BVB schlägt Bayern und holt Supercup

Borussia Dortmund hat das prestigereiche Duell um den Supercup gewonnen und den FC Bayern München im ersten Pflichtspiel von Pep Guardiola mit 4:2 bezwungen. In einem sehr kurzweiligen Spiel bei hohen Temperaturen in Dortmund reichte den Bayern ein Doppelpack von Arjen Robben nicht, da der BVB mit Treffern von Marco Reus (2), Daniel van Buyten (Eigentor) und İlkay Gündoğan effizienter zu Werke ging.

Eine Unachtsamkeit von Tom Starke ermöglichte Reus schon in der sechsten Minute das 1:0. Der für den verletzten Manuel Neuer eingesetzte Bayern-Torwart hielt nach einem Missverständnis mit Van Buyten den Ball nicht fest, so konnte Reus aus kurzer Distanz einköpfen.

Xherdan Shaqiri und Thomas Müller hatten kurz darauf eine Doppelchance zum Ausgleich, Roman Weidenfeller agierte jedoch zwei Mal glänzend. Starke bügelte seinen Fehler in der 18. Minute wieder aus, als er dem völlig freistehenden Robert Lewandowski aus sechs Metern das sicher geglaubte 2:0 verwehrte.

Im neuen Guardiola-System nahm Thiago Alcántara eine zentrale Rolle vor der Abwehr ein, weiter vorne wechselte das offensive Mittelfeld um Shaqiri, der für den verletzten Franck Ribéry spielte, ständig situativ die Positionen. Eine Großchance sprang aber erst in der 34. Minute heraus, als Mario Mandžukić an einer scharfen Hereingabe von David Alaba vorbeirutschte.

Aber auch der BVB, der ohne Neuzugang begann, setzte in der Schlussphase der ersten Halbzeit wieder Akzente. Lewandowski und İlkay Gündoğan kamen zu passablen Möglichkeiten, bis zur Pause passierte aber nichts mehr. 

Dortmund schien auf dem besten Wege, sich für die Niederlage im Endspiel der UEFA Champions League vor fast genau zwei Monaten zu revanchieren, doch es war der Held von London, der den FCB zurück ins Spiel brachte. Nach Flanke von Philipp Lahm stand Robben am langen Pfosten frei und köpfte das Leder gegen die Laufrichtung von Weidenfeller zum 1:1 ins Netz.

Die schwarz-gelbe Antwort kam in Form von zwei Toren innerhalb von drei Minuten: Erst köpfte Van Buyten eine Gündoğan-Flanke ins eigene Netz (56.), anschließend schlenzte Gündoğan die Kugel von der Strafraumgrenze sehenswert ins lange Eck (57.).

Beide Teams machten in einem höchst unterhaltsamen Spiel weiter Werbung für die Bundesliga. Robben verkürzte in der 64. Minute nach erneuter Vorarbeit von Lahm auf 2:3, ehe ein spektakulärer Fallrückzieher von Mandžukić am BVB-Gehäuse vorbeirauschte.

Ein Traumpass von Thiago eröffnete Müller zehn Minuten vor dem Ende die Ausgleichschance, der Nationalspieler scheiterte jedoch an der Latte. Als die Bayern in der Schlussphase immer risikoreicher agierten, nutzte Dortmund einen zweiten guten Konter zur Entscheidung. Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang vergab zunächst freistehend vor Starke, wurde kurz darauf aber erneut auf die Reise geschickt und passte diesmal quer auf Reus, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.

"Eine Niederlage tut immer weh, aber das Spiel war nicht so wichtig, auch wenn wir natürlich den Titel holen wollten", so Robben nach dem Spiel, während Guardiola ergänzte: "Wir haben gut gespielt, sind aber auf eine starke Mannschaft getroffen. Wir hatten auch einige Chancen, letztendlich können wir nach einem Monat der Vorbereitung mit der Leistung zufrieden sein."

Die Analyse von Klopp fiel derweil so aus: "Es ging heute darum, uns im Spiel gegen den Ball zu verbessern. Dies ist uns gegen die beste Mannschaft der Welt auch gut gelungen. Bayern ist enorm ballsicher, aber wir haben gut Stand gehalten. Heute hat sich gezeigt, dass wir die Bayern schlagen können, wenn bei uns alles passt."