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Trio spricht über medizinische Entwicklung

Medizinisches

Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque sowie die Spieler David Villa und Sergio Ramos unterstrichen beim sechsten Medizinischen Symposium der UEFA die Wichtigkeit medizinischer Versorgung.

Sergio Ramos, David Villa und Vicente del Bosque in Madrid
Sergio Ramos, David Villa und Vicente del Bosque in Madrid ©Sportsfile

Die Wichtigkeit medizinischer Versorgung für Spieler und Trainer war das zentrale Thema beim sechsten Medizinischen Symposium der UEFA in Madrid. Bei diesem waren neben führenden Medizinexperten und Ärzten aus ganz Europa auch Vertreter der spanischen Nationalmannschaft vor Ort.

Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque nahm wie die Nationalspieler David Villa und Sergio Ramos an einer Diskussionsrunde teil, während der sich alle drei einig darüber zeigten, dass die medizinische Versorgung im Fußball eine immer wichtigere Rolle spielt. "Im Laufe meiner Karriere hat die medizinische Abteilung eine immer wichtigere Rolle eingenommen", sagte Ramos.

"Das Vermeiden von Verletzungen hat höchste Priorität und dank der bestens ausgebildeten und ausgestatteten medizinischen Abteilungen konnte ich in meiner gesamten Karriere schlimmen Verletzungen aus dem Weg gehen. Wenn man sich aber einmal verletzt, ist es sehr wichtig, jemanden an seiner Seite zu haben, der dich mit Fachwissen unterstützt."

Das Symposium drehte sich um die Entwicklung der Medizin und del Bosque zeigte sich von eben dieser schwer beeindruckt: "Ärzte müssen heutzutage im Fußball absolute Experten sein. Unser Nationalmannschaftsarzt hält inzwischen täglichen Kontakt zu den Spielern, das war so in der Vergangenheit nicht der Fall."

Villa, der im November 2011 eine Beinbruch erlitt und in der Folge acht Monate pausieren musste, sagte: "Die medizinische Abteilung spielt im Verein eine ganz wichtige Rolle. Wir werden täglich überwacht und die Ärzte kümmern sich nicht nur um Verletzungen, sondern natürlich auch um deren Vorbeugung. Die medizinische Ausstattung und auch das Personal der Vereine haben sich in letzter Zeit ganz massiv verbessert. Früher hat man sich einmal in der Woche mit dem medizinischen Personal ausgetauscht und untersuchen lassen, inzwischen sieht man sie mitunter häufiger als den eigenen Trainer."

Die Chefärztin des Spanischen Fußballverbands (RFEF), Dr. Helena Herrero, sprach über die Entwicklung der medizinischen Versorgung im spanischen Fußball. Sie hob die Verschiebung des Fokus von der Behandlung erlittener Verletzungen hin zur Sicherstellung bestmöglicher Leistungsfähigkeit der Spieler hervor. Letztere ist vor allem durch effektive Vorsorge möglich. Gleichzeitig gilt es aus Sicht der Mediziner, immer die neueste Technik und aktuelle Entwicklungen in der Medizin im Auge zu behalten und auch ein- und umzusetzen.

Auch der Entwicklung der Behandlung von Verletzungen wurde große Aufmerksamkeit geschenkt. Zu diesem Thema hielten eine Reihe von Experten Vorträge. Dr. Henrique Jones, Mitglied der Medizinischen Kommission UEFA, sprach über Geschichte und die operative Behandlung von Kreuzbandverletzungen, RFEF-Arzt Dr. Tomás Fernández Jaén referierte über die Behandlung von Muskel- und Sehnenverletzungen, Philippe Neyret sprach über Knorpelschäden und Dr. Ian Beasley vom Englischen Fußballverband (FA) hielt einen Vortrag über Rehabilitation und den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr eines Spielers nach einer Verletzung.

Des Weiteren fand eine Diskussionsrunde über die Behandlung von Verletzungen statt. Diese wurde geleitet vom Vizevorsitzenden der Medizinischen Kommission der UEFA, Professor Jan Ekstrand. Dabei zielten die Diskussionen hauptsächlich auf die Entwicklungen in diesem Bereich ab. Behandelte Themen waren die Wichtigkeit der Kommunikation und des gegenseitigen Respekts zwischen Ärzten und Trainern, die zunehmende Wichtigkeit von bildgebenden Verfahren bei Diagnosen, Rehabilitationszeiten und wiederauftretende Verletzungen.

Die Behandlung von Notfällen auf dem Spielfeld hat in letzter Zeit an Wichtigkeit sehr stark hinzugewonnen. Zu diesem Thema hatten der Vizevorsitzende der Medizinischen Kommission der UEFA, Professor Stewart Hillis, und auch Dr. Jonny Gordon ausführlich referiert. Letzterer war auch Kursleiter des ersten Workshops des UEFA-Fortbildungsprogramms für Fußballärzte. Dr. Markus Waldén und Dr. Luis Serratosa sprachen unterdessen über den zunehmenden Fokus auf den Frauenfußball und den Nachwuchsfußball im medizinischen Bereich.

Das Symposium endete mit einer Diskussionsrunde vieler Vortragenden der vergangenen drei Tage, die sich über Spielergesundheit, Fitness und das allgemeine Wohlergehen im Rahmen der schnellen Entwicklung des Fußballs in den letzten Jahren austauschten.

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