewinnen möchte. "Vergessen Sie nicht, dass uns ein Punkt reicht", sagte Dupraz am Samstag. "Sie kennen die Geschichte unseres Klubs nicht, ich schon. Ich weiß, aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Wir werden es schaffen."