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Die Frauentrainer sind weiter hungrig

Trainerausbilder

Hope Powell nannte die Veranstaltung "essentiell", und Kenneth Heiner-Møller sprach vom hohen Niveau der zweiten UEFA-Konferenz für Trainer von Frauennationalmannschaften

Béatrice von Siebenthal sprach bei der Konferenz in Nyon
Béatrice von Siebenthal sprach bei der Konferenz in Nyon ©UEFA

Die zweite UEFA-Konferenz für Trainer von Frauennationalmannschaften endete am Mittwochabend mit den Worten "behalten Sie Ihren Hunger". Die Reden und Workshops dieser zweitägigen Veranstaltung boten den Teilnehmern nicht nur die Chance, über die jüngste Entwicklung zu debattieren, sondern sich auch auf die kommenden Jahre einzustimmen. 

Am Ende eines Jahres mit einer Women's EURO war es keine Überraschung, dass die Diskussionen der teilnehmenden Trainer von Frauennationalmannschaften, Klub-Trainer und Elite-Direktoren aus den Nationalverbänden um die EM-Endrunde in Schweden im vergangenen Sommer kreisten. Nach dem technischen Bericht und der Ehrung von Europameister Deutschland am Dienstag stand am Mittwoch in Nyon das Forum über Trends und Gesprächsthemen im Mittelpunkt. Kleinere Gruppen von Trainern konnten bei diesem Anlass über die Lehren aus der UEFA Women's EURO 2013 und die Entwicklungschancen der Mannschaften diskutieren. 

Dabei ging es um verschiedene Themen - vom Aspekt der Auswahl einer Formation bis hin zur Frage, ob eine Mannschaft eine Spielmacherin braucht. Anschließend wurden die Ergebnisse den anderen Teilnehmern präsentiert. Auch über langfristige Trainerstile und die Philosophien der Nationalmannschaften wurde debattiert. Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppen stimmten darin überein, dass die Beantwortung dieser Fragen auch mit der Größe des jeweiligen Verbandes zu tun hat. 

Siggi Eyjólfsson, der Island bei der EURO bis ins Viertelfinale geführt hatte, sagte zum Thema Formationen: "Wir haben darüber diskutiert, on die Spielerinnen ihre Formation definieren oder ob die Formationen die Auswahl der Spielerinnen bestimmen. Bei kleineren Ländern entscheiden wohl eher die Spielerinnen über ihre Formation. Wir sind uns aber darüber einig geworden, dass zunächst einmal auf die Stärken der Spielerinnen geachtet werden sollte. Wir haben auch darüber gesprochen, welchen Einfluss die Formation auf die Spielweise hat."

Ein anderes Thema war der Übertritt von Nationalspielerinnen von der U19- zur A-Nationalmannschaft. Béatrice von Siebenthal, technische Beobachterin bei der EURO, sagte: "Wir glauben, dass man diese Spielerinnen bereits einsetzen kann, auch wenn sie noch für die Juniorinnen spielten könnten. So können sie schon einmal die Atmosphäre in der A-Auswahl spüren und gleichzeitig auch weiterhin in ihrer Altersklasse spielen. Nationalmannschaften sollten versuchen, [in regelmäßigen Abständen] auch zusammen mit den Juniorinnen zu trainieren."

Nach dieser Debatte sprach Pia Sundhage über ihre Erfahrungen als Trainerin der gastgebenden Schweden. Es folgte eine Sitzung über die Bedeutung der physischen Vorbereitung auf ein Turnier am Beispiel der EURO, wo Fitnesstrainer vor und während der Endrunde unterstützend tätig wurden. Anschließend referierte die ehemalige englische Nationaltrainerin Hope Powell über Führungsqualitäten und Druck. "Als ich angefangen habe, habe ich viel gelernt", sagte sie. "Druck entsteht aus der Erwartungshaltung heraus. Ich bin eine relativ gelassene Person. Für mich ging es deshalb darum, diese Ruhe bei den Spielen und im Training auszustrahlen."

Zwischen den einzelnen Workshops sprachen die Trainer und andere Teilnehmer über den Ertrag der Konferenz. "Es ist fantastisch", sagte Powell. "Es geht um uns als Trainer und darum, wie wir uns ständig weiter entwickeln können. Das ist sehr wichtig. Es geht aber auch darum, Erfahrungen auszutauschen und die Trends bei den großen Turnieren zu entdecken. Dadurch lernt man. Außerdem ist es essentiell für die persönliche Entwicklung, in einer Gruppe von Trainern und Gleichgesinnten zusammenzukommen und über Fußball zu sprechen."

Kenneth Heiner-Møller trat nach der EURO nach sieben Jahren als Nationaltrainer Dänemarks ab. Er fügte hinzu: "Wir hatten einige sehr gute Sessions. Doch auch was zwischen den Sitzungen passierte, war sehr wichtig. Von allen Beteiligten kam großartiger Input. Das ist auch wichtig, damit wir uns verbessern können. Es geht doch vor allem um Wissensaustausch. Auf diese Art verbessert sich jede und auch das Spiel."

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