Vitesse als Spielverderber von Ajax?
Mittwoch, 5. Februar 2014
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"Dieser Verein gehört an die Spitze", so Vitesses weiterhin zuversichtlicher Mittelfeldspieler Zakaria Labyad trotz der 0:2-Niederlage gegen AZ Alkmaar am Dienstag.
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AFC Ajax ist nach wie vor der große Favorit auf den Gewinn der niederländischen Meisterschaft, doch mit Vitesse gibt es mittlerweile einen Verein, der dem Team aus Amsterdam noch in die Suppe spucken könnte.
Vitesse wurde 1892 gegründet und ist damit der zweitälteste Profiklub des Landes. Viele Jahre lang steckte man in den unteren Klassen fest, ehe 1989 der Aufstieg in die erste Liga gefeiert werden durfte. Das Team aus Arnheim gehörte bald regelmäßig zu den besten sechs Teams der Liga, doch dann stoppten finanzielle Probleme die Entwicklung des Klubs.
Mit dem georgischen Investor Merab Jordania glückte ab 2010 die Wende und seitdem kann Vitesse einen siebten und einen vierten Platz vorweisen. Jordania verkaufte seine Anteile an Alexander Chigirinskiy, doch der Klub macht weiter große Schritte vorwärts und hat in diesem Jahr sogar reelle Meisterschaftschancen - auch wenn es am Dienstag eine 0:2-Heimniederlage gegen AZ Alkmaar setzte.
Drei der nächsten vier Spiele bestreitet Vitesse vor eigenem Publikum und hat damit eine hervorragende Gelegenheit, sich im Titelrennen von Ajax nicht abhängen zu lassen. "Unser Rasen gehört zu den drei besten Plätzen in Holland", erklärt Peter Bosz, der letzten Sommer das Traineramt von Fred Rutten übernahm. "Für unsere Spielweise brauchen wir einen guten Rasen, denn in fast jedem Spiel haben wir 60 bis 70 Prozent Ballbesitz."
Bosz lässt ein modernes System ohne einen zentralen Stürmer spielen und ist damit nur schwer ausrechenbar. Mike Havenaar, der eigentliche Torjäger des Klubs, hat in dieser Saison nur fünf Tore erzielt, während Flügelstürmer Lucas Piazón für elf von Vitesses 46 Ligatreffern verantwortlich ist. Außerdem hat man mit Bertrand Traoré, Uros Djurdjević und Zakaria Labyad ein gutes Händchen auf dem Transfermarkt bewiesen und darf weiterhin von der Meisterschaft träumen.
"Ich denke, wir haben uns gut verstärkt, sagt Bosz. "Wir haben auf jeder Position mehr Konkurrenzkampf geschaffen und dadurch haben wir jetzt einen sehr starken Kader." Gleich fünf Spieler hat der Verein von Chelsea FC ausgeliehen, zuletzt folgte Traoré dem Weg von Piazón, Christian Atsu, Cristian Cuevas und Patrick van Aanholt.
Auch Labyad von Sporting Clube de Portugal ist nur auf Leihbasis da, hat den Tapetenwechsel aber nicht bereut. "Wenn man sich das Stadion, das Vereinsgelände und die Qualität der Spieler ansieht, dann merkt man, dass dieser Verein an die Spitze gehört. Wir peilen das Maximum an und wollen jedes Spiel gewinnen. Am Ende wird man sehen, wo wir stehen."
Dank eines neuen Trainingsgeländes und einer Investition in ein neues Jugendinternat steht Vitesse womöglich vor einer rosigen Zukunft und auch AZ Alkmaars Trainer Dick Advocaat ist beeindruckt: "Vitesse hat enorm viel individuelle Qualität im Kader", analysiert er. "Peter Bosz ist ein positiver Mensch. Die Kombination aus einem guten Team und einem guten Trainer wird sicher zum Erfolg führen." Ein Spaziergang zum vierten Titel hintereinander wird es für Ajax sicher nicht.