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Und David zückt die Schleuder

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Vestenbergsgreuth, der SC Geislingen und der Berliner AK haben in den letzten Jahren DFB-Pokal-Geschichte geschrieben, auch an diesem Wochenende wird der eine oder andere David Goliath mächtig ärgern.

Auch der Sieg im DFB-Pokal scheint Spaß zu machen, man frage nur Bayern München
Auch der Sieg im DFB-Pokal scheint Spaß zu machen, man frage nur Bayern München ©Getty Images

Ganze zwei Monate nach dem packenden DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart (3:2) steht schon wieder die erste Hauptrunde auf dem Programm und für viele Profiteams ist dies zugleich der erste Pflichtspieltermin nach wochenlangem Konditions- und Taktiktraining und diversen Testspielen.

Wie immer gehen die 18 Bundesligaklubs als hohe Favoriten an den Start und wie immer wird der eine oder andere dabei auf der Strecke bleiben, auch wenn es vielleicht nicht gleich sechs Teams sein werden wie in der letzten Saison. Ein bisschen Zähneklappern gibt es jetzt schon beim Hamburger SV, dessen Vorbereitung alles andere als rund lief, negativer Höhepunkt war am letzten Mittwoch eine 0:4-Klatsche gegen Zweitligist Dynamo Dresden.

Sportdirektor Oliver Kreuzer etwa polterte vor dem Duell mit Fünftligist SV Schott Jena: "Es ist mir unbegreiflich, wie sich das Team so präsentieren kann. Das ist keine Frage der Qualität, sondern der Mentalität und der Einstellung. Es ist egal, ob man im Pokal gegen einen Dritt-, Viert-, oder Fünftligisten spielt. Mit der Einstellung werden wir auch dort Probleme bekommen", sagte Kreuzer, der fortfuhr: "Wenn wir nicht lernen, dass wir auch in solchen Spielen eine vernünftige Einstellung zeigen, dann werden wir auch in Jena verlieren."

Etwas selbstbewusster als die Hanseaten geht da Vizemeister Borussia Dortmund in das Duell mit Viertligist SV Wilhelmshaven, auch wenn es rund um den BVB derzeit nur das Thema "Robert Lewandowski" zu geben scheint. Dementsprechend frech formulierte Wilhelmshavens Mittelfeldspieler Matthias Tietz seinen Wunsch für Samstag: "So lange wie möglich die Null halten und dann vielleicht irgendwann ein Eiertor schießen."

Von solchen Eiertoren träumen derzeit landauf, landab zahlreiche Underdogs, schließlich kann man mit einem Erfolg gegen einen Bundesligisten Geschichte schreiben, das haben Teams wie die TSV Vestenbergsgreuth (gegen Bayern München), der SC Geislingen (Hamburger SV) oder jüngst der Berliner AK (4:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim) bewiesen. Gerade Hoffenheim scheint aus Schaden klug geworden zu sein und bereitet sich akribisch auf den Gegner SG Aumund-Vegesack vor. Trainer Gisdol ließ eine Woche lang mit den Bällen trainieren, die der Fünftligist im Spiel benutzt, zudem verhängte er für seine Jungs ein striktes Interview-Verbot: "Nach der Erfahrung aus dem Vorjahr ist das eine besondere Situation für uns."

Nicht ganz so verbissen geht der Titelverteidiger in die neue Saison, die Bayern gastieren erst am Montagabend beim Regionalligisten BSV Rehden und werden, allen anderen Lippenbekenntnissen zum Trotz, kaum mehr als einen flüchtigen Gedanken an den Viertligisten verschwenden, für den die Partie an der Bremer Brücke in Osnabrück das Spiel des Jahrzehnts bedeutet. "Bayern München? Mal sehen, wie hoch wir gewinnen", unkte denn auch Trainer Predrag Uzelac nach der Auslosung und zumindest in diesem Fall kann man davon ausgehen, dass er tatsächlich nur einen Scherz machen wollte.

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