Vom Gipfeltreffen und schmackhaften Beilagen

Wem kann der trübe November schon die Stimmung vermiesen, wenn man sich dabei fast den ganzen Monat lang auf das große Gipfeltreffen freuen konnte? Am Samstagabend stellt das Duell Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München quasi alles in den Schatten.

Beim ganzen Hype darf man jedoch nicht vergessen, dass auf anderen Plätzen auch durchaus interessanter Fußball gespielt wird und auch Bayerns Mittelfeldspieler Thomas Müller ist wohl schon einmal zu viel auf die Neuauflage des UEFA-Champions-League-Endspiels angesprochen worden: "Es wird auch nur ein Fußballspiel sein. Nach 90 oder 95 Minuten gibt es ein Ergebnis und dann wird das Leben weitergehen."

Der BVB geht nach den verletzungsbedingten Ausfällen mehrerer Leistungsträger zwar noch nicht am Stock, ist laut Trainer Jürgen Klopp aber mehr denn je auf das Publikum angewiesen: "Wir brauchen alles, was Borussia Dortmund zur Verfügung stellen kann. Auf dem Platz und auf den Rängen. Am spannendsten ist es ja, aus einer so problematischen Situation etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Wir wollen uns mutig alles abverlangen und gucken, was es dafür gibt."

Derweil setzt der Gedanke an das Spitzenspiel bei Sami Hyypiä, Trainer von Bayer 04 Leverkusen, nicht gerade literweise Endorphine frei. "Das interessiert mich gar nicht", sagt er vor Bayers Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Berlin. "Wir müssen uns allein auf uns konzentrieren. Wenn wir ein entsprechendes Resultat in Berlin erzielen, können wir uns abends vielleicht mit guter Laune das Topspiel anschauen."

Ebenfalls keinen großen Kopf über das Topspiel macht sich Markus Gisdol, der mit der TSG 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg antreten muss. "Augsburg hatte sich schon in der vergangenen Rückrunde gut entwickelt und da haben sie jetzt weitergemacht. Die stehen zu recht nicht da hinten, wo sie viele vor der Saison vermutet hatten."

Während der FC Bayern in Dortmund zum 38. Mal in der Liga ungeschlagen bleiben möchte, backt man beim VfL Wolfsburg kleinere Brötchen, auch wenn man selbst mit etwas Stolz auf eine aktuelle Serie verweisen darf. Vier Siege in Folge konnte die Elf von Dieter Hecking einfahren, doch klappt es auch mit Nummer fünf? "Wir haben den Hunger, weiter erfolgreich zu sein", erklärt der Trainer vor dem Auswärtsspiel gegen seinen Ex-Verein 1. FC Nürnberg. "Aber wenn wir den Gegner unterschätzen, wäre es der Anfang vom Ende."

Auch für Jens Keller kommt es zu einem Wiedersehen mit alten Bekannten, wenn der Trainer vom FC Schalke 04 am Samstag zu seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt reist. "Ich hatte dort eine schöne Zeit", so Keller, "doch jetzt will ich mit Schalke dort unbedingt drei Punkte holen."

Insgesamt fünf Partien hat der 13. Spieltag im Vorfeld auf das Topspiel zu bieten und wer nach einem richtigen Kontrastprogramm sucht, der ist beim Duell der beiden Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig und SC Freiburg richtig. "Ich erwarte ein Kampfspiel um die Hoheit im Mittelfeld", meint Freiburgs Trainer Christian Streich. "Man sieht, dass die Spieler von Braunschweig nach dem verwirklichten Traum vom Aufstieg in der Bundesliga angekommen sind."

Und wer beim Hauptgang nicht gesättigt wurde oder schon wieder Appetit hat, darf sich am Sonntag beim Spiel Hamburger SV gegen Hannover 96 die ewige Frage beantworten lassen, wer der "große" und wer der "kleine" HSV ist. Außerdem bekommt es der SV Werder Bremen mit dem 1. FSV Mainz 05 zu tun.