UEFA Women's EURO 2013 setzt Maßstäbe
Mittwoch, 11. Dezember 2013
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Die Teilnehmer an der UEFA-Konferenz für Trainer von Frauennationalteams haben erfahren, wie die UEFA Women's EURO 2013 in diesem Sommer zur Entwicklung des Frauenfußballs beigetragen und Rekorde gebrochen hat.
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Die UEFA Women's EURO 2013 in diesem Sommer in Schweden hat gezeigt, dass Veränderungen, Entwicklungen und Innovationen im Frauenfußball weiterhin dazu beitragen, diesen Sektor des Spiels auf neue Qualitätsstufen zu stellen.
Bei der zweiten UEFA-Konferenz für Trainer von Frauennationalteams in dieser Woche in Nyon sind Trainer von Frauennationalteams und Klubmannschaften sowie weitere Technikexperten aus den einzelnen Nationalverbänden und Vertreter aus anderen Kontinenten zusammengekommen. Gemeinsam haben sie zurückgeblickt auf die Endrunde im vergangenen Juli, die in Sachen Außendarstellung neue Rekorde für den Frauenfußball aufgestellt und technische sowie taktische Fortschritte gebracht hat.
"Das war ein neuer Schritt nach vorne für den Frauenfußball", sagte Karen Espelund, die Vorsitzende der UEFA-Kommission für Frauenfußball und Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees, bei der Konferenz. "Die EURO haben 133 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten verfolgt. Sie hat einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt mit fast 217 000; 74 Prozent aller Tickets wurden verkauft. Zum Finale kamen 41 000 Zuschauer, im Durchschnitt waren es 8 676 pro Spiel. Ich möchte Schweden danken für die Organisation einer herausragenden EURO in diesem Sommer."
Espelund führte an, dass die Zukunft des Frauenfußballs rosig aussieht, vor allem wenn man die herausragende Qualität bedenkt, die bei den letzten Turnieren der Juniorinnen zu sehen war. Die Frauen-Wettbewerbe stehen auf soliden Strukturen, und durch die Entwicklungsturniere der UEFA bekommen die Mädchen wertvolle internationale Erfahrungen, die zu einem gewaltigen Erfolg führen.
"Sie, als Trainer der Nationalteams, arbeiten hart, denn Sie haben eine Verantwortung, Vereine zu motivieren, Ligen zu strukturieren, Wege zu entwickeln", erklärte Espelund. "Ich danke Ihnen für Ihren Beitrag zur Stärkung des europäischen Frauenfußballs. Nutzen Sie diese Gelegenheit hier, um von anderen zu lernen - auch die stärksten Nationen teilen ständig ihre Erfahrungen. Es gibt einen Konkurrenzkampf, sobald der Anpfiff bei einem Spiel ertönt, aber außerhalb des Platzes haben wir Kraft, denn wir sind offen und teilen Dinge, und wir wollen Fortschritte."
Das technische Team der erfahrenen Beobachter, die die Spiele der UEFA Women's EURO 2013 verfolgt haben – Jarmo Matikainen, Anne Noé, Béatrice von Siebenthal und Anna Signeul – betonten ebenfalls die Entwicklung des Frauenfußballs. "Er hat sich deutlich verbessert", sagte von Siebenthal. "Er ist deutlich attraktiver geworden, er zieht mehr und verschiedene Menschen an - das Medieninteresse ist größer, die Reichweite ist größer als jemals zuvor, die Erwartungen sind größer und der Druck von außen ist ebenfalls größer. Es geht nicht mehr nur um Technik und Taktik - es geht auch darum, wie man mit den Erwartungen auf und außerhalb des Platzes umgeht."
Die technischen Beobachter haben im Bereich der athletischen Fähigkeiten und taktischen Flexibilität der Spielerinnen Entwicklungen festgestellt. Das Turnier offenbarte einen Trend hin zum ballorientierten Kombinationsspiel, mit einem Spielaufbau aus der eigenen Abwehr heraus und flachen Pässen. Die mentale Stärke wurde ebenfalls immer wichtiger, und die vielleicht aussagekräftigste Zahl bei der UEFA Women's EURO 2013 waren die 25 Prozent weniger Tore, die gefallen sind: Insgesamt 56, im Vergleich zu 75 bei der EURO 2009. Neben taktischen, körperlichen und technischen Neuerungen waren Verbesserungen im Abwehr- und Torhüterspiel die entscheidenden Faktoren für das technische Team.
Ein besonderer Höhepunkt des ersten Tages der Konferenz war ein Interview mit Bundestrainerin Silvia Neid, die im Sommer ihren achten EM-Titel als Spielerin, Co-Trainerin oder Trainerin mit Deutschland geholt hat. "Das war ein großartiger Titel, denn wir hatten im Vorfeld des Turniers so viele Verletzungen von Schlüsselspielerinnen", erklärte sie. Ihre junge Mannschaft zeigte Selbstbewusstsein, Mut und Leidenschaft, kombiniert mit Neids Fähigkeit, auf der Bank ruhig, konzentriert und analytisch zu bleiben. Das alles führte in Schweden trotz anfänglicher Skepsis der Medien zum neuerlichen Triumph.
Der Umgang mit Erfolgen war das Thema eines Vortrags von Rasmus Ankersen am letzten Tag. Der frühere Fußballer, Bestsellerautor und Experte für Leistungsentwicklung sagte, dass es notwendig ist, vorsichtig mit Erfolgen umzugehen und diese kontinuierlich neu zu bewerten, um Nachlässigkeiten vorzubeugen.