Conte sieht keine Vorentscheidung
Montag, 6. Januar 2014
Artikel-Zusammenfassung
Nach dem 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen die AS Roma feiert ganz Turin schon den nächsten Scudetto, doch Juventus-Coach Antonio Conte hebt da trotz eines Acht-Punkte-Vorsprungs warnend den Zeigefinger.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Juventus-Trainer Antonio Conte war nach dem klaren 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen die AS Roma bemüht, die Erwartungshaltung der Juve-Fans nicht überborden zu lassen, obwohl sein Team in der Serie A mittlerweile schon acht Punkte Vorsprung auf den Verfolger aufweist.
Tore von Arturo Vidal, Leonardo Bonucci und Mirko Vučinić sorgten in einem emotionsgeladenen Spiel, in dem die Römer Daniele De Rossi und Leandro Castan innerhalb von nur 60 Sekunden Rot sahen, für die Entscheidung und die erste Saisonniederlage der Gäste. "Dieses Ergebnis bringt uns unserem Ziel ein Stückchen näher, aber es ist noch lange keine Vorentscheidung gefallen", erklärte Conte nach dem zehnten Heimsieg seines Teams im zehnten Spiel. "Es ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf unserem Weg zum Scudetto."
"Vor uns liegt noch eine gesamte Halbsaison", so der 44-Jährige weiter. "Diese acht Punkte sind wichtig, aber wenn wir jetzt in der Konzentration oder unserem Erfolgshunger nachlassen, bekommen wir ziemlich schnell Probleme. Ich möchte aber auch sagen, dass ich wirklich überrascht bin, wie schnell wir taktisch und mental dazugelernt haben. Alle Spieler arbeiten defensiv und offensiv, das freut mich am meisten."
Die Roma startete mit zehn Siegen in Folge in diese Saison, doch in den letzten acht Partien gab es nur zwei Siege für Rudi Garcias Mannschaft. "Es sind noch weitere 60 Punkte zu vergeben", betonte der Roma-Trainer nach dem Match trotzig. "Wir haben in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, es fehlte uns nur an der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Keines der beiden Teams hatte viele Chancen, also muss man seine wenigen Möglichkeiten nutzen und genau das hat Juve getan."
Ähnlich sah es auch Juventus-Kapitän Gianluigi Buffon, der in den letzten zehn Spielen in der Serie A nur einmal hinter sich greifen musste. "Die Roma hat uns in der ersten Halbzeit große Probleme bereitet, da haben sie gezeigt, was für eine gute Mannschaft sie sind", meinte der Nationaltorhüter. "Eine Stunde lang haben sie mich beeindruckt, wir können es uns also nicht leisten, jetzt in der Konzentration nachzulassen."
So etwas hört Conte natürlich gerne. "Der Wunsch zu siegen ist eine Lebensphilosophie, die ich meinen Spielern vermitteln möchte", fuhr der Coach fort. "Spieler wie Buffon, Vidal und [Carlos] Tévez wissen genau, was ich damit meine. Sie sind Siegertypen. Es gibt aber auch andere Spieler im Kader, die gerade erst angefangen haben, diese Philosophie zu verinnerlichen. Sie haben realisiert, wie schön es ist, zu gewinnen und wollen damit weitermachen, aber dazu braucht man Bescheidenheit und Erfolgshunger."
In jedem Fall ist Juventus nun Campioni d'Inverno – Herbstmeister – und wird die Serie A auch nach Ende der Vorrunde anführen. Sollte die Mannschaft so weitermachen und die Worte ihres Trainers noch besser umsetzen, gibt es keinen Zweifel, dass die Alte Dame im kommenden Mai noch mehr Grund zum Feiern haben dürfte.