Duell zwischen alten Rivalen
Freitag, 26. Juli 2013
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Norwegen hat zwar in der Gruppenphase gegen Deutschland gewonnen, aber alle drei bisherigen Endspiele bei UEFA-Europameisterschaften für Frauen wurden vom DFB-Team entschieden.
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Nachdem sie bereits in der Gruppenphase aufeinander trafen, stehen sich am Sonntag im Finale in Solna Deutschland und Norwegen bereits zum vierten Mal in einem Finale bei einer UEFA-Europameisterschaft für Frauen gegenüber. Bislang gewann stets die DFB-Elf.
Direkte Bilanz
• Dies wird das 37. Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Am 17. Juli setzte sich Norwegen zuletzt in der Gruppe B mit 1:0 durch. Ingvild Isaksen erzielte das goldene Tor (45.+1). Für Deutschland endete eine lange Serie ohne Niederlage bei Europameisterschaften.
• Deutschland hatte im Rahmen von UEFA-Europameisterschaft der Frauen seit einer 1:3-Heimpleite gegen Norwegen am 2. Mai 1996 keine Partie mehr verloren. Insgesamt 59 Spiele umfasste die ungeschlagene Serie, dabei gab es 53 Siege und sechs Unentschieden.
Mit folgender Aufstellung traten beide Mannschaften am 17. Juli in der Kalmar Arena zum letzten Spiel der Gruppe B an:
Deutschland: Angerer; Wensing, Krahn, Bartusiak, Maier; Keßler, Laudehr (66. Behringer); Lotzen (79. Däbritz), Marozsán, Leupolz (66. Mittag); Okoyino da Mbabi
Norwegen: Hjelmseth; Mjelde, Lund, Holstad Berge, Akerhaugen; Tofte Ims (58. Gulbrandsen), Isaksen, Dekkerhus; Haavi (72. Stensland), Hegerberg, Thorsnes (58. Graham Hansen)
• Zum dritten Mal in Folge spielen beide Mannschaften bei einer UEFA Women's EURO zweimal gegeneinander. Dies geschah schon 2005 in England und 2009 in Finnland.
• Wie schon 2005 konnte Deutschland vor vier Jahren die Mission Titelverteidigung mit einem Sieg gegen Norwegen beginnen. In Tampere stand es am Ende 4:0, drei Tore fielen dabei aber erst nach der 89. Minute. Bajramaj gelang ein Doppelpack, außerdem traf Mittag.
• Neben dem Duo - beide wurden eingewechselt - standen auch Nadine Angerer, Annike Krahn, Melanie Behringer, Bianca Schmidt und die ebenfalls eingewechselte Célia Okoyino da Mbabi auf dem Platz. Ingrid Hjelmseth, Toril Akerhaugen, Ingvild Stensland, Elise Thorsnes, Maren Mjelde, Trine Rønning, Solveig Gulbrandsen und die eingewechselte Leni Larsen Kaurin spielten für Norwegen.
• Deutschland setzte sich zum Auftakt der Gruppenphase der UEFA Women's EURO 2005 mit 1:0 gegen Norwegen durch und gewann auch das Endspiel in Blackburn mit 3:1. Anja Mittag stand dabei in der Startaufstellung, ebenso wie Marit Christensen, Trine Rønning und Solveig Gulbrandsen bei Norwegen. Es war Neids letztes Spiel als Co-Trainerin, anschließend wurde sie zur Cheftrainerin befördert.
• Auf dem Weg zum ersten Turniersieg als Trainerin durfte sich Neid bei der WM 2007 über einen 3:0-Halbfinalsieg gegen Norwegen in Tianjin freuen. Rønning, die dabei ein Eigentor markierte, stand ebenso wie Ingvild Stensland, Gulbrandsen und Leni Larsen Kaurin auf dem Platz, bei Deutschland waren es Nadine Angerer, Annike Krahn, Simone Laudehr, Melanie Behringer sowie die eingewechselte Fatmire Bajramaj.
• Zwei Wochen später trafen die beiden Teams im Halbfinale in Helsinki aufeinander. Norwegen führte zur Pause, doch die eingewechselten Simone Laudehr, Célia Okoyino da Mbabi und Bajramaj halfen dabei, das Spiel noch zu drehen.
• Neben dem Trio - das eingewechselt wurde - standen Angerer, Saskia Bartusiak, Krahn, Behringer und Bianca Schmidt bei Deutschland in der Startelf. Hjelmseth, Akerhaugen, Marita Lund, Stensland, Gulbrandsen und Mjelde kamen für Norwegen zum Einsatz.
• Die erste Finalpartie der beiden Teams bei einer EM gab es am 2. Juli 1989 in Osnabrück. Silvia Neid wurde dabei als Spielerin eingesetzt und feierte durch einen 4:1-Erfolg gegen das Team von Even Pellerud - der auch heute bei Norwegen auf der Bank sitzt - den Titel.
• Zwei Jahre später, 1991, gewann Deutschland das Endspiel durch ein 3:1 in Aalborg. Neid erzielte in der 85. Minute gegen die Pellerud-Elf ein Tor.
• Vor allem bei Endrunden der UEFA Women's EURO zeigte sich die Überlegenheit der DFB-Frauen. In der EM-Qualifikation 1987 gewann Norwegen mit 3:2 in Deutschland und kam zuhause zu einem 0:0, am Ende sprang auch der Titelgewinn heraus. Auch damals spielte Neid für Deutschland.
• Das waren die Spiele zwei und drei zwischen beiden Nationen, die allererste Begegnung konnte Norwegen am 2. Mai 1984 in Helmstedt mit 4:1 für sich entscheiden.
• Pellerud war nicht mehr Trainer und Neid hatte ihre Spielerkarriere beendet, als Norwegen in der Qualifikation für 1997 einen 3:1-Auswärtssieg feierte (Rückspiel 0:0). Es war Deutschlands letzte Niederlage im Rahmen einer Euro, ehe es am 17. Juli gegen den gleichen Gegner eine weitere Niederlage gab.
• Beim torlosen Remis bei der anschließenden Endrunde gingen die DFB-Frauen letztmals nicht als Sieger vom Platz - Angerer saß auf der Bank -, ehe es die besagte Niederlage in Kalmar gab. Deutschland holte dabei den Titel, Norwegen schied zum bisher einzigen Mal in der Gruppenphase aus.
• Deutschland gewann auch 2001 im Halbfinale ein Duell gegen Norwegen bei einer UEFA Women's EURO. Beim 1:0 in Ulm stand Gulbrandsen für Norwegen von Beginn an auf dem Platz.
• Norwegen gewann im Jahr zuvor im Halbfinale der Olympischen Spiele 2000 mit 1:0 gegen Deutschland, ehe dann die Goldmedaille geholt wurde. Unter Pellerud schlug Norwegen 1996 bei den Olympischen Spielen auf dem Weg zur Bronzemedaille Deutschland mit 3:2.
• Die Revanche für die Finalniederlage bei der UEFA-Europameisterschaft für Frauen 1993 gelang Pelleruds Team im Endspiel der FIFA-Weltmeisterschaft 1995 beim 2:0 im alten Råsunda-Stadion in Solna.
• Auf dem Weg zu ihrem ersten Titel als Trainerin setzte sich Neid im Halbfinale der FIFA-WM 2007 gegen Norwegen mit 3:0 durch. Neben Rønning, die ein Eigentor schoss, spielten auch Stensland, Gulbrandsen und Kaurin. Sie bekamen es mit Angerer, Krahn, Laudehr und Behringer, die in der ersten Halbzeit durch Bajramaj ersetzt wurde, zu tun.
• Angerer, Saskia Bartusiak, Krahn, Behringer und Bianca Schmidt standen für Deutschland in der Startelf; Ingrid Hjelmseth, Toril Akerhaugen, Marita Lund, Stensland, Gulbrandsen, Kaurin and Maren Mjelde spielten für Norwegen.
• Norwegens letzter Sieg gegen Deutschland datiert vom 23. Juli 2008. Vier Monate nach einem Triumph im Algarve Cup feierten die Skandinavierinnen ein 2:0 in einem Freundschaftsspiel in Sandefjord. Auch in diesem Jahr trafen beide Teams beim Algarve Cup aufeinander. Deutschland gewann dabei am 11. März mit 2:0, es war gleichzeitig Pelleruds erste Niederlage seit seiner Rückkehr als Trainer.
• Auch bei den Juniorinnen machten diese Nationen Titel unter sich aus. Bei der UEFA-U18-Europameisterschaft der Frauen 2001 gewann Neids Mannschaft mit 3:2 in Lillestrom, dabei kam Rønning für Norwegen zum Einsatz.
• Ein Jahrzehnt später setzte sich Deutschland im U19-Endspiel in Imola mit 8:1 durch. Luisa Wensing erzielte dabei einen Treffer.
Deutschland
• Neids Mannschaft erreichte das Finale mit einem 1:0 in Göteborg gegen Gastgeber Schweden. Dzsenifer Marozsán erzielte in der 33. Minute das entscheidende Tor.
• Mit dem gleichen Ergebnis gewann Deutschland auch das Viertelfinale gegen Italien. Laudehr sorgte für das Siegtor. Mit dem Erfolg rehabilitierte sich Deutschland nach der Niederlage gegen Norwegen, die Platz zwei in der Gruppe B bedeutete.
• Das Turnier begann für Deutschland mit einem 0:0 gegen die Niederlande, womit nach 19 Siegen in Folge bei UEFA-Europameisterschaftsendrunden eine Serie von 19 Siegen endete.
• Den einzigen Sieg in der Gruppenphase gab es im zweiten Spiel gegen Island. Lena Lotzen sorgte mit ihrem ersten Tor in der Nationalmannschaft für die Führung, ehe Okoyino da Mbabi zwei Treffer nachlegte.
• Mit diesen zwei Toren hat Okoyino da Mbabi bereits 19 Treffer in diesem Wettbewerb (einschließlich Qualifikation) auf dem Konto. Damit verbesserte sie den 18 Jahre alten Rekord ihrer Landsfrau Patricia Brocker (18) für eine einzige UEFA-Europameisterschaft für Frauen.
• Deutschlands Bilanz bei UEFA-Europameisterschaften für Frauen: 114 Spiele, 88 Siege, 19 Unentschieden, 7 Niederlagen.
Norwegen
• Pelleruds Mannschaft benötigte ein Elfmeterschießen, um sich nach einem 1:1 in Norrköping gegen Dänemark mit 4:2 durchzusetzen. Norwegen ging durch Marit Christensen nach drei Minuten in Führung, aber drei Minuten vor dem Ende schoss Mariann Gajhede Knudsen den Ausgleich. Hjelmseth hielt zweimal im Elfmeterschießen.
• Norwegen erreichte mit einem 3:1 in Kalmar über Spanien das Halbfinale. Gulbrandsen sorgte in der 24. Minute für die Führung, die durch das Eigentor von Irene Paredes verdoppelt wurde, ehe Ada Hegerberg alles klarmachte. In der Nachspielzeit schoss Jennifer Hermoso das einzige Tor für Spanien.
• Norwegen gewann durch das 1:0 gegen Deutschland die Gruppe B, das Siegtor erzielte Gulbrandsen. Zuvor hatte es ein 1:1 gegen Island und ein 1:0 gegen die Niederlande gegeben.
• Norwegens Bilanz bei UEFA-Europameisterschaften für Frauen (einschließlich Qualifikation): 114 Spiele, 78 Siege, 18 Unentschieden, 18 Niederlagen.
Rund um die Teams
• Norwegen hat mehrere Spieler mit Bundesliga-Erfahrung in den Reihen. Leni Kaurin spielte zwischen 2007 und 2009 zusammen mit Schmidt, Mittag, Tabea Kemme und Oderbrecht beim 1. FFC Turbine Potsdam. Kaurin war mit Angerer, Bartusiak, Svenja Huth und Dzsenifer Marozsán in der Saison 2009/10 beim 1. FFC Frankfurt und spielte zwischen 2010 und 2012 gemeinsam mit Nadine Keßler und Lena Goeßling beim VfL Wolfsburg.