UEFA•technician mit weisen Worten von Sir Alex
Dienstag, 3. Dezember 2013
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Sir Alex Fergusons weise Worte gegenüber Trainern bei einer kürzlich abgehaltenen Trainerfortbildung stehen im Fokus der neuesten Ausgabe des UEFA•technician.
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Weise Wort des legendären Sir Alex Ferguson stehen im Fokus der neuesten Ausgabe der offiziellen UEFA-Trainerpublikation UEFA•technician.
Der ehemalige Trainer von Manchester United FC, der dieses Jahr nach einer unvergleichlichen Karriere seinen Rücktritt erklärte, gibt hochinteressante Einblicke in den Trainerjob, darunter detaillierte Infos darüber, wie sich ein Trainer auf seinen anspruchsvollen Beruf einstellen sollte.
Sir Alex – der eine Vielzahl von Trophäen mit United und 1983 auch mit Aberdeen FC den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen konnte, war der Ehrengast bei dem vor kurzem abgehaltenen UEFA-Workshop zur Trainerausbildung in Budapest. Im UEFA•technician finden sich Auszüge von seinen Beiträgen auf der Bühne, dank derer die Zuhörer einen Einblick in die Gedanken, Ideen und Visionen eines Mannes erhielten, der gut vier Jahrzehnte Spieler und Mannschaften auf höchstem Niveau zu motivieren wusste.
So ist ein zu schneller Aufstieg auf der Karriereleiter für einen Trainer nicht zwingend von Vorteil - viel mehr müsse man sich seine Positionen hart erarbeiten und dabei viel lernen. "Ich bin absolut gegen zu schnelle 'Beförderungen', weil du den Trainern damit keinen Gefallen tust", sagte Sir Alex. "Alles was zählt sind Ergebnisse: gewinnst du keine Spiele, wirst du entlassen. Und deshalb ist das Wissen, das man im Trainerkurs erwirbt, so wichtig. Wenn Topspieler denken, sie verdienten eine Sonderbehandlung, und sich für etwas ganz Besonderes halten, dann sollten sie vielleicht nicht Trainer werden."
Ferguson rät jungen Trainern, unbedingt von der Erfahrung und dem Wissen ihrer älteren Kollegen zu profitieren. "Für einen jungen Trainer ist es eine faszinierende Erfahrung, ältere Kollegen zu treffen. Es ist wichtig, auf Ältere zu hören. Das habe ich in meiner Lehre als Werkzeugmacher gelernt. Es mag vielleicht erstaunen, aber ich konnte viel von diesen erfahrenen Kollegen auch in meine Trainerlaufbahn mitnehmen. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich denke deshalb, dass ältere Trainer alles an Wissen weitergeben sollten, was sie können."
Für alle Trainerausbilder hat Sir Alex einige sehr klare Hinweise, was den Umgang mit Fußballern angeht. "Ich würde Ihnen raten zu vermitteln, dass es darum geht, junge Menschen und Fußballer zu fördern und besser zu machen. Manchmal musst du sie inspirieren, damit sie das Bestmögliche aus sich machen. Du musst die Spieler menschlich weiterbringen."
"Sir Alex geht mit gutem Beispiel voran", sagt UEFA-Chef-Technik-Offizier Ioan Lupescu in seinem Leitartikel. "Kaum im Ruhestand, nutzt er die Zeit, um bereitwillig sein Wissen mit seinen Trainerkollegen zu teilen – einmal als neuer Vorsitzender des jährlichen UEFA-Elitetrainer-Forums, und dann durch seinen Auftritt vor den Vertretern der 54 UEFA-Mitgliedsverbände in Budapest. Sir Alex ist einfach ein Vorbild – auf und neben dem Spielfeld."
Auch mit dem UEFA-Elitetrainer-Forum, dem Sir Alex jetzt vorsitzt, beschäftigt sich die neueste Ausgabe des UEFA•technician. Bei dem Treffen der führenden Vereinstrainer in Europa ergeben sich immer wieder neue faszinierende Ideen und Vorschläge. Beim Forum 2013 ging es beispielsweise darum, dass in der Saison 2012/13 der UEFA Champions League die meisten Tore pro Spiel aller Zeiten fielen (2,94). Einen ähnlichen Trend kann man auch in den meisten europäischen Ligen verfolgen. Gründe hierfür seien unter anderem der verstärkte Fokus auf den Angriff in Training und Vorbereitung. Die Mentalität vieler Trainer hat sich offenbar vom Reaktiven zum Proaktiven gewandelt. Außerdem sind die Platzverhältnisse immer besser geworden, was effektiveren Angriffsfußball zulässt. Diese Entwicklung kann dem Wettbewerb und seiner Spannung und Attraktivität für Zuschauer vor Ort und vor den TV-Geräten nur gut tun.
Der zehnte UEFA-Workshop zur Trainerausbildung wird ebenfalls im Detail behandelt. Dort kamen vielerlei Ansichten und Meinungen darüber zusammen, wie man die Messlatte bei der Förderung von Trainern weiter anheben könne, um sich den ständig wandelnden Bedingungen bestmöglich anzupassen. "Wir konnten den Nutzen des verbesserten Coachings auf allen Ebenen aufzeigen", sagte Lupescu in Budapest. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Messlatte im Coaching-Bereich und somit auch in der Trainerausbildung kontinuierlich anzuheben. Wenn wir bessere Spieler ausbilden möchten, müssen wir bei den Trainern und Trainerausbildern ansetzen."
UEFA•technician ist und bleibt eine Informationsquelle für alle an Fußball und dem Trainerjob Interessierten.