Ein Wolf unter Lämmern
Freitag, 13. Dezember 2013
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"In drei Worten: die ärmste Sau" - so bewertete die niedersächsische Kreiszeitung die Leistung von Werder Bremens Torhüter Raphael Wolf in seinen ersten beiden Bundesligaspielen - heute Abend geht es gegen Hertha BSC.
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Angesichts der unzähligen Rekorde des FC Bayern München ist es höchste Zeit, auch andere Teams für ihre aufsehenerregenden Leistungen zu würdigen, denn – ob man es glaubt oder nicht - nicht jeder Rekord in der Bundesliga wird von den unersättlichen Münchnern aufgestellt, auch der SV Werder Bremen hat sich schon in die Geschichtsbücher eingetragen, besser gesagt ihr Torhüter Raphael Wolf.
Als der gebürtige Müncher vor 14 Tagen gegen die TSG 1899 Hoffenheim endlich erstmals im Werder-Tor ran durfte, kassierte er beim 4:4 als erster Keeper der Bundesligageschichte in seinem Debütspiel vier Tore. Vor dem Duell mit dem FC Bayern outete sich Wolf dann unvorsichtigerweise als Fan des TSV 1860 München – und wurde beim 0:7 mit sieben weiteren Treffern abgestraft.
Doch bevor man vorschnell den Stab über den 25-Jährigen bricht, der 2012 vom österreichischen Erstligisten Kapfenberger SV an die Weser gewechselt war, sollte man bedenken, dass Wolf, so unglaublich es klingt, in beiden Spielen noch der Einäugige unter den … na ja, Sie wissen schon.
Teamkollege Eljero Elia meinte denn auch nach dem Bayern-Debakel: "Die ganze Mannschaft muss sich bei ihm entschuldigen. Es ist seine Chance, sich zu beweisen und wir lassen ihn so im Stich."
Wolf selbst versucht, vor seinem heutigen Auftritt bei Hertha BSC Berlin Gelassenheit zu demonstrieren: "Natürlich war ich nach dem Spiel verärgert. Wenn man als Torhüter sieben Dinger kassiert, ist das natürlich bitter. Trotzdem wirft mich das jetzt nicht um. Ich muss jetzt etwas Positives aus dieser Geschichte mitnehmen."
Was auch immer das sein mag, ein Punktgewinn bei der extrem heimstarken Hertha, die als Siebter nur knapp hinter den Europapokal-Plätzen rangiert, wäre für den Tabellenvierzehnten nach nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Und so kurz vor Weihnachten hat auch Wolf schon einen Wunschzettel geschrieben, UEFA.com durfte exklusiv einen Blick drauf werfen:
"Ein Spiel zu Null würde mir jetzt natürlich gut tun. Das will man ja als Torwart immer. Das Schönste wäre natürlich, wenn wir jetzt gewinnen würden."
Mal abwarten, ob das Christkind ein Einsehen hat.