Erinnerungen an Eusébio: Ein Mann für Alle

Nachdem ich seit 1997 in der Sportmedienbranche tätig war, habe ich Eusébio im Jahr 2003 im Vorfeld der UEFA EURO 2004 persönlich getroffen.

Damals habe ich für die nationale Zeitung Diário de Notícias gearbeitet und eine Europameisterschaftsenzyklopädie geschrieben. Als nun die Frage aufkam, wer das Vorwort dazu schreiben solle, war die Meinung im Team eindeutig: es musste Eusébio sein.

Er war etwas misstrauisch als ich ihm erklärt hatte, was er genau machen müsse. Obwohl er ein großer Star war, war Eusébio so etwas nicht gewohnt und deshalb meinte ich zu ihm, dass wir einfach so miteinander sprechen würden, als würden wir ein Interview über seine Fußballleidenschaft machen und was es für Portugal, die portugiesischen Menschen und den portugiesischen Fußball bedeuten würde, solch ein Turnier auszurichten. Danach würde ich es einfach unter seinem Namen zusammenfassen.

Unser erstes Treffern war im Adega da Tia Matilde in Lissabon geplant, aber er verpasste das Treffen, nachdem in letzter Minute etwas dazwischen kam. Ich war etwas frustriert, aber als ich auf seine Karriere schaute, war mir klar, dass er mich nicht im Stich mit meiner Geschichte lassen würde. Er entschuldigte sich und vereinbarte ein Treffen für den darauf folgenden Tag.

Ich war sehr nervös, als ich auf ihn wartete und er kam pünktlich, musste sich aber erstmal durch die ganzen Menschen zu mir an den Tisch kämpfen, nachdem jeder mit ihm sprechen wollte. Jeder wollte mit ihm sprechen und er hatte Zeit für alle. Als wir dann ins Gespräch kamen war es sehr angenehm und ich bekam bestätigt, was alle über ihn sagten: er war ein bescheidener, freundlicher Mann, der vielmehr seine Gegner lobte als mit sich haderte.

Insgesamt kann ich mich glücklich schätzen, ihn getroffen zu haben und ich werde diese Momente wohl niemals vergessen.