Austauschprogramm für Traineranwärter trägt Früchte
Freitag, 8. November 2013
Artikel-Zusammenfassung
Das UEFA-Austauschprogramm für Prolizenz-Traineranwärter ist von den europäischen Nationalverbänden, für die es ein wichtiges Element in der Vorbereitung von Trainern auf ihre Profikarriere ist, in den höchsten Tönen gelobt worden.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Das Engagement der UEFA, jungen Trainern beim Start in ihre professionelle Laufbahn unter die Arme zu greifen, genießt enorm hohes Ansehen.
Die Mitglieder des europäischen Dachverbands sind sehr erfreut über den Erfolg und die Ziele des UEFA-Austauschprogramms für Prolizenz-Traineranwärter, diese dienen den Profitrainern der Zukunft als wichtige Quelle für Wissen und Information.
Das neueste Seminar in diesem Programm brachte Traineranwärter aus Bosnien-Herzegowina, der Tschechischen Republik, Israel und Norwegen im Haus der Europäischen Fußballs in Nyon mit fachkundigen Tutoren der UEFA zusammen. Über vier Tage in dieser Woche erhielten die Traineranwärter einen herausragenden Überblick über die persönlichen und professionellen Qualitäten, die sie nicht nur für eine erfolgreiche Karriere benötigen, sondern auch, um in einer umkämpften, ergebnisorientierten Umwelt zu bestehen.
Die überaus erfahrenen Tutoren und Anleiter der UEFA – Jacques Crevoisier (Frankreich), Nico Romeijn (Niederlande), Peter Rudbaek (Dänemark) und Howard Wilkinson (England) - boten aufschlussreiche Ratschläge über alles, was ein zukünftiger Trainer im Profifußball darf und was nicht. Packie Bonner, ehemaliger Torhüter von Celtic FC und der irischen Nationalmannschaft, war ebenfalls anwesend und hob die spezifischen Aktivitäten der UEFA zur Trainerausbildung im Torhüterbereich hervor.
Der erfahrene deutsche Trainer Thomas Schaaf – der sehr lange und erfolgreich beim SV Werder Bremen arbeitete – war ebenfalls nach Nyon gekommen, um in direkten Gesprächen mit den Trainern von seinen Erfahrungen zu berichten. Sir Alex Ferguson, der legendäre Coach von Manchester United FC, der Ehrengast beim UEFA-Workshop zur Trainerausbildung vor kurzem in Budapest war, lieferte den Trainern ebenfalls eine Menge Stoff, um darüber nachzudenken.
In einem Filmausschnitt von der Veranstaltung in Budapest begrüßte Sir Alex solche Kurse wie diesen der UEFA als eine exzellente Schulung für Trainer. Er unterstützte die Idee eines langfristigen Trainings für Trainer - denn Lernen, sagte er, erhöht die Chancen eines jungen Trainers, erfolgreich zu sein. "Letztlich kommt es immer auf das Ergebnis an", meinte er. "Das Trainerwissen, das solche Veranstaltungen vermitteln können, ist wirklich wichtig. Dadurch bekommt man die entsprechende Vorbereitung für ein Geschäft, das richtig hart ist."
Schaaf sagte, dass ein Trainer bereit sein muss, Neugier zu zeigen und herauszufinden, was dieser Job in all seinen Facetten zu bieten hat. Ein Trainer braucht solche Ausbildungskurse, um sich das nötige Wissen anzueignen. Ein moderner Trainer ist niemand, der nur Trainingseinheiten leitet, sagte er - ein Trainer ist heutzutage ein 'Hansdampf in allen Gassen", der in allen Bereichen Kompetenz zeigen muss, und der entscheiden muss, wie viel Priorität er den einzelnen Bereichen als Teil des Gesamtplans einräumt.
Romeijn hielt eine Präsentation darüber ab, wie Trainer üben sollten, sich selbst einzuschätzen. "Planen, wie man sich selbst weiterentwickelt, sollte Teil des Gesamtprozesses sein", meinte er. "Seien Sie vorbereitet, Sie werden es mit vielerlei Situationen zu tun bekommen. Auf diesem Weg müssen Sie Ihre Erfahrungen nutzen, die Ihnen die Kompetenzen geben, solche Situationen zu lösen. Sie sollten gute Kommunikationsfähigkeiten haben, Sie sollten Führungsqualitäten haben... Die Welt ändert sich, also müssen Sie sich auch ändern. Manchmal muss man seinen Rucksack öffnen, ein paar Erfahrungen herausnehmen, sie modifizieren oder neue einpacken. Das Wichtigste ist, seinen Rucksack mit Erfahrungen zu öffnen, denn ansonsten werden Sie nichts lernen."
Crevoisier untersuchte das Profil eines Spitzentrainers und hob ebenfalls die Kommunikationsfähigkeiten als wichtiges Werkzeug hervor. "Sie wollen ein Spitzentrainer sein", sagte er zu den Studenten, "aber wenn Sie nicht gut kommunizieren können, werden Sie ein Problem haben. Sie werden jede Woche im Fernsehen sprechen müssen, Sie müssen jeden Tag vor Ihren Spielern sprechen, Sie müssen zum Vorstand sprechen, zum Präsidenten, zur Presse, den Fans. Sie müssen überzeugen können, Sie müssen in der Lage sein, zu argumentieren."
Am Ende dieses Kurses, der auch aus einer Vielzahl an praktischen Diskussionen, Trainingseinheiten und Lehrübungen bestand, betonten Ioan Lupescu, der leitende technische Verantwortliche der UEFA, und Frank Ludolph, der Leiter für Fußballausbildung, den großen Nutzen der innovativen Trainer-Austauschprogramme der UEFA. Die Kurse ermöglichen es Studenten, einen Überblick über das gesamte Coaching zu bekommen und von anderen Nationen zu lernen, besonders im Hinblick auf Fußballphilosophien. Die Teilnehmer erweiterten ihr Wissen durch Präsentationen von Experten und Botschaften von erfahrenen Trainerfiguren. Sie konnten Informationen erhalten und Kontakte für die Zukunft knüpfen. Das Programm der UEFA Champions League in dieser Woche lieferte den Teilnehmern die ideale Chance, um anhand von zwei Partien verschiedene technische und taktische Facetten der Mannschaften zu analysieren.