Die Lernkurve der Traineranwärter
Freitag, 4. April 2014
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Studenten der Pro-Lizenz aus verschiedenen Nationalverbänden haben im Rahmen des Studentenaustausch-Programms für Traineranwärter die UEFA besucht und viel gelernt.
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Der dritte Kurs in der dritten Saison des Studenten-Austauschprogramms für Traineranwärter mit Studenten der Pro-Lizenz bereitete den Trainernachwuchs auf die Anforderungen des Profigeschäfts vor.
Wie gewohnt waren auf der Teilnehmerliste für das Event in Nyon wieder einige bekannte Namen vertreten – darunter auch Kevin Kilbane, der 110-fache Nationalspieler der Republik Irland. “Das ist Trainerausbildung vom Feinsten”, sagte er UEFA.org. “Die Lernkurve dieser Veranstaltung ist außergewöhnlich. Ich könnte eine Liste mit Vorteilen aufzählen, die länger wäre als mein Arm. Die Zusammenarbeit mit Trainern aus anderen Ländern ist eine tolle Sache. Man kann hier sehr viel lernen von den erfahrenen Trainern - es sind großartige Ausbilder vor Ort. Von ihnen können wir sehr viel lernen und so von ihrer Erfahrung stark profitieren.”
Kilbane war einer von 67 Nachwuchstrainern bei der Veranstaltung - diese kamen aus Nordirland, Polen, der Republik Irland und Schottland. Ruud Dokter, Leistungssport-Koordinator des irischen Fußballverbandes, sagte am letzten Tag: “Das war eine fantastische Erfahrung in einer sehr guten Umgebung, die Studenten konnten sich weiterbilden und intensiv austauschen. Außerdem bekamen sie einen guten Einblick in Herausforderungen und Möglichkeiten ihrer zukünftigen Karriere.”
Das Studenten-Austauschprogramm hat sich seit seiner Premiere im Jahr 2011 beständig weiterentwickelt. Doch der Kern, bestehend aus Vorträgen, Interviews, Spielanalysen und praktischen Einheiten, ist unangetastet geblieben. Immer mehr Fokus wurde jedoch darauf gelegt, die Trainer zum reflektieren bezüglich der eigenen Arbeit zu bringen und sich klare Ziele zu setzen.
Am Eröffnungstag legte Nico Romeijn – eines von drei Mitgliedern des Jira-Ausschusses, die als Trainerausbilder vor Ort waren - großen Wert darauf, gerade die Selbsteinschätzung und Eigenbewertung bei Trainern als unerlässlich anzuzeigen. Er sagte, dass “‘gute Trainer einen Rucksack voller Erfahrungen haben, mit dessen Hilfe sie sich im Laufe der Zeit in allen Situationen anpassen können.”
Howard Wilkinson fragte die Teilnehmer nach der Definition von ‘Teamgeist’, dessen Wichtigkeit und wie man diesen aufbaut und erhalten kann. Peter Rudbaek, ebenfalls Teil des Jira-Ausschuss, diskutierte ausführliche die Wichtigkeit von Ballbesitz für ein Team und die Einstellung von Trainern zu diesem Thema. Der Technik-Ausbilder der UEFA, Jacques Crevoisier, sprach zum Thema Krisenmanagement und der Chef-Technik-Offizier der UEFA, Ioan Lupescu, legte Trends im Bereich Trainer und Training in der UEFA Champions League dar.
Die praktischen Einheiten wurden an die beiden UEFA Champions League-Spiele in Manchester und Paris gekoppelt, die während der Veranstaltung stattfanden. Die Studenten sollten entsprechend der Situationen in den Teams die Stärken der eigenen Mannschaft hervorheben beziehungsweise die Schwächen der gegnerischen Mannschaft herausstellen. Außerdem gab es ein ausführliches Interview mit dem ehemaligen Trainer des SV Werder Bremen, Thomas Schaaf, der von Frank Ludolph, dem UEFA-Vorsitzenden für technische Ausbildung, zu seinen Erfahrungen als Nachwuchstrainer, Assistenztrainer und Cheftrainer bei Werder und den damit verbundenen Erfahrungen befragt wurde.
“Der Kurs hat uns eine klare Richtung vorgegeben, wie wir zu einem richtig guten Trainer werden können und was wir dafür tun müssen”, sagte Polens Technischer Direktor, Stefan Majewski. “Wer ist reich? Der Mann mit dem vielen Geld oder der Mann mit dem großen Wissen?”. Diese Frage wird Ende April auch Studenten aus Belarus, Kroatien, Dänemark und Rumänien gestellt, wenn sie sich zum vierten Kurs der Saison in Nyon einfinden.